Der VfL Wolfsburg will sich auf der Position des Außenverteidigers verstärken. Dabei ist noch offen, ob ein Mann für rechts oder links kommt. Nach kicker-Informationen fest im Visier: Aaron Zehnter vom SC Paderborn.

Wohin führt sein Weg? Für Paderborns Aaron Zehnter gibt es reichlich Interessenten. Dazu gehört der VfL Wolfsburg. IMAGO/Beautiful Sports
Als der Transferjournalist Fabrizio Romano in der vergangenen Woche vom großen Interesse des VfL Wolfsburg an Salzburgs Rechtsverteidiger Amar Dedic berichtete, passte es voll ins Bild. Die Niedersachsen suchen einen Außenverteidiger, Dedic wurde von seiner Agentur überall in Europa angeboten, und so hat sich der VfL auch mehr oder weniger intensiv mit diesem Spieler befasst. Keine 24 Stunden später vermeldete Romano jedoch schon den nahezu perfekten Transfers des bosnischen Rechtsverteidigers zu Benfica Lissabon. Klar ist: Dedic wird nicht nach Wolfsburg wechseln, der VfL wird einen anderen Außenverteidiger verpflichten.
Dabei hat der Klub die Suche von Beginn an ausgeweitet, ist nicht starr fixiert auf einen Rechtsverteidiger, der zusätzlich zu Kilian Fischer kommen könnte. Im Winter wurde Mads Roerslev vom FC Brentford geliehen - und obwohl die Wolfsburger den Dänen noch immer nicht verabschiedet haben, ist nicht mit seinem per Kaufoption möglich zu machenden Verbleib zu rechnen.

Rechtsfuß auf der linken Seite: Wolfsburgs Joakim Maehle (rechts, hier gegen Hoffenheims Bazoumana Touré). IMAGO/DeFodi Images
Die große Variable im VfL-Kader heißt Joakim Maehle. Der Däne ist Rechtsfuß, hat in der vergangenen Saison durchgehend auf der linken Seite verteidigt, könnte aber problemlos auch nach rechts wechseln - wenn die Wolfsburger Fahnder eine geeignetere Variante für die linke Abwehrseite finden.
Und da fällt der Blick auf Aaron Zehnter. Der kicker hatte über das VfL-Interesse am 20-Jährigen vom SC Paderborn berichtet, mittlerweile soll dieses intensiviert worden sein. Weil Dedic nicht verfügbar ist? Und auch der gehandelte Rechtsverteidiger Elias Jelert (Galatasaray) keine Rolle spielt? Zehnter jedenfalls könnte die linke Lösung heißen.
Auch Heidenheim und Köln buhlen um Zehnter
Jedoch: Wolfsburg ist nicht alleine beim Werben um den Shootingstar der 2. Liga, der in der vergangenen Saison drei Tore und zwölf Assists zum Erfolg des Tabellenvierten beisteuerte. Als linker Schienenspieler wohlgemerkt. Der 1. FC Heidenheim buhlt vehement um Zehnter, ebenso der 1. FC Köln mit Paderborns Ex-Trainer Lukas Kwasniok. Der FC muss jedoch erst Geld einnehmen, bevor er die rund vier Millionen Euro für den SCP-Profi investieren könnte. Max Finkgräfe, bei dem die TSG Hoffenheim ein Interessent ist, ist hier die entscheidende Personalie. Andere, zahlungskräftigere Mitbewerber könnten Bewegung in den Finkgräfe-Poker bringen.
In Wolfsburg plant der neue Trainer Paul Simonis mit einer Viererkette, aber auch den Außenverteidiger hat der offensiv orientierte Zehnter in seiner Karriere schon gespielt. Und genau hier drückt beim VfL auch der Schuh. Hinter Maehle verpasste Rogerio wegen Knie-Operationen die komplette Saison, wann und ob der Brasilianer noch mal auf die Beine kommt, ist offen.
Kevin Paredes, wie Zehnter grundsätzlich eher nach vorne orientiert, fehlte wegen einer Mittelfußverletzung ebenfalls fast das ganze Jahr, zudem läuft der Vertrag des US-Amerikaners 2026 aus. Sollte er nicht verlängern wollen, könnte ein Verkauf zum Thema werden. Jakub Kaminski, der vor einem Wechsel nach Köln stehen soll und beim FC in der Theorie auch statt Zehnter die Schienenrolle einnehmen könnte, spielte als Notlösung auch mal hinten links. Yannick Gerhardt könnte dort ebenso mal aushelfen. Zehnter würde da schon für mehr Klarheit sorgen.
Thomas Hiete