Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE sind mit Lkw zum Stadion der bei Latinos beliebten Dodgers in Los Angeles gefahren. Dort durften sie aber nicht aufs Gelände.
20. Juni 2025, 2:13 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, peng
Beamte der für Abschiebungen zuständigen US- Einwanderungsbehörde ICE haben vergeblich versucht, auf das Gelände des berühmten Dodger-Stadions in Los Angeles zu gelangen. Das teilte die Baseball-Mannschaft mit. ICE-Beamte seien zum Stadion gekommen und hätten um Erlaubnis gebeten, "die Parkplätze zu betreten". Der Zutritt zum Gelände sei ihnen jedoch "von der Organisation verweigert" worden. Das Spiel der Los Angeles Dodgers werde aber wie geplant stattfinden.
Die Los Angeles Dodgers sind eine Profi-Baseballmannschaft, die in der US-Liga Major League Baseball (MLB) spielt. Das Team hat eine stark von Latinos geprägte Fangemeinde. In Online-Netzwerken verbreitete Aufnahmen zeigen eine Reihe von nicht gekennzeichneten Lastwagen sowie vermummte ICE-Beamte an einem Eingang des Dodger-Stadions, während Demonstranten in der Nähe Slogans wie "ICE raus aus LA" skandieren.
Baseballmannschaft mit großer Migranten-Fangemeinde
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump nehmen vermummte ICE-Beamte bei Razzien im ganzen Land Einwanderer fest, Migranten wurden teilweise an Händen und Füßen gefesselt ausgeflogen. Das radikale Vorgehen hatte insbesondere in Los Angeles zu Protesten geführt. An deren Rande kam es zu Gewalt. Trump entsandte daraufhin gegen den Willen der örtlichen Behörden Soldaten der Nationalgarde und Marineinfanteristen in die kalifornische Metropole.
Dies hatte die Kritik an der US-Regierung noch verschärft. Auch die Dodgers sahen sich im Zuge der Proteste zunehmend Kritik ausgesetzt, weil die Mannschaft trotz ihrer Verbindung zu Migranten bislang nicht offiziell Stellung gegen die laufenden Razzien bezogen hatte.
"Die Dodgers rühmen sich damit, dass mehr als 40 Prozent ihrer Fangemeinde Latinos sind", schrieb etwa der Sportkolumnist der Los Angeles Times, Dylan Hernandez. Sie machten sich jedoch nicht einmal die Mühe, der erschütterten Gemeinschaft "irgendwelche Worte des Trostes zukommen zu lassen". Dies sei "undankbar, respektlos und feige".