Israel-Iran-News: US-Geheimdienste teilen Israels Einschätzung zu iranischen Atomwaffen offenbar nicht

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Miriam Khan

Nachrichtenressort

Miriam Khan

Pizzerien in Washington melden wohl erneut erhöhtes Aufkommen

Immer, wenn die Pizzerien rund um das US-Verteidigungsministerium in Washington ein hohes Bestellaufkommen verzeichnen, wird der X-Account »Pentagon Pizza Report« hellhörig: Dies könnte darauf hindeuten, die Mitarbeitenden im Pentagon und anderen US-Ministerien einen langen Tag im Büro haben – also dass es eine Krise gibt.

Belege für die Pizzatheorie gibt es nicht. Aber: Eine Stunde vor dem Start der Angriffe Israels auf Iran in der Nacht zu Freitag vergangener Woche schnellten die Pizzabestellungen entsprechend in die Höhe. Nun schlägt der Account erneut Alarm: In der vergangenen Nacht verzeichneten die Pizzerien in Pentagon-Nähe einen erhöhten Ansturm, schreibt der »Pizza Report«. 

Malte Göbel

Nachrichtenressort

Malte Göbel

Israels Militär hat drei mutmaßlich iranische Drohnen abgefangen. Es machte keine Angaben über den Ort der Aktion, es hatte aber zuvor Luftalarm auf den von Israel kontrollierten Golanhöhen gegeben. 

Frauke Böger

Deutschlandressort

Frauke Böger

Israels Verteidigungsminister: »Ein Tornado zieht über Teheran hinweg«

Der israelische Verteidigungsminister befeuert mit einer neuen Äußerung Spekulationen, dass Israel im Krieg gegen Iran nicht nur auf das Atomprogramm des Landes zielt. »Symbole der Regierung werden bombardiert und brechen zusammen – von der Rundfunkanstalt bis zu bald weiteren Zielen«, schreibt Israel Katz auf der Plattform X. Ein Tornado ziehe über Teheran hinweg. »So brechen Diktaturen zusammen.«

Vor wenigen Tagen hatte Israels Armee während einer Livesendung den iranischen Staatssender IRIB angegriffen. Dem Sender zufolge gab es dabei Tote und Verletzte. Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem »Kommunikationszentrum des iranischen Regimes« gegolten. Sehen Sie hier ein Video der Sendung.

Christian Teevs

Hauptstadtbüro

Christian Teevs

Stegner nennt Merz’ »Drecksarbeit«-Äußerung »befremdlich« 

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner übt scharfe Kritik an Friedrich Merz. »Wenn der Bundeskanzler sagt, Israel mache in Iran die Drecksarbeit für uns, ist das mehr als befremdlich«, sagte Stegner dem SPIEGEL. »Gleichzeitig verrät das ein Verständnis, das meilenweit von dem entfernt ist, wie man das als Sozialdemokrat betrachtet.«

»Mit einer solchen Diktion suggeriert Herr Merz selbst, dass die militärische Attacke Netanyahus gegen Iran mutmaßlich völkerrechtswidrig war«, so Stegner. »Da ist für einen Vertreter Deutschlands jedwede öffentlich geäußerte Erleichterung völlig unangebracht. Das gilt erst recht wenn man die fraglos erheblichen Eskalationsgefahren mit einbezieht.«

Malte Göbel

Nachrichtenressort

Malte Göbel

Warum der Iran-Konflikt die Trump-Gemeinde in den USA entzweit

Friedensfürst oder Kriegstreiber? Mit seinem Schlingerkurs in Nahost hat US-Präsident Trump selbst seine glühendsten Anhänger gegen sich aufgebracht. Manche im isolationistischen »MAGA«-Lager wittern gar Verrat. Lesen Sie hier mehr dazu.

Miriam Khan

Nachrichtenressort

Miriam Khan

China evakuiert Staatsangehörige aus Nahost

China hat offiziellen Angaben zufolge mit der Evakuierung seiner Bürgerinnen und Bürger aus Iran begonnen. Eine erste Gruppe von Landsleuten habe Teheran über den Landweg am Dienstag Richtung Turkmenistan verlassen. Organisiert habe dies die chinesische Botschaft, meldet die staatliche Nachrichtenagentur CNS. Auch aus Israel sollen Chinesinnen und Chinesen evakuiert werden, hieß es aus Peking. Insgesamt seien rund 1000 Menschen »im Prozess« der Evakuierung aus Nahost.

Malte Göbel

Nachrichtenressort

Malte Göbel

Leseempfehlung: »Der Krieg ist viel schrecklicher, als man sich das von außen vorstellen kann«

Die Attacke Israels hat die Menschen in Iran unvorbereitet erwischt. Verzweiflung und Wut sind bei vielen groß – über den Angreifer, aber auch über das eigene Regime. Der SPIEGEL hat mit einigen von ihnen gesprochen. Lesen Sie hier die Gesprächsprotokolle.

Benjamin Schulz

Nachrichtenressort

Benjamin Schulz

Erster Flug mit im Ausland gestrandeten Israelis in Tel Aviv gelandet

Israels Bemühungen, im Ausland gestrandete Staatsbürger nach Hause zu holen, sind angelaufen. Nach der Sperrung des Luftraums über dem Land wegen des Konflikts mit Iran ist das erste Flugzeug am Flughafen von Tel Aviv gelandet. Das teilte die Flughafenbehörde mit. Die israelischen Passagiere waren demnach von Zypern aus mit der israelischen Fluglinie El Al nach Israel geflogen worden. 

Nach Angaben von Israels Verkehrsministerin Miri Regev sitzen zwischen 100.000 und 150.000 Israelis im Ausland fest. Ihr Ministerium teilte mit, dass alle Verkehrsflugzeuge ins Ausland gebracht worden seien, um sie vor dem Konflikt mit Iran zu schützen. Die Rückholaktion werde basierend auf dem aktuellen Sicherheitsrisiko in mehreren Phasen organisiert, hieß es in der Mitteilung des Flughafens. Im Vordergrund stehe die Sicherheit der Passagiere, des Flugpersonals und der Flugzeuge.

Anna-Sophie Schneider

Auslandsressort

Anna-Sophie Schneider

Israel meldet Angriff auf iranische Fabriken für Zentrifugen 

Bei neuerlichen Luftangriffen in Iran hat das israelische Militär eigenen Angaben zufolge in der Nacht eine Produktionsstätte für Zentrifugen und mehrere Waffenfabriken ins Visier genommen. Zum Ausmaß der Schäden in der Gegend von Teheran machte die Armee zunächst keine Angaben. Mehr als 50 Kampfjets seien im Einsatz gewesen, hieß es.

Die angegriffene Fertigungsanlage für Zentrifugen in Teheran diente der iranischen Führung laut israelischer Darstellung, den Umfang und die Geschwindigkeit ihrer Urananreicherung für die Entwicklung von Atomwaffen auszuweiten. Zu den anderen Angriffszielen gehörte den Angaben zufolge auch eine Anlage zur Herstellung von Rohstoffen und Komponenten für den Zusammenbau von Boden-Boden-Raketen, die bereits gegen Israel eingesetzt würden. Auch Standorte, die Teile für Boden-Luft-Raketen herstellten, seien ins Visier genommen worden.

Iranische Nachrichtenwebseiten berichteten zuletzt von israelischen Angriffen auf die Raketenproduktionsanlage Khojir in der Nähe der Hauptstadt Teheran. Diese Anlage ist laut Medien im Oktober schon einmal angegriffen worden.

Nach Israels Angriffen auf Irans Atomprogramm sind Strahlenschutzexperten vergleichsweise ruhig. Vom Beschuss auf Anreicherungsanlagen geht eine überschaubare Gefahr aus. Und doch könnten die Attacken am Ende brandgefährlich sein. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Anna-Lena Abbott

Satellitenfotos zeigen Schäden nach israelischen Angriffen

Die folgenden Satellitenbilder zeigen das Ausmaß israelischer Angriffe in Iran. Sie wurden vom US-Unternehmen Maxar Technologies veröffentlicht:

Anna-Lena Abbott

Iran will Israel mit Hyperschallraketen angegriffen haben

Teheran hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch Hyperschallraketen auf Israel abgefeuert. In der »elften Welle« der Angriffe auf Israel seien ballistische Hyperschallraketen des Typs Fattah abgefeuert worden, erklärten die iranischen Revolutionswächter in einem staatlichen iranischen Sender. Die Streitkräfte hätten dabei »die vollständige Kontrolle über den Himmel der besetzten Gebiete erlangt«.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus Israel gibt es dazu bisher keine Reaktion.

Im Juni 2023 hatte Iran erstmals gemeldet, eine Hyperschallrakete produziert zu haben. Diese Raketen können mindestens fünfmal so schnell fliegen wie der Schall. Wegen ihrer komplexen Flugbahnen sind sie zudem schwer von Flugabwehrsystemen abzuschießen (mehr dazu erfahren Sie hier). 

Anna-Lena Abbott

Israel meldet weitere Luftangriffe auf Teheran

Israels Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran aus der Luft angegriffen. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des 18. Bezirks im Südwesten der Millionenmetropole aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Die Luftwaffe werde militärische Einrichtungen in dem Gebiet angreifen, hieß es in dem Aufruf.

Kurz zuvor hatte Iran seinen Erzfeind Israel mit zwei Raketensalven innerhalb von weniger als einer Stunde angegriffen. Die Attacken hätten Luftwaffenstützpunkten gegolten, von denen Attacken auf Iran gestartet worden seien, teilten die iranischen Revolutionswächter – die Elitestreitmacht der Islamischen Republik – laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Berichte über Opfer der jüngsten Angriffe auf beiden Seiten gab es zunächst nicht. Seit Freitag wurden bei den Angriffen in Iran mehr als 200 Menschen getötet. In Israel kamen bislang 24 Menschen ums Leben. 

Anna-Lena Abbott

Trump soll mit Netanyahu telefoniert haben

Nach der Sitzung mit seinem Sicherheitsrat hat US-Präsident Donald Trump offenbar mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu telefoniert. Das meldet das Nachrichtenportal »Axios«. Dabei soll es um den Krieg zwischen Israel und Iran gegangen sein. Weitere Angaben zum Inhalt des Gesprächs machte »Axios« nicht. 

Offiziell bestätigt ist das Telefonat nicht. 

Anna-Lena Abbott

US-Botschaft in Israel bleibt bis Freitag geschlossen

Wegen der angespannten Sicherheitslage infolge des Kriegs zwischen Israel und Iran bleibt die US-Botschaft in Jerusalem bis einschließlich Freitag geschlossen. Das gelte auch für die Konsularabteilungen in Tel Aviv und Jerusalem, hieß es auf der Website der diplomatischen Vertretung. Es könnten keine Pässe ausgestellt oder andere Dienstleistungen geboten werden. Der nächste reguläre Geschäftstag wäre dann der kommende Montag. 

In der Mitteilung verwies die Botschaft auf die gegenwärtige Sicherheitslage und Israels Krieg mit Iran. Alle Mitarbeiter der US-Regierung und deren Familien sollten bis auf Weiteres zu Hause oder in der Nähe ihrer Wohnorte bleiben. Die Botschaft war bereits am Dienstag geschlossen geblieben. 

Mit Material der Agenturen

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