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Merz: Deutschland wird Israel mit Ausrüstung zum Feuerlöschen unterstützen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Israel materielle Unterstützung im Konflikt mit Iran zugesagt. Wie von Israel gewünscht, werde Deutschland Ausrüstung zum Feuerlöschen liefern, sagte Merz vor seiner Abreise zum G7-Gipfel in Kanada.
»Israel hat das Recht, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen«, sagte Merz. Deutschland habe auch Vorkehrungen getroffen, um jüdische Ziele hierzulande zu schützen, falls dies notwendig sei.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Leseempfehlung: »Es klang, als ob die Stadt über mir abbrennt«, sagt SPD-Abgeordneter in Tel Aviv
Der SPD-Abgeordnete Sebastian Roloff sitzt in Tel Aviv fest. Aus seinem Hotelzimmer berichtet er von Nächten im Schutzraum, Explosionen in der Stadt – und der Widerstandskraft der Menschen in Israel. Lesen Sie hier das Interview.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Israel hat auch Huthis im Jemen angegriffen
Die israelische Luftwaffe hat auch Ziele der Huthis im Jemen angegriffen. Das bestätigte ein Sprecher des israelischen Militärs bei einer Pressekonferenz. Zeitgleich mit Zielen in Iran seien Ziele in Sanaa attackiert worden. Medienberichten zufolge galten die Angriffe dem militärischen Stabschef der Huthis, Muhammad Al-Ghamari. Ob dieser bei der Aktion getroffen wurde, blieb zunächst unklar.
Laut dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera beteiligten sich die Huthis in der vergangenen Nacht an Irans Angriffen auf Israel.
Merz: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen
Angesichts der Eskalation zwischen Israel und Iran hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gegenüber dem Sultan von Oman, Scheich Haitham, betont, dass Iran niemals über Atomwaffen verfügen dürfe. Das erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin.
Merz und Scheich Haitham seien sich einig gewesen, dass es jetzt darum gehen müsse, eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und Iran zu verhindern. Sie bekräftigten demnach ihre Bereitschaft, mit diplomatischen Mitteln zu einer Beendigung des Konflikts beizutragen. Eigentlich war für heute in Oman eine neue Verhandlungsrunde mit den USA im Streit über Irans Atomprogramm geplant, doch Iran hatte das Treffen angesichts der israelischen Angriffe abgesagt.
Israel fliegt neue Angriffe auf Ziele in Teheran
Israels Luftwaffe bombardiert nun offenbar auch am helllichten Tag Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Der staatliche Rundfunk meldete Explosionen in der Nähe des Flughafens Mehrabad mitten in der Metropole, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
Iranischen Medienberichten zufolge gab es auch Einschläge nahe einem Luxushotel im Norden der Millionenstadt mit ihren mehr als 15 Millionen Einwohnern. Der britische Sender BBC berichtet von Explosionen in nordwestlichen Vierteln Teherans. Die staatlichen iranischen Medien berichten, dass die Flugabwehr der Stadt aktiviert wurde, um israelische Geschosse abzufangen.
Israelische Airline El Al streicht Flüge und nimmt vorerst keine neuen Buchungen an
Die israelische Fluggesellschaft El Al Airlines hat Flüge mit Ziel oder Start in vielen europäischen Städten sowie in Tokio und Moskau bis zum 23. Juni gestrichen. Zudem nimmt El Al bis Ende Juni keine Buchungen für Flüge nach und aus Israel entgegen. Diese Regelung gelte, bis sich die Sicherheitslage gebessert habe.
»Wir bereiten uns darauf vor, unseren Flugplan schrittweise wieder aufzunehmen und, wo immer möglich, Rückholflüge hinzuzufügen, um möglichst vielen Passagieren die Heimreise zu ermöglichen«, schrieb das Unternehmen mit Blick auf gestrandete Israelis im Ausland und Besucher Israels, die derzeit den Heimflug nicht antreten können.
Seit Beginn des israelischen Angriffs auf Iran waren alle Flüge bis einschließlich Sonntag ausgesetzt. Zudem haben israelische Fluggesellschaften bereits am Freitag ihre Maschinen überwiegend außer Landes gebracht.
Christian Teevs
Hauptstadtbüro
SPD drängt auf diplomatische Anstrengungen
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetović, fordert angesichts der Lage in Iran und Israel diplomatische Initiativen Deutschlands. »Die Bundesregierung muss auf eine Deeskalation hinwirken«, sagte Ahmetović dem SPIEGEL. Deutschland sei von dem israelischen Angriff auf Iran überrascht worden. »Es muss dringend eine diplomatische Verhandlungslösung mit Teheran geben, um das bedrohliche iranische Atomprogramm zu beenden.« Eine Fortsetzung des Krieges hätte unkalkulierbare humanitäre und ökonomische Folgen für die Region.
Maßgeblich sei, was die US-Regierung mache, sagte Ahmetović. Auch wenn Iran bislang neue Verhandlungen ablehne, müsse man es weiter versuchen. »Das Mullah-Regime in Teheran wird merken, dass es keine andere Chance hat.«
Die Frage, ob der israelische Angriff gegen das Völkerrecht verstößt, werde gerade durch die Bundesregierung geprüft, so Ahmetović. Diese Prüfung wolle er abwarten, bevor weitere Schritte bewertet werden können.
Zyperns Präsident: Iran bittet uns um Vermittlung
Der EU-Staat Zypern wurde eigenen Angaben zufolge gebeten, zwischen Israel und Iran zu vermitteln. Der zyprische Präsident Nikos Christodoulides teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit, die Regierung in Teheran habe sein Land darum ersucht, »einige Botschaften« an Israel zu übermitteln. Auch die Zeitung Cyprus Mail berichtet über den möglichen Vermittlungsversuch.
Christodoulides erwartet demzufolge, noch im Laufe des Tages mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu sprechen zu können. Zudem äußert sich Christodoulides unzufrieden mit der aus seiner Sicht zu langsamen Reaktion der Europäischen Union auf die sich zuspitzende Krise im Nahen Osten. Als EU-Mitgliedstaat mit der größten Nähe zur Region habe Zypern eine außerordentliche Sitzung des EU-Außenministerrats beantragt, um die Lage zu erörtern.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Berichte über aus Teheran fliehende Anwohner, Google Maps zeigt vereinzelt Staus auf Straße nach Norden
Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN sind Bewohner Teherans dabei, die Stadt zu verlassen. Viele fliehen demnach in den ländlichen Norden, in die Nähe des Kaspischen Meeres, wo weniger Angriffe aus Israel zu erwarten sind. Doch die Straßen seien so verstopft, dass es schwierig sei, sich fortzubewegen, meldet CNN unter Berufung auf Anwohner. Der Sender sowie die »New York Times« berichten von langen Autoschlangen vor Tankstellen.
Ein Blick auf die Verkehrsdaten von Google Maps zeigt auch vereinzelt Staus, sowohl in Teheran selbst als auch auf der Umgehungsstraße um die nordwestlich gelegene Stadt Karatsch. Auch nach Norden, Richtung Kaspisches Meer, gibt es als »stockender Verkehr« markierte Abschnitte, vermutlich an Nadelöhren, wobei die Straße den Daten zufolge weitestgehend gut befahrbar ist.
Vergleiche mit der sonst üblichen Verkehrslage, die ebenfalls abgerufen werden kann, zeigen, dass in Teheran selbst normalerweise sogar mehr Verkehr um diese Uhrzeit wäre als aktuell. Die Straße Richtung Norden wäre aber an einem vergleichbaren Tag laut der Daten komplett frei und problemlos befahrbar. Dort ist also den Daten zufolge heute tatsächlich mehr Verkehr unterwegs als üblich.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Israel attackiert Militärziele in Isfahan – möglicherweise auch die Atomanlagen
Israel hat Ziele im iranischen Isfahan angegriffen. Ein Militärsprecher erklärte, dass es sich dabei um iranische Atomanlagen gehandelt habe. »Dies ist eine strategisch wichtige Anlage, die von unseren Angriffen nicht verschont wurde.« Einen Zeitpunkt des Angriffs nannte der Sprecher nicht. »Wir versetzen den strategischen Fähigkeiten des iranischen Regimes, insbesondere denjenigen in Zusammenhang mit dem Atomprojekt, weiterhin schwere Schläge.«
Iran bestätigt einen Angriff, nennt als Ziel »eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums«. »Mögliche Schäden werden derzeit untersucht«, berichtete die halbstaatliche Nachrichtenagentur ISNA unter Berufung auf den stellvertretenden Provinzgouverneur Akbar Salehi.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Israels Außenminister kündigt Militärschläge gegen militärische Basen und Atomanlagen an
Am Morgen hatte die israelische Armee die Iraner aufgefordert, sich von Militäreinrichtungen und Atomanlagen in Iran zu entfernen. Nun legte Außenminister Katz nach und erklärte, dass das Militär »die Anlagen angreifen und weiterhin die Haut von der iranischen Schlange in Teheran und überall abziehen wird, um sie von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen zu befreien«. Weiter sagte er: »Der iranische Diktator verwandelt Teheran in Beirut und seine Bewohner in Geiseln, um das Überleben seines Regimes zu sichern.«
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Hamburgs Parlamentspräsidentin Veit sitzt weiter in Israel fest: »Nacht war wieder unruhig«
Hamburgs Parlamentspräsidentin Carola Veit ist noch immer in Tel Aviv und kann das Land weiterhin nicht verlassen. »Wir sind in einem Hotel untergebracht, wir haben Kontakt zur deutschen Botschaft und wir warten jetzt ab«, sagte die 52-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.
In der Nacht zu Samstag habe sie viermal einen Schutzraum des Hotels aufsuchen müssen. »Die Nacht war natürlich wieder unruhig. Wir haben dann 90 Sekunden Zeit, in den Schutzraum zu gehen und müssen dort bis zur Entwarnung bleiben.« Es sei zwar eine belastende Situation, »aber das geht hier allen so«. Sie nutze die Zeit für Arbeit am Laptop und telefoniere viel. »Ich bekomme derzeit mehr Anrufe als an meinem Geburtstag«, sagte sie weiter.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Zwei angebliche Mossad-Agenten in Iran verhaftet
Iran hat nach eigenen Angaben in der Provinz Alborz zwei Personen festgenommen, die beschuldigt werden, Mitglieder des israelischen Geheimdiensts Mossad zu sein. Sie seien in einem Haus im Verwaltungsbezirk Sawodschbolagh nordwestlich von Teheran verhaftet worden, in dem sie »Bomben, Sprengstoff, Sprengfallen und elektronische Geräte herstellten«, zitiert die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim das Polizei-Oberkommando Faraja.
Bereits am Samstag hatte es Meldungen gegeben, iranische Sicherheitskräfte hätten Beteiligte an den Attacken Israels festgenommen. Diese Berichte ließen sich jedoch nicht verifizieren. Ob die beiden aktuell Festgenommenen wirklich Mitarbeiter des Mossad sind, ist unklar.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Leseempfehlung: Wie Deutschland einst den jungen Netanyahu hofierte
Benjamin Netanyahu befürwortete bereits Anfang der Neunzigerjahre präventive Militärschläge. Die deutsche Regierung setzte dennoch auf den »telegenen« Nachwuchspolitiker. Lesen Sie hier weiter.
Maximilian Popp
Stellv. Ressortleiter Ausland
Blitzanalyse: Ein neuer Naher Osten
Über Jahre und Jahrzehnte hinweg war die Islamische Republik ein entscheidender Machtfaktor im Nahen Osten, »eine Supermacht in der Region«, wie der frühere israelische Premier Ehud Olmert sagte. Das Regime in Teheran kontrollierte ein Netzwerk aus Stellvertretern vom Libanon über den Jemen bis in den Irak. Es war, neben Russland, die wichtigste Schutzmacht des gefallenen syrischen Diktators Baschar al-Assad.
Seit dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel vom 7. Oktober 2023 ist diese sogenannte Achse des Widerstands durch gezielte Schläge der Israelis kollabiert. Iran steht in der gegenwärtigen Konfrontation mit Israel mehr oder weniger allein da. Noch ist offen, wie der Konflikt ausgeht, doch es ist wahrscheinlich, dass er das vorläufige Ende des iranischen Imperialismus markiert.
Severin Weiland
Hauptstadtbüro, derzeit Doha, Katar
Außenminister Wadephul reist weiter nach Oman
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul setzt seine Nahostreise auf der geänderten Route fort. Ursprünglich wäre er heute, nach einem Stopp in Syrien, in Jordanien und Israel gewesen. Nun geht es von Katar nach Oman, wo die amerikanisch-iranischen Gespräche über das iranische Atomprogramm hätten stattfinden sollen. In Oman wird Wadephul den dortigen Außenminister Badr al-Busaidi treffen.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Irans Außenminister bekräftigt Anspruch auf zivile Atomnutzung
Irans Außenminister Abbas Araghchi fordert die Vereinigten Staaten dazu auf, Israels Angriffe auf die Atomanlagen seines Landes zu verurteilen, »wenn sie ihren guten Willen beweisen wollen.« Und weiter: »Diejenigen, die Iran das Recht auf ein Atomprogramm zu friedlichen Zwecken nehmen wollen, haben kein Recht dazu.« Araghchi beteuert, es sei »unsere feste Überzeugung, keine Atomwaffe zu besitzen«.
Die Atomgespräche mit den USA seien auf einem guten Weg gewesen, sagt er weiter. »Unser Vorschlag hätte die Türen für ein umfassendes Abkommen mit den Amerikanern öffnen können«, sagte er. Iran sei »bereit, den Amerikanern die notwendigen Zusicherungen zu geben«. Mit seinem Angriff habe Israel die Gespräche sabotiert. Iran hatte eine für Sonntag angesetzte sechste Gesprächsrunde im Oman als Reaktion auf die israelischen Angriffe abgesagt.
US-Angaben, nicht in den israelischen Angriff auf die iranische Atomanlage Natans verwickelt zu sein, schenkt Araghchi indes keinen Glauben. »Israels Angriff wäre ohne die Zustimmung und Unterstützung der USA niemals möglich gewesen«, sagt der Minister.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Irans Außenminister nennt Angriffe auf Israel »Selbstverteidigung«
Irans Außenminister Abbas Araghchi will verhindern, dass sich der Konflikt mit Israel auf die Nachbarländer ausweitet – es sei denn, die Situation wird erzwungen. Das sagte Araghchi auf einer Pressekonferenz in Teheran. Es ist der erste öffentliche Auftritt seit dem Beginn der Angriffe Israels in der Nacht zu Freitag, denen auch Spitzen des iranischen Militärs zum Opfer fielen.
Die iranischen Angriffe auf Ziele in Israel basierten auf Selbstverteidigung, betonte Araghchi. Sie seien nur eine Reaktion. »Wenn die Aggression aufhört, werden auch unsere Antworten aufhören.«
Israel ruft Iraner auf, militärische Produktionsstätten zu evakuieren
Israels Militär hat die Menschen in Iran dazu aufgerufen, militärische Produktionsstätten und Atomanlagen sofort zu verlassen. Dies deutet auf neue Schläge gegen das Land hin. Diese Warnung wurde unter anderem auf Arabisch und Farsi via X verbreitet.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Deutschland, Frankreich und Großbritannien bieten Iran Gespräche über das Atomprogramm an
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat nach Rücksprache mit westlichen Verbündeten Iran einen Vorschlag unterbreitet: Deutschland, Frankreich und Großbritannien seien zu sofortigen Gesprächen über das iranische Atomprogramm bereit, sagte er am späten Samstagabend in der ARD. »Ich hoffe, dass das noch möglich ist.«
Wadephul, der sich zu einem Besuch im Nahen Osten aufhält, sagte, er wolle zu einer Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und Iran beitragen, und wies darauf hin, dass Teheran bisher die Gelegenheit zu konstruktiven Gesprächen nicht genutzt habe. »Es gibt die gemeinsame Erwartung, dass wir innerhalb der nächsten Woche den ernsthaften Versuch auf beiden Seiten unternehmen müssen, die Spirale der Gewalt zu unterbrechen.« Für eine Befriedung des Konflikts sei es notwendig, dass Iran »keine Gefahr für die Region, für den Staat Israel oder für Europa darstellt«.
Wadephul hatte wegen des Kriegsausbruchs seine ursprünglichen Pläne für die Antrittsreise in der Nahostregion geändert und war in den vergangenen Tagen nach Ägypten, Saudi-Arabien und nun Katar gereist.
Zahl der Todesopfer in Israel durch neue iranische Angriffe steigt auf zehn
In Israel ist die Zahl der Todesopfer durch iranische Angriffe in der Nacht zum Sonntag auf zehn gestiegen.
In einem von einer iranischen Rakete getroffenen Wohnhaus seien zwei weitere Leichen geborgen worden, teilte die Polizei in Bat Jam mit. »Sechs Menschen wurden getötet und 180 verletzt«, sagte Polizeichef Daniel Hadad vor dem getroffenen Haus in der zentralisraelischen Stadt. Zudem wurden nach Behördenangaben bei einem Angriff auf Nordisrael vier weitere Menschen getötet.
Die israelische Armee berichtete zugleich, dass sie am Sonntagmorgen sieben Drohnen abgefangen habe, die Richtung israelisches Staatsgebiet unterwegs gewesen seien. Angaben zur Herkunft machte sie nicht.
Alexandra Berlin
Auslandsreporterin
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Leseempfehlung: »Die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges zwischen Israel und Iran ist stark gestiegen«
Israel hat Irans Atom-Anreicherungsanlagen mitunter beschädigt. Das Vorgehen sei aggressiv und hochriskant gewesen, sagt Jim Walsh, der zu Atomwaffenprogrammen am MIT forscht. Wie geht es im Nahen Osten weiter? Lesen Sie hier das gesamte Interview.
Alexandra Berlin
Auslandsreporterin
Hier schlug vergangene Nacht ein iranisches Geschoss ein: Die Seite dieses Wohnhauses in Bat Jam, südlich von Tel Aviv, ist aufgerissen. Sechs Menschen wurden hier bislang tot geborgen, etwa zwanzig werden noch vermisst. Die Druckwelle der Explosion reichte offenbar Hunderte Meter weit, im Umkreis mehrerer Straßen sind Scheiben und Schaufenster geborsten.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Trump warnt Iran vor Angriff auf USA
US-Präsident Donald Trump droht Iran für den Fall eines Angriffs auf die Vereinigten Staaten: Teheran würde mit der Macht des US-Militärs »in einem noch nie dagewesenen Ausmaß« konfrontiert werden, schreibt der US-Präsident auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Die USA hätten nichts mit dem nächtlichen Angriff Israels auf Iran zu tun, teilt Trump weiter mit. Zugleich forderte er Iran zu einer diplomatischen Lösung auf. »Wir können leicht ein Abkommen zwischen Iran und Israel erreichen und diesen blutigen Konflikt beenden!!!«, schreibt Trump.
Medienberichten zufolge waren die USA, Frankreich und Großbritannien über Israels Überraschungsangriff auf Iran in der Nacht zu Freitag informiert, wobei es zu Großbritannien auch anderslautende Darstellungen gibt. Iran hat am Samstag Israels Verbündeten gedroht, sie im Falle einer Unterstützung des Landes ebenfalls zu attackieren. Als mögliche Ziele wurden regionale Militärstützpunkte sowie Schiffe im Persischen Golf und Roten Meer genannt.
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels und unterhalten in der Region Stützpunkte, darunter in Katar und in Bahrain, auf denen laut Berichten rund 40.000 Soldaten stationiert sind.
Malte Göbel
Nachrichtenressort
Leseempfehlung: Jetzt zeigt sich, dass Israel über keine Exitstrategie verfügt
Als Reaktion auf Israels Überraschungsangriff beschießt Iran das Land mit rund 200 Raketen. Drei davon schlagen im Großraum Tel Aviv ein, die Menschen dort sind geschockt. Ist es eine Eskalation ohne Ausweg? Lesen Sie hier weiter.
Israelischer Rettungsdienst meldet sieben Tote und viele Verletzte
Sieben Menschen sind in der Nacht auf Sonntag nach Angaben von Rettungskräften bei iranischen Raketenangriffen in Israel getötet worden. Widersprüchliche Angaben gibt es zu der Zahl der Verletzten. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete von mehr als 140 Verletzten. Unter Berufung auf örtliche Medien berichtete dagegen die Nachrichtenagentur dpa von rund 200 Verletzten.
Such- und Rettungsteams durchkämmen die Trümmer zerstörter Wohngebäude mit Taschenlampen und Hunden auf der Suche nach Überlebenden. Israelischen Medien zufolge werden nach einem Angriff auf Bat Yam, einer Stadt südlich von Tel Aviv, mindestens 35 Menschen vermisst. Ein Sprecher der Rettungsdienste sagt, eine Rakete habe dort ein achtstöckiges Gebäude getroffen. Viele Menschen seien gerettet worden, es habe jedoch auch Todesopfer gegeben. Es bleibt unklar, wie viele Gebäude in der Nacht getroffen wurden. Seit dem Beginn der iranischen Vergeltungsangriffe sind in Israel bislang mindestens neun Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden.
Israelische Rettungskräfte melden mindestens einen Toten und Dutzende Verletzte
Bei der jüngsten Welle von iranischen Angriffen auf Israel hat es nach Angaben von Rettungskräften mindestens einen weiteren Toten und Dutzende Verletzte gegeben. Aus mehreren Städten wie der Hafenmetropole Tel Aviv und Jerusalem gab es Berichte über getroffene Gebäude.
Die Menschen dürften inzwischen die Schutzräume in einer Reihe von Gebieten in Zentral- und Nordisrael wieder verlassen, teilte die Armee in der Nacht mit. Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz, von wo eingeschlagene Geschosse gemeldet worden seien.
Bei einer vorherigen Angriffswelle aus Iran waren in dem Ort Tamra im Norden Israels neuesten Berichten zufolge fünf Menschen getötet worden. Auch Israels Luftwaffe setzte in der Nacht ihre Angriffe auf Ziele in Iran fort. In der Hauptstadt Teheran seien »Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts« sowie Öllager bombardiert worden, teilte die israelische Armee mit. Die »Serie an Angriffen« sei abgeschlossen.
Israel nennt Ziele seiner jüngsten Angriffsserie
Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben des Militärs in der iranischen Hauptstadt Teheran »Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts« sowie Öllager bombardiert. Die »Serie an Angriffen« sei abgeschlossen, teilte die Armee in der Nacht auf Telegram mit. Zu den Zielen habe das Verteidigungsministerium der Islamischen Republik sowie das Hauptquartier einer staatlichen Atom-Forschungsorganisation gehört. Hinzu kämen Angriffe auf weitere Ziele, mit denen »die iranischen Bemühungen zur Erlangung einer Atomwaffe« unterbunden werden sollten – darunter das Versteck des staatlichen Atomarchivs.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele in Iran – darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Städte und Berichten zufolge auch Öl- und Erdgasfelder. Iran wertete die Luftattacken als Kriegserklärung und feuerte Hunderte Raketen und Drohnen auf Israel ab.
Iran kündigt neue Angriffswelle gegen Israel an
Im iranischen Staatsfernsehen wurden neue Angriffe gegen Israel angekündigt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters waren in Tel Aviv und Jerusalem Explosionen zu hören.
Israels Militär teilte kurz darauf mit, dass seine Verteidigungssysteme in Betrieb seien, um die Bedrohung abzufangen. Die Bevölkerung sei angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben. Das Verlassen der Schutzräume sei nur nach ausdrücklicher Genehmigung gestattet.
Bei einer vorherigen Angriffswelle aus Iran waren in dem Ort Tamra im Norden Israels übereinstimmenden Medienberichten zufolge drei Menschen getötet worden. Umgekehrt wurden auch neue israelische Angriffe auf Ziele in Iran gemeldet.
Israel spricht von großer Angriffswelle auf Teheran
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine große Angriffswelle auf Teheran abgeschlossen. Ziele seien die Infrastruktur des iranischen Atomwaffenprojekts und Treibstofflager gewesen, teilt das Militär mit. Auch das Hauptquartier der iranischen Organisation für Verteidigungsinnovation und Forschung (SPND) in Teheran sei ein Ziel gewesen.
Berichte über Explosionen in Jerusalem und Tel Aviv
In Tel Aviv und Jerusalem schrillen laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters erneut die Alarmsirenen. Augenzeugenberichten zufolge sind in beiden Städten Explosionen zu hören.
Sirenenalarm in Teilen Israels
Im Norden Israels schrillen erneut Alarmsirenen. Grund sei das »Eindringen feindlicher Flugkörper« in den israelischen Luftraum, teilt das Militär mit. Es rief die Bürger im Norden und in Zentralisrael dazu auf, sich vorerst nur in der Nähe von Schutzeinrichtungen aufzuhalten.
Mit Material der Agenturen