Viele Menschen in Israel demonstrieren heute für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen sowie die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln. Sie blockierten bereits am Morgen in Tel Aviv Straßen, schwenkten israelische Flaggen und hielten Bilder von Geiseln hoch. Nördlich von Tel Aviv verbrannten Demonstranten Reifen auf einer Straße.
Das Forum der Geiselangehörigen hatte unter dem Motto »Israel steht zusammen« zu verschiedenen Protestaktionen aufgerufen. Sie werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.
Am Abend ist eine große Kundgebung auf dem »Platz der Geiseln« im Zentrum von Tel Aviv geplant. Vor gut einer Woche hatten Hunderttausende Israelis bei einer Großdemonstration ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht. Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 20 davon sollen noch am Leben sein.
»Es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch«
Das israelische Sicherheitskabinett soll im Tagesverlauf zu erneuten Beratungen über den Gazakrieg zusammenkommen. Details zu den geplanten Inhalten der Sitzung gibt es bislang nicht. Medienberichten zufolge soll sich das Sicherheitskabinett mit möglichen neuen Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der Geiseln befassen.
»Es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch«, betonte Hagit Chen, dessen Sohn im Oktober 2023 entführt worden war. »Wir fordern von unseren Anführern, dass sie sich an den Verhandlungstisch setzen und nicht aufstehen, bis es eine Einigung gibt«, erklärte er in einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien.