Kader-Klarheit beim VfL Wolfsburg - Christiansen: "Zeit der Rotation ist vorbei"

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Der VfL Wolfsburg will nach Platz 11 im Vorjahr unter dem neuen Trainer Paul Simonis nach oben klettern. In der Vorbereitung hakt es aber noch - so schätzt Boss Peter Christiansen die Situation ein.

 Wolfsburgs Geschäftsführer Peter Christiansen.

Klare Worte: Wolfsburgs Geschäftsführer Peter Christiansen. IMAGO/regios24

Einen Monat lang hat sich Paul Simonis alles angeschaut. Mit jedem Spieler führte er Gespräche, jedem Wolfsburger Profi gab der neue VfL-Trainer Bewährungschancen.

Damit ist nun Schluss, jetzt kommt Klarheit in den aufgeblähten Kader. "Die Zeit der Rotation ist jetzt vorbei", sagt Geschäftsführer Peter Christiansen gegenüber dem kicker. "Jeder hatte die Chance zu zeigen, was er kann und welchen Beitrag er leisten kann - manche mit mehr Erfolg als andere."

Schon am Samstag beim Doppeltest in Brighton werden die Erkenntnisse der Vorbereitung in die Aufstellungen einfließen. Spätestens dann wissen die Spieler, woran sie sind. Wer hat sich durchgesetzt in der Vorbereitung, wer sollte sich angesichts der geringen Aussicht auf Einsatzzeiten Gedanken über die Zukunft machen?

Klar ist: Der VfL will seinen Kader noch verkleinern.

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Und parallel dazu verstärken. Milan van Ewijk (Coventry City) soll kommen, der Rechtsverteidiger will nach kicker-Informationen nach Wolfsburg, es muss eine Einigung mit dem Championship-Klub erzielt werden. Dass dies nicht immer so einfach ist, zeigte die Personalie Josh Sargent. Auch mit dem Ex-Bremer war der VfL klar, machte dann aber die Preistreiberei von Norwich City nicht mit und stieg bei einer Forderung von 20 Millionen Euro aus dem Poker aus.

Christiansen: "Wir arbeiten an verschiedenen Dingen"

Christiansen betont bezüglich weiterer Transfers: "Wir arbeiten an verschiedenen Dingen. Entscheidend ist, dass wir die richtigen Spieler für unsere Art des Fußballs haben und es auch wirtschaftlich darstellbar ist."

Trainer Simonis arbeitet derweil intensiv mit seiner Mannschaft, will aus dem fußballtaktisch limitierten Team der Vorsaison, das unter Vorgänger Ralph Hasenhüttl irgendwie versuchte, in Umschaltsituationen zu kommen, eine durchgehend dominante Mannschaft entwickeln - mit und gegen den Ball. Das gelang zuletzt nur mittelprächtig, die Tests gegen Espanyol Barcelona (0:1) und Feyenoord Rotterdam (0:4) gingen verdient verloren.

Für den Manager kein Grund zur Panik. "Wir befinden uns noch in der Vorbereitungsphase", betont Christiansen. "Es gilt, die Ideen und Abläufe, die wir im Training erarbeiten, in unser Spiel zu integrieren, bevor wir in die Saison starten." Niederlagen sind da fast schon einkalkuliert. Der Däne sagt: "Es ist für uns vorrangig, in der letzten Phase der Vorbereitung gegen hochklassige Mannschaften in verschiedenen Formationen zu spielen."

Das sollte nie der Fall sein.

VfL-Boss Peter Christiansen ärgert sich über den Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause in Rotterdam

Gleichwohl hat dem Geschäftsführer der Auftritt seines Teams am vergangenen Wochenende in Rotterdam nicht gefallen. Hatte die Simonis-Elf in den ersten 45 Minuten noch einigermaßen mitgehalten, brach sie nach dem Seitenwechsel ein. "Die erste Halbzeit war solide", findet Christiansen und wird dann deutlich. "Im zweiten Durchgang fehlte die Struktur und die Intensität - das sollte nie der Fall sein."

Hilfreich wäre es gewiss, wenn schon am Samstag in Brighton Fortschritte zu erkennen wären. Entwicklungen, die notwendig sind, um den Glauben an den neuen VfL unter Bundesliga-Novize Simonis zu unterfüttern, das Selbstvertrauen nach der verkorksten Vorsaison zu stärken, die vielen Fragezeichen im Kader in Ausrufezeichen umzuwandeln.

Erst Hemelingen, dann Heidenheim

Wie wichtig sind für den angestrebten Wolfsburger Weg jetzt schon Erfolgserlebnisse? "Wir glauben alle an diesen Weg", unterstreicht Christiansen, "aber wir wissen auch, dass es noch viel und harte Arbeit benötigt".

Im DFB-Pokal tritt der VfL eine Woche nach Brighton beim Bremen-Ligisten SV Hemelingen an, am 1. Bundesliga-Spieltag geht es dann zum 1. FC Heidenheim.

Thomas Hiete

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