Kevin Kühnert tritt als SPD-Generalsekretär zurück

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SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Rücktritt erklärt. In einem Brief schreibt er, dass er außerdem nicht mehr als Kandidat für die nächste Bundestagswahl antreten werde. Als Grund für seinen Rückzug aus der Politik nennt Kühnert seinen gesundheitlichen Zustand: »Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen.«

Genauere Angaben zu seinem gesundheitlichen Zustand macht Kühnert in der Nachricht nicht. Er erwähnt, dass er den Stichtag gut ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl zum Anlass genommen habe, um dem SPIEGEL ein Interview zu geben . Gefragt nach den Wahlchancen der SPD für 2025 habe er gesagt: »Jeder von uns muss und wird in dieser Kampagne über sich hinauswachsen.«

Kühnert schreibt weiter, der Schritt habe ihn viel Überwindung gekostet, aber er werde damit nun seiner Verantwortung gegenüber sich selbst und seiner Partei gerecht. »Für einen Wahlsieg braucht es den vollen Einsatz der gesamten SPD.« Kühnert bedankt sich bei seinen Parteikolleginnen und Parteikollegen und gibt auch der AfD einen Seitenhieb mit: »Während manch andere Partei und Gruppe niederste Instinkte bedient, arbeitet ihr unermüdlich dafür, das Beste aus euch und euren Mitmenschen herauszuholen.«

Nach SPIEGEL-Informationen steht Kühnert auf absehbare Zeit nicht für Anfragen zur Verfügung. Er ist krankgeschrieben. Um 14.45 Uhr wollen die Parteivorsitzenden ein Statement abgeben. Dabei dürfte es auch um die Nachfolge gehen. Am Abend tagen Präsidium und Parteivorstand digital.

Kühnert wurde 2021 Generalsekretär der Sozialdemokraten. Im selben Jahr zog er über das Direktmandat im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg in den Bundestag ein. Zuvor war er als Vorsitzender der Jusos bundesweit bekannt geworden, weil er unter anderem eine Kampagne gegen eine GroKo aus Union und SPD organisierte. 2019 spielte er eine entscheidende Rolle, als die Parteilinken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in der Stichwahl gegen den heutigen Kanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an die SPD-Spitze kamen.

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