Die Lage im Nahen Osten hat sich am Wochenende erneut massiv verschärft. Nun drohen weitere Angriffe. Dabei will Israel nach dem Huthi-Angriff auf seinen internationalen Flughafen nicht nur gegen die jemenitische Miliz selbst, sondern auch gegen deren iranische Verbündete vorgehen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu schrieb in einem Post auf der Plattform X: »Attacken durch die Huthi gehen von Iran aus. Israel wird auf den Huthi-Angriff auf unseren wichtigsten Flughafen reagieren und – zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl - gegen ihre iranischen Terrormeister.«
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.
{$dispatch('toggle')}, 250);">
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Im Onlinedienst Telegram fügte er hinzu: »Es wird nicht nur einmal knallen, sondern sehr oft.«
Bei einem Raketenangriff auf Israel hatte die Huthi-Miliz im Jemen erstmals den Umkreis des internationalen Flughafens bei Tel Aviv getroffen. Nach Angaben von Sanitätern wurden acht Menschen verletzt.
Huthis kündigen weitere Attacken an
In einer Erklärung der Huthis war von einer Hyperschallrakete die Rede. Der eingesetzte Raketentyp ließ sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, sowohl das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 als auch das US-Raketenabwehrsystem THAAD hätten die Rakete bei Abfangversuchen verfehlt.
Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Rauch aufstieg und Menschen am Flughafen panisch reagierten. In zahlreichen Gebieten Israels heulten während des Angriffs Warnsirenen. Der Flugverkehr wurde zeitweilig unterbrochen, und die Zufahrtsstraßen zum Flughafen wurden vorübergehend gesperrt. Als Reaktion auf den Angriff setzten die Lufthansa und mehrere weitere Fluggesellschaften ihre Flüge von und nach Tel Aviv vorerst aus.
Die Huthi-Miliz drohte derweil mit weiteren Angriffen auf Flughäfen in Israel. Man werde israelische Flughäfen und insbesondere den Flughafen Ben-Gurion ins Visier nehmen, sagte der Huthi-Sprecher Jahja Saree am Sonntagabend. Er rief internationale Fluggesellschaften auf, ihre Flüge nach Israel zu streichen.
Das israelische Nachrichtenportal »ynet« berichtete, bei einer dringend einberufenen Sicherheitsberatung sei beschlossen worden, dass Israel die militärische Antwort auf den Huthi-Angriff in enger Abstimmung mit den USA ausführen werde.
Die Huthi-Miliz gehört neben der Hisbollah im Libanon und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu der von Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten »Achse des Widerstands«. Seit Beginn des Gazakriegs feuerten die Huthis mehrfach Raketen auf Israel ab – nach eigener Darstellung »aus Solidarität« mit der Hamas.
Armee beruft Zehntausende Reservisten ein
Seit die israelische Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuern auch die Huthis aus Solidarität mit der islamistischen Hamas wieder regelmäßig Geschosse in Richtung Israel. Wie angespannt die Lage in der Region ist, zeigt sich auch an aktuellen Meldungen, nach denen Israel Zehntausende Reservisten für eine Ausweitung seiner Offensive im Gazastreifen mobilisiert.
Der israelische Armeechef Ejal Samir hat eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen angekündigt. In den kommenden Tagen würden Zehntausende Einberufungsbescheide an Reservisten verschickt, »um unseren Einsatz im Gazastreifen zu intensivieren und auszuweiten«, erklärte Samir am Sonntag. Israel erhöhe den Druck, um die israelischen Geiseln nach Hause zu holen und die Hamas zu besiegen. Das israelische Sicherheitskabinett wollte am Abend über die Pläne beraten.
Die Armee werde im Gazastreifen in »weiteren Zonen« vorgehen und die gesamte Infrastruktur der islamistischen Hamas in dem Palästinensergebiet sowohl über als auch unter der Erde zerstören, kündigte Armeechef Samir an. Laut Medienberichten sollen die nun einberufenen Reservisten in Israel und im besetzten Westjordanland stationierte Soldaten ersetzen, damit diese zum Kampf in den Gazastreifen geschickt werden können.