Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Reaktion auf Alaska-Gipfel: Europäer sprechen ihre Taktik ab
Insider: Russischer Friedensplan sieht Verzicht der Ukraine auf Ostgebiete vor
Merz: Schnelles Friedensabkommen besser als Waffenstillstand
Europäer besprechen sich am Sonntag
Europäer betonen nach Alaska-Gipfel Solidarität mit Ukraine
Trump beharrt nicht mehr auf sofortiger Waffenruhe
US-Präsident Donald Trump beharrt im Ukraine-Krieg nicht mehr auf einer sofortigen Waffenruhe. Das Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska sowie Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und europäischen Verbündeten seien sehr gut gelaufen, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Alle seien sich einig gewesen, dass der beste Weg sei, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen und kein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht halte.
Trump schrieb von einem „großartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska“. Selenskij werde am Montag nun nach Washington kommen. Wenn alles klappe, werde dann ein Treffen mit Putin vereinbart. Vor seinem eigenen Treffen mit Putin am Freitag hatte Trump noch auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen.
Eine erste Reaktion aus der Ukraine war ablehnend. "Unsere Sichtweise ist: zuerst eine Waffenruhe und danach alles andere", sagte der Berater im Präsidentenbüro, Serhij Leschtschenko, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Sollten die Kampfhandlungen während der Gespräche weiterlaufen, gebe es "große Risiken für eine Erpressung der Ukraine", meinte er.
Reaktion auf Alaska-Gipfel: Europäer sprechen ihre Taktik ab
Nach dem Ukraine-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs politisch einseitige Entscheidungen zulasten Kiews verhindern. Am Sonntag solle eine Videoschalte der „Koalition der Willigen“ stattfinden, hieß es aus dem Élysée-Palast in Paris. Damit sind die Verbündeten der Ukraine gemeint, die zur Unterstützung einer friedenssichernden Mission bereit wären. Unterdessen will der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij nach Washington reisen, um dort am Montag mit Trump zu sprechen.
Trump hatte Putin am Freitag zu einem Gipfeltreffen in Alaska empfangen und seinem diplomatisch weitgehend isolierten Gast dabei buchstäblich den roten Teppich ausgerollt. Zwar wurde das aus Sicht der Europäer schlimmste Szenario, ein Deal über den Kopf der Ukrainer hinweg, vorerst nicht zur Realität. Doch die Ernüchterung nach den intensiven Absprachen im Vorfeld - auch mit Trump - war deutlich spürbar.
Melania gibt Trump Brief für Putin mit - mit der Bitte um Schonung von Kindern
First Lady Melania Trump hat ihrem Mann zu seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska einen Brief mit einer Mahnung zu Frieden und zum Schutz der Kinder mitgegeben. Melania Trump postete einen Bericht des US-Senders Fox News mit dem vollständigen Brief auf ihrem X-Account. Zwar erwähnt sie in dem Brief, den Trump Putin übergeben haben soll, mit keinem Wort die Ukraine. Sie beschreibt aber in bildhaften Worten die tragische Lage von Kindern in Kriegsgebieten und appelliert an die Verantwortung des russischen Präsidenten, die Unschuld dieser Kinder zu schützen. Das hätten sie unabhängig von ihrem Wohnort, ihrer Regierung und Ideologie verdient.
"Es ist unbestreitbar, dass wir uns bemühen müssen, eine würdevolle Welt für alle zu schaffen - damit jede Seele in Frieden erwachen kann und die Zukunft selbst perfekt geschützt ist", heißt es in dem Brief. Putin sei in der Lage, diese Wunschvorstellung mit einem "Federstrich" in die Tat umzusetzen. Laut Fox News hat Putin den Brief gelesen.
Gegen Putin liegt seit März 2023 ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor - vor allem wegen des Vorwurfs, für die Verschleppung Tausender Kinder aus besetzten ukrainischen Gebieten verantwortlich zu sein. Anders als etwa die Europäische Union oder Kanada erkennen aber weder die USA noch Russland den Gerichtshof an. Washington war daher nicht verpflichtet, den Haftbefehl bei Putins Besuch zu vollstrecken. Putin hatte beim Gipfel am Freitag erstmals seit Jahren wieder US-Boden betreten.
Merz bemängelt Stil des Putin-Empfangs in Alaska
Bundeskanzler Friedrich Merz kritisiert die Inszenierung des Präsidententreffens zwischen den USA und Russland in Alaska. "Es war ein großes Protokoll, die Presse in Russland jubelt. Ein bisschen weniger wäre auch genug gewesen", sagt Merz in der ARD. US-Präsident Donald Trump habe sich aber in dem Treffen mit Wladimir Putin "innerhalb dieser Linie (bewegt), die wir miteinander besprochen haben", sagt Merz zugleich. "Das ist (...) ein guter Fortschritt der letzten Nacht, trotz des ein oder anderen verstörenden Bildes, das wir da vielleicht gesehen haben."
Der Kanzler betont erneut die Bedeutung von Sicherheitsgarantien auch der USA für die Ukraine, fügt aber hinzu: "Wir wollen mit den Amerikanern zusammen die Welt sicherer machen. Die Amerikaner sind notwendig, auch für Sicherheitsgarantien in der Ukraine, aber unsere eigenen Anstrengungen dürfen deswegen nicht kleiner werden."
Insider: Russischer Friedensplan sieht Verzicht der Ukraine auf Ostgebiete vor
Russland hat der Ukraine Insidern zufolge einen Friedensplan vorgeschlagen, der den Verzicht auf große Teile des Ostens des Landes vorsieht. Im Gegenzug würde Moskau kleine besetzte Gebiete zurückgeben. Dies geht aus Vorschlägen hervor, die der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump bei ihrem Gipfeltreffen in Alaska erörtert haben sollen, wie zwei mit den russischen Überlegungen vertraute Personen am Samstag sagten.
Dem russischen Vorschlag zufolge müsste die Ukraine ihre Truppen vollständig aus den östlichen Regionen Donezk und Luhansk abziehen. Im Gegenzug würde Russland die Frontlinien in den südlichen Regionen Cherson und Saporischschja einfrieren. Zudem verlange Putin eine formelle Anerkennung der russischen Souveränität über die 2014 annektierte Krim und einen Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft. Die Ukraine hat die Abtretung von Gebieten bislang stets zurückgewiesen.
Trump sagte, er und Putin hätten sich "weitgehend geeinigt". "Ich denke, wir sind einer Einigung ziemlich nahe", sagte der US-Präsident dem Sender Fox News. Er schränkte jedoch ein, dass die Ukraine noch zustimmen müsse. Ein sofortiger Waffenstillstand sei bei dem Treffen jedoch nicht vereinbart worden, da Putin dies bis zu einer umfassenden Einigung ablehne. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij wird am Montag nach Washington reisen, um mit Trump über eine mögliche Beilegung des Krieges zu sprechen.
Moskau: Lawrow spricht mit Türkei und Ungarn über Gipfel-Ergebnisse
Der russische Außenminister Sergej Lawrow telefoniert mit seinen Kollegen aus der Türkei und Ungarn. "Die Außenminister tauschten sich über die Ergebnisse des hochrangigen russisch-amerikanischen Treffens in Alaska vom 15. August aus", teilt das Ministerium in Moskau mit. Bei dem Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Kreml-Chef Putin wurde keine Einigung über ein Ende des Ukraine-Krieges erzielt.
Wadephul hält an Forderung nach Waffenruhe fest
Außenminister Johann Wadephul hält an dem Ziel einer Waffenruhe fest. „Natürlich ist eine allererste Voraussetzung auch für alles Weitere, dass jetzt der Waffenstillstand recht schnell kommt“, sagte der CDU-Politiker in der ARD. Ohne einen Waffenstillstand könne man niemandem, insbesondere der überfallenen Ukraine, zumuten, weiter Verhandlungen zu führen und sich auf einen Friedensprozess einzulassen.
Auf die Frage, ob direkte Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand, wie Trump sie nun anstrebe, sinnlos seien, sagte Wadephul in der ARD: „Ich glaube, das muss jetzt miteinander einhergehen. Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts. Jedes Gespräch, das geführt wird, um diesen Krieg endlich zu einem Ende zu bringen, ist ein gutes Gespräch und ist ein Gespräch, das wir unterstützen.“ Trump konzentriere sich jetzt darauf, „eine Gesamteinigung zu finden. Das ist auch eine Möglichkeit“, sagte der Außenminister. Entscheidend sei: „keine Einigung über die Ukraine ohne die Ukraine“.
Merz: Schnelles Friedensabkommen besser als Waffenstillstand
Bundeskanzler Friedrich Merz hält Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ohne vorherigen Waffenstillstand für vertretbar - vorausgesetzt, es kommt schnell zu einem Abkommen. „Wenn das gelingt, ist das mehr wert als ein Waffenstillstand, der möglicherweise über Wochen andauert - ohne weitere Fortschritte in den politischen, diplomatischen Bemühungen“, sagte der CDU-Vorsitzende in einem ZDF-Interview. Die Bundesregierung und andere europäische Regierungen hatten vor dem Treffen von US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin darauf bestanden, dass ein sofortiger Waffenstillstand am Anfang eines Friedensprozesses in der Ukraine stehen müsse. Auch Trump hatte diese Position vertreten, sie aber aufgegeben.
Zu einem Waffenstillstand sei die russische Seite offensichtlich nicht bereit gewesen, sagte Merz. Er kritisierte, dass Russland während des Gesprächs von Trump und Putin die Ukraine weiter angegriffen habe. „Das, finde ich, ist schon eine besondere Respektlosigkeit.“
Trump hatte die wichtigsten europäischen Staats- und Regierungschefs am Morgen über sein Gespräch mit Putin informiert. Dabei sei es auch um mögliche territoriale Zugeständnisse an Russland gegangen, sagte Merz. Russland scheine bereit zu sein, die Verhandlungen entlang der aktuellen Frontlinie und nicht entlang der Verwaltungsgrenzen zu führen, berichtete Merz im ZDF-Interview. „Das ist ein gewaltiger Unterschied.“ Bislang stelle Russland Ansprüche auf Gebiete, die es militärisch gar nicht besetzt habe.
Im Gespräch mit Putin habe Trump nicht einen einzigen der vorher von den Europäern und Selenskij festgelegten fünf Kernpunkte infrage gestellt. „Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte Merz. So gebe es keine territorialen Verhandlungen zwischen Trump und Putin über die Köpfe der Ukraine und der Europäer hinweg. Auch dass die USA bereit seien, sich an Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu beteiligen, sei eine gute Nachricht.
Europäer besprechen sich am Sonntag
Im Vorfeld der Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij in die USA am Montag wollen sich europäische Staats- und Regierungschefs am Sonntagnachmittag beraten. Um 15 Uhr werde die "Koalition der Willigen" zu einer Videoschalte zusammenkommen, heißt es vom Élysée-Palast in Paris.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron werde die Besprechung gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem britischen Premier Keir Starmer leiten. Wer genau außer ihnen an dem Gespräch teilnehmen soll, wurde noch nicht mitgeteilt.
Europäer betonen nach Alaska-Gipfel Solidarität mit Ukraine
Mehrere europäische Staats- und Regierungschef sowie die Führungsspitze der EU betonen nach dem Gipfeltreffen der USA und Russlands ihre weitere Unterstützung für die Ukraine. "Die Ukraine kann auf unsere unerschütterliche Solidarität zählen", heißt es in einer am Samstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Man begrüße die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, auf einen Frieden in der Ukraine hinzuarbeiten, und sei auch bereit, ein Dreiertreffen der USA, der Ukraine und Russlands zu unterstützen.
Unterzeichnet haben die Erklärung neben Kanzler Friedrich Merz auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der britische Premierminister Keir Starmer, der finnische Präsident Alexander Stubb, der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Antonio Costa.
Die Erklärung in der deutschen Übersetzung im Wortlaut
"Heute früh hat Präsident Trump uns und Präsident Selenskij über sein Treffen mit dem russischen Präsidenten in Alaska am 15. August 2025 unterrichtet.
Die Staats- und Regierungschefs begrüßten die Bemühungen von Präsident Trump, das Töten in der Ukraine zu beenden, den russischen Angriffskrieg zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.
Wie Präsident Trump sagte: „Es gibt keinen Deal, bevor es nicht einen Deal gibt“. Wie von Präsident Trump vorgesehen, müssen nun weitere Gespräche unter Einbeziehung von Präsident Selenskij folgen, den er bald treffen wird.
Wir sind auch bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskij auf einen trilateralen Gipfel mit europäischer Unterstützung hinzuarbeiten.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine unumstößliche Sicherheitsgarantien benötigt, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam zu verteidigen. Wir begrüßen die Erklärung von Präsident Trump, dass die USA bereit sind, Sicherheitsgarantien zu geben. Die „Koalition der Willigen“ ist bereit, eine aktive Rolle zu spielen. Den ukrainischen Streitkräften und ihrer Zusammenarbeit mit Drittstaaten sollten keine Beschränkungen auferlegt werden. Russland kann kein Veto gegen den Weg der Ukraine in die EU und die NATO einlegen. Es ist Sache der Ukraine, Entscheidungen über ihr Territorium zu treffen. Internationale Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verändert werden.
Unsere Unterstützung für die Ukraine wird fortgesetzt. Wir sind entschlossen, mehr zu tun, um die Ukraine weiter zu stärken, um ein Ende der Kämpfe und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Solange das Töten in der Ukraine andauert, sind wir bereit, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten. Wir werden die Sanktionen und weitere wirtschaftliche Maßnahmen weiter verschärfen, um Druck auf Russlands Kriegswirtschaft auszuüben, bis ein gerechter und dauerhafter Frieden erreicht ist.
Die Ukraine kann auf unsere unerschütterliche Solidarität zählen, während wir auf einen Frieden hinarbeiten, der die vitalen Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas schützt."
Reaktionen auf den Gipfel: "Wir befürchten, dass es keine Diplomatie war, sondern reines Theater."
Die ersten Reaktionen auf den Gipfel in Alaska fallen höchst unterschiedlich aus:
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán zieht ein positives Fazit. "Die Welt ist heute ein sicherer Ort als gestern", schreibt Orbán auf Facebook. "Jahrelang haben wir zugesehen, wie die beiden größten Atommächte den Rahmen ihrer Zusammenarbeit aufgelöst und sich gegenseitig Botschaften geschickt haben", schildert er. Damit sei jetzt Schluss.
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew, heute Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, sieht das Treffen der Präsidenten als Beleg dafür, dass keine Feuerpause in der Ukraine nötig sei. "Das Treffen hat gezeigt, dass Verhandlungen ohne vorherige Bedingungen und gleichzeitig mit der Fortsetzung der militärischen Spezialoperation möglich sind", schrieb Medwedew bei Telegram. Mit militärischer Spezialoperation bezeichnet Russland offiziell den Krieg gegen die Ukraine. Medwedew lobte den Gipfel in Alaska als Erfolg für Russland.
Chuck Schumer, Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, hat das Treffen zwischen Trump und Putin scharf kritisiert. "Donald Trump hat heute dem autokratischen Schurken Wladimir Putin den Roten Teppich ausgerollt", sagte Schumer einer Mitteilung zufolge. "Wir befürchten, dass es keine Diplomatie war, sondern reines Theater."
Die negative Einschätzung des Gipfels teilt auch der deutsche CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. "Es ist eher ein schwarzer Freitag gewesen", sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Kiesewetter erinnerte an Trumps Treffen mit Selenskij in Washington, das in einem Eklat endete. "Der rote Teppich, der Putin bereitet wurde, steht in einem eklatanten Gegensatz zu dem Umgang mit Selenskij im Februar, der hier behandelt wurde wie jemand aus einem Verbrecherstaat. Das war sehr bitter."
Pressestimmen: „Untergang einer amateurhaften Diplomatie“
Internationale Medien haben ernüchtert und kritisch auf den Ausgang des Treffens zwischen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert. Ausgewählte Pressestimmen im Überblick
El País (Spanien): „Der Gipfel wird in die Geschichte eingehen, aber nicht so, wie es sich Trumps Weißes Haus erhofft hatte. Er wird als Untergang einer amateurhaften Diplomatie in Erinnerung bleiben, die Trumps korrupte Vetternwirtschaft in der Regierung etabliert hat. (…) Nichts kann das Ausmaß des Scheiterns verbergen. Putin verlässt den Gipfel lächelnd, ohne dass Trump eine seiner vagen Drohungen wahr gemacht hätte.“
La Repubblica (Italien): „Der ehemalige KGB-Agent hat ihn reingelegt. Er hat den Sieg der Entspannung in den internationalen Beziehungen eingefahren und konnte sich sogar den Spaß gönnen, ihn zu verspotten, indem er ihn zum nächsten Mal nach Moskau einlud.“
Rzeczpospolita (Polen): „US-Präsident Donald Trump hatte sich entschieden, das Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin ohne größere Vorbereitungen zu führen. Er ging davon aus, dass sein persönliches Verhandlungstalent den russischen Herrscher zu Zugeständnissen bewegen würde. Aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er eine spektakuläre Niederlage erlitten hat. (…) Trotz allem gelang es, in Alaska das Schlimmste zu verhindern.“
The Independent (Großbritannien) „Trotz der Aufregung um das erste Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland seit 2021 – und dem ersten zwischen Donald Trump und Wladimir Putin seit sieben Jahren – war klar, dass das Treffen in Alaska niemals zu einem "Deal" im Sinne eines detaillierten Vertrags führen würde. (…) Wenn Europa bei einer Lösung mitreden will, muss es sich dies durch militärisches und wirtschaftliches Engagement verdienen.“
Selenskij reist am Montag zu Trump
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij reist am Montag eigenen Angaben zufolge zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington. Dort werde er mit Trump über eine mögliche Beendigung des Krieges mit Russland sprechen, schreibt Selenskij auf dem Kurznachrichtendienst X.
Er habe mit Trump zunächst ein einstündiges Telefonat geführt, zu dem danach auch europäische Staats- und Regierungschefs dazugeschaltet worden seien. "Wir unterstützen den Vorschlag von Präsident Trump für ein trilaterales Treffen zwischen der Ukraine, den USA und Russland", betont Selenskij. Es sei wichtig, dass die Europäer in jeder Phase einbezogen werden, um gemeinsam mit Amerika zuverlässige Sicherheitsgarantien zu gewährleisten. "Wir haben auch positive Signale von amerikanischer Seite hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine besprochen."
Trump informiert Selenskij und weitere Partner über Gipfel
Nach dem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin gibt es noch keine Informationen über Einzelheiten aus dem Gespräch der beiden Präsidenten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur informiert Trump am Samstagmorgen deutscher Zeit den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und weitere europäische Staats- und Regierungschefs über sein Treffen mit Kremlchef Putin.
Trump hatte nach der Unterredung mit Putin angekündigt, mit den Europäern und Selenskij sprechen zu wollen. Nach Angaben der EU-Kommission nahmen an den Gesprächen mit Trump und Selenskij Bundeskanzler Friedrich Merz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, der finnische Präsident Alexander Stubb, Polens Präsident Karol Nawrocki und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil. Auch US-Außenminister Marco Rubio und der US-Sondergesandte Steve Witkoff waren dabei.
Mittlerweile ist Trump wieder zurück in Washington. Seine Maschine, die Air Force One, landete am frühen Samstag (Ortszeit) auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews nahe der US-Hauptstadt, wie mitreisende Journalisten berichteten.