Kanada: Türkamera filmt Einschlag eines Meteoriten

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Rares Video von Meteoriten-Einschlag Knallfrosch aus dem All

Es knistert, es faucht wie Feuerwerk: Ein Paar in der kanadischen Provinz Alberta macht eine sonderbare Entdeckung im Kameraspeicher ihres Klingelsystems. Ein Nachbar hat einen Verdacht, um was es sich handeln könnte.

18.01.2025, 03.16 Uhr

Die Kamera der Türklingel in Kanada filmt den Einschlag eines Meteoriten

Die Kamera der Türklingel in Kanada filmt den Einschlag eines Meteoriten

Foto: Kaura Kelly / CTV NEWS

Als Laura Kelly und Joe Velaidum im kanadischen Charlottetown an einem Juliabend von einem Spaziergang zurückkommen, finden sie sonderbare Krümel und Staub vor ihrer Tür. Und ein sternförmiges Muster auf dem Mäuerchen daneben, als wäre da Feuerwerk gezündet worden. Sofort prüfen sie die Sicherheitskamera ihres Klingelsystems. Und sehen im Speicher mit Erstaunen, wie etwas mit hoher Geschwindigkeit auf das Mäuerchen neben der Eingangstür einschlägt.

Es kracht und knistert wie bei einem Knallfrosch. Oder bei berstendem Glas. Kurz steigt Rauch auf.

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Das Paar will die Spuren des sonderbaren Feuerwerks wegfegen, doch ein Nachbar interveniert, berichtet der kanadische TV-Sender CTV  News. Er hat das Geräusch gehört und rät, den Fund beim Meteoriten-Meldesystem der Universität von Alberta einzugeben. Der zuständige Forscher, ein Geologe namens Chris Herd, untersucht die Krümelchen und bestätigt den Verdacht des Nachbarn: Der Kracher vor ihrer Haustür ist wohl interstellaren Ursprungs. Ein Chondrit! Ein Meteorit!

Meteoriten sind Gesteinsbrocken, die nach langer Reise durchs All auf die Atmosphäre der Erde treffen. Was nicht sofort bei den extremen Temperaturen der Reibung verglüht, schlägt auf der Oberfläche unseres Planeten ein. Da kommt mehr zusammen, als man denkt: Jeden Tag, berichtet etwa die US-Raumfahrtbehörde Nasa, prasseln mehr als 40 Tonnen Gestein aus den Weiten des Kosmos auf der Erde ein. Nur platscht das meiste davon in die Ozeane. Die Chance, dass so ein Krümel aus dem All genau vor der Haustür auf die Steinfliesen trifft, ist sehr, sehr gering.

Schön sehen kann man die Eindringlinge – sofern keine Wolken die Sicht versperren –, wenn gleich eine ganze Wolke kosmischen Staubs auf die Erde trifft wie zuletzt gleich zum Jahresbeginn. Da war der Meteorstrom der Quadrantiden am Firmament zu sehen. In einem flachen Winkel traten die Staubteilchen in die Atmosphäre ein und zogen lange Spuren über den Himmel – Sternschnuppen.

Ein solches Spektakel ist schon zig Mal von Kameras festgehalten worden – als Foto oder als Video. Was es bislang noch nicht gegeben hat, sind Bewegtbilder vom Moment des Einschlags. Das Paar im kanadischen Alberta hat also eine sehr rare Aufnahme im Speicher ihrer Türklingel.

Der Fund aus dem Vorgarten wurde am vergangenen Montag offiziell registriert – und getauft. Die Forschenden in Alberta nannten ihn »Charlottetown meteorite«, nach dem Ort auf der Prince Edward Insel, wo der Knallfrosch seine Crash-Landung hinlegte. Er hat inzwischen sogar schon seinen eigenen Wikipedia-Eintrag – siehe hier .

Und wenn das Paar jetzt zwei Minuten eher vor seiner Haustür gestanden hätte? Das Internet liefert sehr widersprüchliche Angaben, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Mensch von einem Meteoriten getroffen wird. Sagen wir einfach: Die beiden Kanadier haben wohl Glück gehabt.

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