Ein Richter in New York hat eine Verleumdungsklage von US-Schauspieler Justin Baldoni (41) gegen die US-Schauspielerin Blake Lively (37) und deren Ehemann Ryan Reynolds (48) zurückgewiesen. Baldoni habe seine Anschuldigungen nicht ausreichend nachgewiesen, begründete Richter Lewis Liman in New York. Er dürfe aber eine ergänzte Beschwerde gegen die beiden einreichen.
Baldoni hatte wegen Rufschädigung 400 Millionen US-Dollar als Entschädigung verlangt. Das wies der Richter in seiner 132 Seiten starken Urteilsbegründung ebenso zurück wie eine Forderung von 250 Millionen US-Dollar gegen die »New York Times«. Diese hatte ausgiebig über den Fall berichtet.
Livelys Anwälte begrüßten die Entscheidung und wollen nun Verfahrenskosten und möglicherweise auch weitere Entschädigung von Baldoni eintreiben. Die »New York Times« erklärte, man sei froh, dass das Gericht »einen haltlosen Versuch, Journalismus zu unterbinden« nicht habe durchgehen lassen.
Lively («Gossip Girl») hatte ihren Co-Star Baldoni im Dezember wegen sexueller Belästigung beim Dreh von »Nur noch ein einziges Mal« (im Original: »It Ends with Us«) angezeigt und ihm sowie dem Produzenten Jamey Heath in einer Klage vorgeworfen, ihren Ruf zerstören zu wollen. Beide hätten ein »feindseliges Arbeitsumfeld« am Set des Films geschaffen, das die Produktion fast zum Scheitern gebracht habe.
Schon beim Dreh gab es Ärger
Die Klageschrift ist öffentlich einsehbar und enthält Auszüge aus Tausenden Chatverläufen und E-Mails von Baldoni, Heath und deren Team. Die »New York Times« hatte Zugriff auf diese Dokumente und hat zu Livelys Vorwürfen eine Recherche veröffentlicht .
Baldoni («Jane the Virgin»), der bei dem Film auch Regie geführt hatte, hatte seinerseits mit einer Klage unter anderem gegen Lively und ihren Ehemann Ryan Reynolds wegen Verleumdung reagiert. Die Begründung: Lively und Reynolds hätten die Produktion und Vermarktung des Films »Nur noch ein einziges Mal« an sich gerissen und Medien gezielt manipuliert, um Baldoni mit falschen Behauptungen über sexuelle Belästigungen zu verleumden.