KDE Plasma 6.2: Desktop-Umgebung bietet Autoscrolling

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Pünktlich im gewohnten Sechs-Monats-Rhythmus haben die KDE-Entwickler eine neue Version ihrer beliebten Desktop-Umgebung Plasma veröffentlicht. Nach dem großen Umstieg auf Qt6 und dem verbesserten Remote-Desktop stand beim neuen Plasma 6.2 vor allem Feinschliff an – das allerdings an allen Ecken und Kanten. Das führt zu vielen kleinen Änderungen.

Vorab wurden bereits Spendenaufrufe auf dem Desktop bekannt, bei denen Plasma 6.2 einmal im Jahr eine kleine Nachricht einblendet. Die aufpoppende Nachricht wirkt jedoch kaum störend und lässt sich zudem in den Einstellungen komplett deaktivieren.

Des Weiteren erlaubt Plasma 6.2 das sogenannte Autoscrolling. Firefox-Nutzer kennen das Prinzip unter der Bezeichnung "Automatischer Bildlauf": Hält man die mittlere Maustaste gedrückt, lässt sich die Internetseite über passende Mausbewegungen an die gewünschte Stelle ziehen. Diese Funktion holt Plasma in beliebige Anwendungen. Sobald man die Funktion in den Systemeinstellungen unter "Maus & Touchpad" aktiviert, scrollt ein Fenster bei gedrückter mittlerer Maustaste durch seinen Inhalt. Auf unserem Testsystem ist die Funktion allerdings noch deaktiviert.

Künstler, die mit Grafik-Tablets arbeiten, können den Knöpfen am Zeichenstift (Stylus) beliebige Maustasten zuweisen. Beim Malen können sie dadurch direkt über den Stift einen Rechtsklick oder mittleren Mausklick auslösen. Die Kalibrierung des Stifts und des Tablets erleichtert ein neuer Assistent; alle Tablet-Einstellungen lassen sich zudem in einem Testmodus ausprobieren.

Anwendungen wie der Steam-Spieleclient halten Systeme davon ab, in einen Schlafmodus zu fallen oder die Bildschirmsperre einzuschalten. Das lässt sich Programmen in Plasma 6.2 austreiben: Im Energieverwaltung-Widget kann man auffällige Software mit einem Mausklick blockieren – wahlweise einmal oder für immer.

Kommt ein anderes als das standardmäßig genutzte Energieprofil (Power Profile) zum Einsatz, weist das Energieverwaltungs-Widget mit einem kleinen Symbol darauf hin. Auf diese Weise sieht man unterwegs schnell, ob etwa noch das weniger stromsparende Profil aus dem Büro aktiv ist. Ferner verschwindet das Widget nicht mehr, wenn der Computer an einem Netzteil hängt und lädt. Bislang öffnete die Tastenkombination [Meta]+[B] ein Fenster, in dem man zu einem anderen Energieprofil wechseln konnte. Das haben die Entwickler etwas aufgebohrt: Durch Drücken von [Meta] und Tippen auf [B] wechselt Plasma durch die vorhandenen Energieprofile.

Das Wetterbericht-Widget zeigt neben der aktuellen nun auch die gefühlte Temperatur an, sofern der Wetterdienst die bereitstellt. Derzeit liefern NOAA und Environment Canada (EnvCan) diese Daten. Auf unserem Testsystem bleibt die Anzeige jedoch leer.

Mit dem Widget "Helligkeit und Farbe" lassen sich diese Einstellungen für jeden angeschlossenen Bildschirm separat regeln. Zudem spielt Plasma 6.2 einen Ton ab, stöpselt man einen Monitor ein oder aus – nützliches Feedback, wenn man bei einer Workstation die Kabel unter dem Schreibtisch einsteckten muss.

Die Helligkeit lässt sich im zugehörigen Widget für jeden Monitor separat regeln.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Das System Tray ordnet in der erweiterten Ansicht die Widgets nun anders im Raster an. Beschriftungen erhalten dadurch mehr Platz, was etwa bei den deutschen Übersetzungen von Vorteil ist. Dennoch ist die Anordnung platzsparender als zuvor.

Fügt man ein neues Widget etwa auf dem Desktop oder einem Panel hinzu, öffnet sich am Bildschirmrand eine Palette mit allen Miniprogrammen. Auch in der Seitenleiste haben die Widgets mehr Platz für ihre Texte, zudem erfolgt die Sortierung passend zur eingestellten Sprache. Neu installierte Plasma-Widgets erscheinen zudem in der Auswahlliste ganz oben und sind für eine Stunde mit einem "Neu"-Symbol markiert.

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