Köln: Pharmakonzern Bayer versteigert Kunst von Pablo Picasso, Max Beckmann und Andy Warhol

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Wollen Sie einen echten Picasso für 600 Euro kaufen? Diese Chance bietet Ihnen derzeit der Leverkusener Bayer-Konzern – allerdings könnte der Preis noch steigen. Das Unternehmen verkauft 800 Werke aus seiner Firmenkollektion, die rund 2000 Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen umfasst – eine der bedeutendsten Unternehmenssammlungen Deutschlands.

Bereits am Dienstag kamen 95 Arbeiten im Kölner Auktionshaus Van Ham zur Auktion. Den höchsten Verkaufspreis erzielte ein Bild von Andy Warhol: »Ohne Titel (nach Lucas Cranach d. Ä.: Bildnis einer jungen Frau)« wurde für 815.340 Euro verkauft. Auch »Ohne Titel (Porträt Nastassja Kinski)« von Warhol mit einem Erlös von 434.848 Euro gehört zu den Top Verkäufen. »Rot im Zentrum« von Ernst Wilhelm Nay brachte 543.560 Euro ein, »Mit fünf weißen Sternen«, ebenfalls von Nay, erzielte 448.437 Euro. »Orchideen – Stillleben mit grüner Schale« von Max Beckmann wurde für 407.670 Euro verkauft. Insgesamt erbrachte die Auftaktversteigerung 5,3 Millionen Euro (hier gibt es die gesamte Liste ).

Weitere 200 Arbeiten sind Teil einer Online-Auktion , die noch bis zum 12. Juni läuft. Auch hier gibt es prominente Künstler, deren Werke versteigert werden. Pablo Picassos »Portrait de D.H. Kahnweiler II« mit einem Startpreis von 600 Euro hat noch kein Gebot erhalten, »Carnet de la Californie« hat dagegen bereits sechs Gebote, es liegt derzeit bei 650 Euro. Weitere zur Auktion stehende Arbeiten sind von Joseph Beuys, Candida Höfer, Anna Mahler, Victor Vasarely und vielen weiteren namhaften Künstlerinnen und Künstlern

Die restlichen gut 500 von Bayer aussortierten Kunstwerke sollen in weiteren Sales angeboten werden, die Daten dafür stehen allerdings bislang nicht fest. Es ist der größte Verkauf von Kunst in der Unternehmensgeschichte des Bayer-Konzerns.

In Großraumbüros fehlen die Wände, um Kunst aufzuhängen

Nach eigener Aussage reagiert Bayer damit auf Veränderungen in der Arbeitswelt. »Nach der Pandemie sind viele Großraumbüros sehr leer geblieben. Die Menschen machen weiter häufig Homeoffice. Es fehlen einfach einige Wände für Kunst in den offenen Büros«, sagt Thomas Helfrich auf tagesschau.de . Er leitet seit zehn Jahren die Kulturabteilung der Bayer AG.

Helfrich hat auch die Auswahl der auszusortierenden Werke beaufsichtigt. »Wir haben geschaut, welche Kunstwerke haben eher einen repräsentativen Charakter und welche Kunstwerke inspirieren und lösen Innovationen aus.« Letztere sollen bei Bayer bleiben. Die Versteigerung bedeutet nicht, dass die Sammlung aufgelöst wird. Im Gegenteil soll der Verkauf wieder in Kunst fließen. »Mit dem Erlös fördern wir Kunst und Kultur direkt – etwa über unser großes Festival, das jährlich stattfindet«, sagt Helfrich. »Wir wollen gezielt junge Künstlerinnen und Künstler fördern.«

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