Krieg gegen die Ukraine: Trump macht neues Telefonat mit Putin öffentlich

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 Donald Trump hält ein Foto von seinem Treffen mit Wladimir Putin in Alaska.
© Chip Somodevilla/​Getty Images

Jedes Gespräch mit Putin sei gut, sagt Trump nach einem erneuten Telefonat mit Russlands Staatschef. Dennoch gingen die Bombardierungen dann weiter. Das Liveblog

Aktualisiert am 26. August 2025, 8:38 Uhr

Alexander Eydlin

Trump sprach nach Gipfel in Washington erneut mit Putin

Der US-Präsident hat nach dem Treffen mit Wolodymyr Selenskyj und mehreren EU-Regierungschefs vergangene Woche in Washington ein weiteres Mal mit Wladimir Putin telefoniert. "Ja, das habe ich", beantwortete Donald Trump eine entsprechende Frage.

Trump kritisierte zudem, dass die Gespräche bisher zu keinem Rückgang der Kämpfe geführt hätten: "Jedes Gespräch, das ich mit ihm führe, ist ein gutes Gespräch. Und dann schlägt leider eine Bombe in Kyjiw oder irgendwo anders ein, und das macht mich sehr wütend." Dennoch zeigte sich der US-Präsident optimistisch: "Ich denke, wir werden den Krieg beenden."

Bereits während des Gipfels hatte Trump in der Nacht zum vergangenen Dienstag mit Putin telefoniert. Dabei will er mit ihm ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj vereinbart haben. Russland teilte später mit, das Treffen sei vorerst nicht geplant. Eine Frage danach, wieso Putin das Treffen nicht wolle, beantwortete Trump mit: "Weil er ihn nicht mag." 

Simon Sales Prado

Rubio und EU-Außenminister beraten über Ukrainekrieg

Der US-Außenminister Marco Rubio hat mit mehreren europäischen Amtskollegen über die Beendigung des Krieges in der Ukraine gesprochen. Wie das amerikanische Außenministerium mitteilte, sprach Rubio unter anderem mit dem britischen Außenminister David Lammy, dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha, der finnischen Außenministerin Elina Valtonen und der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas. Weitere Details zu dem Gespräch wurden zunächst nicht bekannt. 

Alena Kammer

Zugang der Ukraine zu Starlink-Satelliten bedroht

In Polen gefährdet ein innenpolitischer Machtkampf den ukrainischen Zugang zum Starlink-Satellitennetzwerk. Präsident Karol Nawrocki legte sein Veto gegen ein Gesetz ein, das nicht nur Hilfen für ukrainische Flüchtlinge, sondern auch die rechtliche Grundlage für die Finanzierung von Starlink enthielt. Ab 1. Oktober könnte daher die Zahlung aus Polen ausbleiben.

Die polnische Regierung hatte bisher die Kosten für die ukrainische Nutzung der Dienste von Elon Musks Starlink, das dem Land und seinem Militär eine wichtige Internetverbindung bereitstellt, übernommen. In den Jahren 2022 bis 2024 belief sich die Finanzierung aus Warschau nach Angaben von Digitalminister Krzysztof Gawkowski auf 77 Millionen Euro.

"Wir möchten weiterhin für Satelliteninternet in der Ukraine zahlen", sagte Gawkowski der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Leider erschwere "diese katastrophale Entscheidung des Präsidenten" die Angelegenheit erheblich, fügte Gawkowski hinzu. "Wir müssen unsere Partner darüber informieren, dass diese Unterstützung Ende September endet."

Sarah Vojta

Ukrainische und US-Vertreter beraten Ende der Woche über Gespräche mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Gespräche mit US-Vertretern angekündigt, in denen es um eine mögliche Beendigung des Krieges gehen soll. Selenskyj sagte, dass er heute mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg über das Thema spreche.

Ende der Woche sollten dann die ukrainischen und US-amerikanischen Verhandlungsgruppen zusammenkommen, um die Möglichkeit von Gesprächen mit der russischen Seite zu erörtern, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge.

Sarah Vojta

Klingbeil betont deutsche Bereitschaft für Sicherheitsgarantien

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat bei seinem Besuch in Kyjiw die Bereitschaft Deutschlands zur Beteiligung an möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine bekräftigt. Auf die Frage nach einem direkten militärischen Beitrag mit eigenen Soldaten zur Absicherung einer Friedenslösung zwischen der Ukraine und dem Angreifer Russland äußerte sich der SPD-Politiker gegenüber Journalisten aber nicht konkret.

"Wir haben immer gezeigt in den dreieinhalb Jahren, die dieser Krieg jetzt andauert, dass wir uns nicht wegducken, sondern dass wir an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer stehen. Und das wird auch für Sicherheitsgarantien gelten."

Lars Klingbeil

Für Sicherheitsgarantien gebe es unterschiedliche Möglichkeiten, sagte Klingbeil. Die Gespräche stünden am Anfang. Wichtig sei eine "wirklich starke, auch verteidigungsfähige ukrainische Armee". Er ergänzte: "Und das Zweite ist, dass auch hier in der Ukraine die Rüstungsproduktion hochgefahren wird und die Ukraine dadurch in die Lage versetzt wird, sich zu verteidigen und auch abzuschrecken."

Elizabeth Rushton

Ukraine erobert Siedlung bei Pokrowsk zurück

In der Region Donezk haben ukrainische Streitkräfte die Siedlung Mychajliwka nahe der Stadt Pokrowsk wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht (PDF). Die ukrainischen Truppen rückten in demselben Gebiet bei den Dörfern Myrne und Myroljubiwka vor.

Russische Kräfte stießen unterdessen in der Region Charkiw innerhalb der Stadt Wowtschansk vor. Unweit der Stadt kam es zu einem ukrainischen Drohnenangriff auf eine Brücke in der russischen Region Belgorod.

Lesen Sie hier mehr über die aktuellen Entwicklungen an der Front:

Julica Jungehülsing

Lars Klingbeil in der Ukraine eingetroffen

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung in Kyjiw eingetroffen. Der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende sagte nach Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt, er suche in enger Abstimmung mit Bundeskanzler Friedrich Merz den Austausch darüber, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen könne. Klingbeil will in Kyjiw während seines Antritts- und Solidaritätsbesuchs als Vizekanzler und Finanzminister mit mehreren Regierungsmitgliedern und Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen. 

"Es geht um die ukrainische, aber auch um die europäische Sicherheit", sagte Klingbeil nach seiner Ankunft am Bahnhof, wo ihn Martin Jäger, der deutsche Botschafter in der Ukraine, begrüßte.

Es brauche "verlässliche Sicherheitsgarantien, die einen dauerhaften Frieden für die Ukraine gewährleisten", sagte er. "Dazu stimmen wir uns international eng ab", sagte er weiter und versprach: "Deutschland wird seiner Verantwortung gerecht werden." 

Veronika Völlinger

Ukraine meldet Rückeroberung von vier Dörfern im Osten des Landes

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Geländegewinne im Donbass erzielt. Zunächst berichtete Armeechef Olexandr Syrskyj, dass in der Region Donezk drei von russischen Einheiten besetzte Ortschaften zurückerobert worden seien. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. 

Später meldete der ukrainische Militärgeheimdienst HUR die Rückeroberung einer weiteren Ortschaft. Gemeinsam mit einer Heereseinheit seien russische Soldaten aus der Ortschaft Nowomychajliwka vertrieben worden. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.    

Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen mehrere kleine Geländegewinne im Südosten des Landes erzielt. Größter Brennpunkt bleibt die Umgebung der inzwischen zerstörten Stadt Pokrowsk. 

Katharina James

Selenskyj sieht keinen Abstimmungsbedarf zu Waffeneinsätzen mit USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Bericht zurückgewiesen, nach dem die Ukraine sich Einsätze auf russischem Gebiet von den USA genehmigen lässt. Sein Land nutze dafür inzwischen eigene Waffen, sagte er.

Den ganzen Text lesen Sie hier:

Katharina James

Söder hält Debatte um deutsche Friedenssoldaten für Ukraine für müßig

CSU-Chef Markus Söder hat eine Debatte über eine mögliche Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedenstruppe in der Ukraine als überflüssig bezeichnet. "Die Frage stellt sich aus meiner Sicht nicht", sagte er im Sommerinterview mit der ARD. Eine Lösung mit Russland werde definitiv keine Nato-Soldaten vorsehen, sagte Söder. "Grundlegend" wäre er allerdings auch sehr zurückhaltend, ob die Bundeswehr in der Lage wäre, einen substanziellen Beitrag zu erbringen. "Ohne Amerikaner macht das keinen Sinn."

Katharina James

Vance sieht deutliche Zugeständnisse Russlands

Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance im Krieg gegen die Ukraine umfangreiche Zugeständnisse für eine Verhandlungslösung angeboten. "Ich denke, die Russen haben Präsident Trump gegenüber zum ersten Mal in den dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht", sagte Vance in einem Interview mit dem Sender NBC. "Sie haben eingesehen, dass es ihnen nicht gelingen wird, in Kyjiw eine Marionettenregierung zu installieren." Zudem habe Russland anerkannt, dass es Sicherheitsgarantien für die territoriale Integrität der Ukraine geben werde.

Vance zufolge will Präsident Donald Trump im Einzelfall über weitere Sanktionen entscheiden. Als Beispiel nannte er die Ankündigung, als Reaktion auf den anhaltenden Kauf von russischem Erdöl zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf indische Waren zu erheben. Er gab jedoch zu, dass neue Sanktionen Russland wahrscheinlich nicht zu einer Feuerpause bewegen würden.

Veronika Völlinger

Wadephul: Putin muss jetzt an Verhandlungstisch kommen

Außenminister Johann Wadephul hat den russischen Staatschef Wladimir Putin aufgefordert, endlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über ein Kriegsende zu verhandeln. "Putin, komm an den Verhandlungstisch!", verlangt der CDU-Politiker beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung. Die Ukraine müsse weiter unterstützt werden, damit Russland sich mit seiner Aggression gegen das Nachbarland nicht durchsetze. Deutschland habe für 500 Millionen Euro Waffen aus den USA für die Ukraine gekauft, weil die Regierung in Washington, D. C. leider selbst nicht zu einer Lieferung bereit sei, fügt er hinzu.

Veronika Völlinger

Kanada liefert der Ukraine Waffen

Die Ukraine erhält in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Armee weitere Unterstützung aus Kanada. Bei seinem Besuch in Kyjiw zum Unabhängigkeitstag der Ukraine sagte Kanadas Premierminister Mark Carney dem Land ein Waffenpaket im Umfang von einer Milliarde kanadischer Dollar (rund 617 Mio. Euro) zu. Das bereits für September angekündigte Paket beinhaltet Drohnen, Munition und nicht näher beschriebenes schweres militärisches Gerät, wie ukrainische Medien berichteten. 

Zugleich deutete Carney bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj die Präsenz kanadischer Truppen zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an. 

Veronika Völlinger

Selenskyj bezeichnet verbündete Soldaten in der Ukraine im Falle von Waffenruhe als "wichtig"

Der ukrainische Präsident hat die Präsenz ausländischer Truppen zur Sicherheit der Ukraine nach einem Ende des Krieges gefordert. Die Frage dieser Präsenz "ist wichtig für uns", sagte Wolodymyr Selenskyj im Beisein des kanadischen Premierministers Mark Carney, der die Ukraine anlässlich des Jahrestags der ukrainischen Unabhängigkeit besuchte. Auch der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, war in Kyjiw.

Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in der Ukraine strikt ab. Carney hob hervor, dass Russland seine Aggression "nicht stoppen wird", wenn es keine Antwort der Verbündeten darauf gebe. US-Vizepräsident JD Vance versicherte dem Sender NBC am Sonntag, Russland habe Trump gegenüber seit dem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin am 15. August in Alaska "bedeutende Zugeständnisse" mit Blick auf ein Friedensabkommen gemacht. "Sie sind bereit, bei einigen ihrer zentralen Forderungen flexibel zu sein." Konkrete neue Zugeständnisse nannte er nicht.

Luis Kumpfmüller

Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus

Russland und die Ukraine haben nach Angaben beider Seiten einen weiteren Gefangenenaustausch vollzogen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass jeweils 146 Menschen übergeben worden seien. Die freigelassenen russischen Soldaten befänden sich inzwischen in Belarus, wo sie medizinisch und psychologisch betreut würden. Unter ihnen seien acht Bewohner der an die Ukraine grenzenden Region Kursk. Der Austausch sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X, unter den Heimkehrenden seien Kämpfer der Streitkräfte, der Nationalgarde, der Grenztruppen sowie Zivilisten. Viele von ihnen seien seit 2022 in Gefangenschaft gewesen. Besonders hob Selenskyj die Rückkehr des Journalisten Dmytro Chyliuk hervor, der im März 2022 in der Region Kyjiw verschleppt worden war. "Endlich ist er zu Hause, in der Ukraine", schrieb Selenskyj.

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