Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland halten sich bei Investitionen in den Klimaschutz zunehmend zurück. Die Zahl der investierenden Unternehmen ist im vergangenen Jahr deutlich auf 340.000 zurückgegangen, wie das Klimabarometer der staatlichen Förderbank KfW zeigt. Zwar hat sich die Gesamtsumme der Investitionen seit dem Jahr zuvor um 12,1 Prozent auf 85 Milliarden Euro erhöht. Diese Entwicklung wurde aber überwiegend von Großunternehmen getragen.
Den Angaben zufolge investierten im vergangenen Jahr nur noch neun Prozent der rund 3,8 Millionen deutschen Unternehmen in die Verbesserung der eigenen Klimabilanz. Dies können unter anderem Ladesäulen und Elektrofahrzeuge, Gebäudedämmungen oder eigene Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung sein. 2021 hatten 23 Prozent der Unternehmen über entsprechende Investitionen berichtet, 2022 waren es noch 13 Prozent.
Nun stehen neben der mauen Konjunktur auch strukturelle Hemmnisse weiteren Investitionen entgegen, wie die KfW aus ihrer Befragung berichtet. Viele Unternehmen sehen demnach Unsicherheiten bei der Wirtschaftlichkeit (47 Prozent), klagen über fehlende finanzielle Ressourcen (37 Prozent) und über lange Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 Prozent).
Die Förderbank hält im Unternehmensbereich eine durchschnittliche Jahresinvestitionssumme von 120 Milliarden Euro für notwendig, um 2045 die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Daraus ergibt sich für 2023 eine Lücke von 35 Milliarden Euro zuzüglich weiterer Investitionsbedarfe aus den Vorjahren. Immerhin ein Viertel der Unternehmen plane, ihre Klimaschutzinvestitionen in den kommenden drei Jahren zu erhöhen.