Vergangene Saison spielte Energie Cottbus als Liganeuling lange um den Aufstieg mit. Für die neue Saison in der 3. Liga erleichtert das die Suche nach Verstärkungen trotzdem nicht. Der Grund? Das liebe Geld, wie Trainer Claus-Dieter Wollitz betont.

Legte auf der Pressekonferenz mal wieder den Finger in die Wunde: Claus-Dieter Wollitz. IMAGO/Steffen Beyer
Zehn Neuzugänge hat Energie Cottbus im laufenden Transferfenster bereits präsentiert. Zu Wochenbeginn sollte ursprünglich noch ein elfter Zugang unter Dach und Fach gebracht werden. Ein neuer Innenverteidiger war bereits auserkoren, konkrete Verhandlungen gab es dann aber nicht. Der Grund? Die "utopischen" finanziellen Vorstellungen des Kandidaten, wie Claus-Dieter Wollitz auf der Pressekonferenz vor Energies Spiel bei Aufsteiger Schweinfurt (Freitag, 19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erklärte.
Generell gestalte sich die Suche nach Verstärkungen, gesucht werden auch noch ein Außenverteidiger und ein Stürmer, aufgrund der finanziellen Lage schwierig. Das Ziel für die anstehende Saison? Der Klassenerhalt - obwohl man im Rausch der Aufstiegseuphorie in der vergangenen Spielzeit lange am Durchmarsch in die 2. Bundesliga geschnuppert hatte. "Wenn wir dieses Jahr überstehen, können wir vielleicht ein gesicherter Drittligist werden", betonte Wollitz. "Doch so weit sind wir jetzt noch nicht."
Wollitz sieht andere Vereine voraus - glaubt aber an den Klassenerhalt
Langfristig müsse man sich als Verein etwas überlegen, gerade in Sachen Sponsoring. In diesem Bereich hätten sich die Einnahmen seit 2006, als Energie zum zweiten Mal in die Bundesliga aufstieg, nicht verändert, so Wollitz. "Ich warne davor zu glauben, dass es auf diesem Niveau über Jahre weitergehen kann. Das wird uns auf Dauer nicht im Profifußball halten", legte der Trainer den Finger in die Wunde. Gleich "mehrere Millionen Euro" würden den Lausitzern langfristig fehlen. Weswegen andere Vereine Energie momentan noch voraus seien und sich dementsprechend auch im Hinblick auf Transfers in höheren Kategorien bewegen.
Der kommende Gegner aus Unterfranken dürfte damit wohl weniger gemeint sein. In Schweinfurt wolle man am Freitag aber an die "überzeugende Leistung" aus dem ersten Spiel gegen Saarbrücken - eher ein Klub der gemeinten Kategorie - anknüpfen. Gegen den FCS verspielte man nach einem umstrittenen und für Wollitz "peinlichen" Elfmeter und einem Eigentor in der Nachspielzeit noch den Sieg (3:3).
Nach dem Auftritt sei dem 60-Jährigen jedoch "nicht bange, dass wir das eine oder andere Spiel gewinnen werden." Am liebsten schon am Freitag. Unterschätzen wolle man den im ersten Spiel (0:2 bei Viktoria Köln) weitgehend harmlosen Aufsteiger aber keinesfalls, so Wollitz: "Wir dürfen nicht denken, dass es einfach wird, nur weil wir schon ein Jahr in der Liga sind."
amw