Krieg im Sudan: Von Grenzen schließen redet niemand

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Wie nimmt eines der ärmsten Länder der Welt Hunderttausende Flüchtlinge auf? Im Tschad lässt sich beides besichtigen: gelingende Integration – und eine Dauerkrise.

10. Oktober 2024, 10:21 Uhr

Grüße aus dem Tschad. Kein Land, das international viel Beachtung findet. Deshalb vorab eine kleine Orientierungshilfe: Der Tschad gehört zur Sahelregion, hat rund 18 Millionen Einwohner, ein nicht sehr stabiles, nicht sehr demokratisches Regime und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen, um Hunderttausende von Flüchtlingen aufzunehmen. Genau das aber passiert derzeit.

Der Tschad grenzt im Osten an Darfur, derzeit einer der weltweit schlimmsten Kriegsschauplätze. Seit die sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) im April 2023 ihren mörderischen Machtkampf begonnen haben, sind über zehn Millionen Menschen vertrieben worden. Die meisten innerhalb des Sudan. Rund zwei Millionen sind in die Nachbarländer geflohen, über 600.000 von ihnen in den Tschad. Weil der Krieg unvermindert weitergeht, kommen täglich mehr über die Grenze.

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