Itakuras Patzer befeuern ein Dauerthema

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Nach dem 1:2 in Augsburg stand bei Borussia Mönchengladbach das Thema Offensive mit den fehlenden Lösungen bei Ballbesitz im Zentrum der Analyse. Zu kurz gerieten bei der Diskussion die - wieder einmal - spielentscheidenden Fehler in der Defensive.

Gladbachs Ko Itakura erwischte nicht seinen besten Tag.

Gladbachs Ko Itakura erwischte nicht seinen besten Tag. IMAGO/Sven Simon

Der Abwehrchef patzt. Sein Nebenmann verletzt sich. Der Ersatz agiert unglücklich. Und auf den Außenbahnen offenbaren sich altbekannte Probleme. So ungefähr lässt sich der schwarze Tag von Gladbachs Defensive bei der Niederlage in Augsburg zusammenfassen.

Auch in der neuen Saison sind es wieder gravierende und oftmals spielentscheidende Fehler in der Abwehr, die sich wie ein roter Faden durch die Spieltage ziehen und nicht selten enge Spiele in Richtung des Gegners kippen lassen. In Augsburg war ausgerechnet der Abwehrchef selbst an der Reihe, mit seinen Fehlern die Niederlage einzuleiten. Gleich zweimal entwickelte sich Ko Itakura zum ungewollten Vorlagengeber für die Hausherren.

Beim 0:1 hätte der Japaner zu Lasten eines weiteren Eckballs oder wenigstens irgendwie zur Seite klären müssen, stattdessen aber landete seine Kopfballabwehr genau bei Keven Schlotterbeck, der die Einladung annahm und sehenswert abschloss. Auch beim 0:2 wehrte Itakura den Ball in die Mitte ab, wieder wurde es bestraft, Alexis Claude-Maurice nahm den Ball auf, ließ Julian Weigl mit einer Körpertäuschung aussteigen und schoss ein. Das wiederum unter Mithilfe des eingewechselten Marvin Friedrich - der Abwehrmann, für den angeschlagenen Nico Elvedi ins Spiel gekommen, fälschte den Ball noch unglücklich ab.

Elvedi musste früh raus

An Elvedis Auswechslung war die Niederlage ganz sicher nicht festzumachen, dennoch hatte sich der Schweizer bis zu seiner Herausnahme als zuverlässigste Kraft in der Viererkette erwiesen. Nach einem Zusammenprall, schon früh in der Begegnung, ging es für den Schweizer Nationalspieler nach der Pause nicht mehr weiter. "Er hatte Probleme im Nacken- und Schulterbereich und konnte sich nicht mehr frei bewegen”, erklärte Trainer Gerardo Seoane.

Dass das Thema Stabilität im hinteren Bereich regelmäßig auf Wiedervorlage gerät, liegt aber auch an der anhaltenden Anfälligkeit auf den Außenbahnen. Auch bei Luca Netz und Joe Scally ist die Fehlerquote nach wie vor zu hoch. In Augsburg kam hinzu, dass zu viele zweite Bälle beim Gegner landeten. Das geht besonders an die Adresse der zentralen Mittelfeldspieler. "Auf dem richtigen Weg" sei die Mannschaft in Sachen Defensivarbeit, hatte Elvedi in der vergangenen Woche gesagt. Auch da muss konstatiert werden: Augsburg war wieder ein Rückschritt.

Jan Lustig

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