Allein im vergangenen Oktober haben israelische Siedler mindestens 264 Attacken gegen Palästinenser im Westjordanland ausgeführt. Das geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor. Damit sei der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 2006 erreicht, so die Uno am Freitag.
Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) warnte in einer Stellungnahme vor einem scharfen Anstieg von gewalttätigen Vorfällen. Es gebe pro Tag im Durchschnitt acht solcher Angriffe auf Palästinenser. Verletzungen und Sachbeschädigungen seien ohnehin an der Tagesordnung.
Deutschland kritisiert Siedlungspläne
»Seit 2006 hat Ocha mehr als 9600 dieser Attacken dokumentiert«, so die Organisation. »Rund 1500 davon fanden in diesem Jahr statt, etwa 15 Prozent der Gesamtzahl.«
Im Westjordanland leben 2,7 Millionen Palästinenser – und mittlerweile rund eine halbe Million israelischer Siedler. Die Regierung weitet ihre Siedlungspläne in der Region seit Jahren aus. Die Vereinten Nationen haben die israelische Siedlungspolitik als illegal verurteilt. Sie verstoße gegen internationales Recht. Auch Deutschland hat die Siedlungspläne immer wieder kritisiert.
Ocha berichtet außerdem, dass in diesem Jahr 42 palästinensische Kinder im Westjordanland von israelischen Einsatzkräften getötet worden seien. Damit bilden Kinder ein Fünftel der insgesamt getöteten Palästinenser in der Region. Israel hat sich bislang nicht zu dem Bericht geäußert.

vor 6 Stunden
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