Koreanische Halbinsel: Nordkorea will sämtliche Verkehrsverbindungen zu Südkorea blockieren

vor 21 Stunden 1

Es gibt nur wenige Straßen- und Bahnverbindungen zwischen Nord- und Südkorea. Der Norden will sie permanent sperren und verweist als Grund auf Südkoreas Militärmanöver.

Aktualisiert am 9. Oktober 2024, 9:17 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters,

15 Kommentare
 Nur wenige Straßen und Bahnstrecken verbinden Nordkorea und Südkorea.
Nur wenige Straßen und Bahnstrecken verbinden Nordkorea und Südkorea. © Jeon Young-Han/​AP/​dpa

Mit sofortiger Wirkung hat Nordkorea angekündigt, alle Straßen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea zu kappen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, soll das Gebiet auf der nördlichen Seite der Grenze laut nordkoreanischem Generalstab mit "starken Verteidigungsstrukturen" befestigt werden. Die Maßnahmen werden mit dem Schutz der nationalen Sicherheit und der Verhinderung eines Krieges begründet.

Bei dem Schritt handelt es sich dem Generalstab zufolge um eine Reaktion auf die jüngsten südkoreanischen Militärmanöver. Auch die Stationierung von US-Atomwaffen in der Region wird als Grund angeführt. Währenddessen hatte Kim Jong Un zuletzt vermehrt Raketentests durchgeführt und seine nuklearen Drohungen verschärft. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea in den vergangenen Monaten Zehntausende Landminen innerhalb des Grenzgebiets verlegt.

Zwischen Nordkorea und Südkorea gibt es ohnehin nur wenige Straßen- und Eisenbahnverbindungen, da seit mehreren Jahren kein direkter Austausch über die Landesgrenze stattgefunden hat. Bei der Grenzversiegelung handelt es sich also in erster Linie um einen symbolischen Schritt, nachdem die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel in den vergangenen Monaten zugenommen haben.

Die militärisch hochgerüstete Landesgrenze war allerdings nicht immer so abgeriegelt. Im Zuge der Annäherungspolitik während der Jahrtausendwende öffnete Nordkorea in der Grenzregion die Sonderwirtschaftszone Kaesong, in der sich südkoreanische Unternehmen ansiedelten. Infolge eines Raketentests zogen sie sich später jedoch wieder zurück. Ende 2023 hatte Kim Jong Un die Beziehungen beider Länder als eine von zwei sich bekämpfenden Staaten bezeichnet.

Gesamten Artikel lesen