Ein nordkoreanischer Zerstörer ist laut staatlichen Medien des Landes bei seiner Einweihungsfeier beschädigt worden. Machthaber Kim Jong Un zeigte sich erzürnt.
22. Mai 2025, 5:26 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, eca
In Nordkorea ist es nach Berichten von Staatsmedien bei der Einweihungsfeier eines neuen Kriegsschiffes zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Teil des Bodens des Zerstörers Choe Hyon sei beschädigt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Demnach seien "unerfahrene Kommandeure" sowie "operative Nachlässigkeit" für das Unglück verantwortlich.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un, der persönlich
an der Zeremonie in der östlichen Hafenstadt Chongjin teilnahm, bezeichnete den
Vorfall als "kriminellen Akt, der durch absolute Nachlässigkeit verursacht wurde" und "nicht toleriert werden" könne. Die "unverantwortlichen Fehler"
der zuständigen Beamten würden Thema bei der nächsten Vollversammlung
des Zentralkomitees der Partei sein, sagte Kim laut der Agentur.
Erst Ende April hatte Nordkorea das neue, rund 5.000 Tonnen
schwere Kriegsschiff offiziell vorgestellt. Bei Choe Hyon handelt es sich
laut Beobachtern um einen Zerstörer, der mit taktischen
Kurzstrecken-Atomraketen bestückt werden kann.
Atomwaffentests trotz Sanktionen
Das politisch isolierte Nordkorea führt trotz zahlreicher internationaler Sanktionen weiterhin Atomwaffentests durch. Bisher blieben sämtliche diplomatischen Bemühungen zur Abschaffung des Nuklearwaffen- und Raketenprogramms erfolglos.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sind angesichts wiederholter Raketentests und Drohungen Nordkoreas hoch. Nord- und Südkorea befinden sich offiziell auch mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Koreakriegs weiter im Kriegszustand, da der Krieg von 1950 bis 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Die USA haben Zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert.