Neue Bedienungshilfen sollen Apples Betriebssysteme noch zugänglicher machen. Der Hersteller hat am Dienstag ein großes Paket an neuen Funktionen rund um Barrierefreiheit angekündigt, die für das laufende Jahr geplant sind – wohl als Teil von unter anderem iOS 19 und macOS 16. Dazu gehört ein systemweit verfügbarer Lesemodus ("Accessibility Reader"), um Texte in beliebigen Apps nach Bedarf anzupassen – und sich direkt vorlesen zu lassen. Die Funktion ist auch in die Lupe integriert, um den Text auf physischen Objekten in der Umgebung besser ablesbar zu machen, wie Apple mitteilte. Die Lupen-App kommt außerdem auf den Mac, dort lässt sie sich im Zusammenspiel mit einer Kamera verwenden.
App Store zeigt Accessibility-Funktionen
Der App Store signalisiert in Zukunft, wenn eine App barrierefrei gestaltet ist und welche Bedienungshilfen jeweils unterstützt werden, sodass Nutzer diese Informationen schon vor einem Download erhalten. Apple arbeitet zudem an erweiterter Braille-Unterstützung, um sich etwa Notizen direkt im Braille-Format zu machen und Berechnungen in Nemeth Braille durchzuführen.
Mit voraussichtlich watchOS 12 unterstützt die Apple Watch Apples Live-Mithörenfunktion, die Gespräche in der Umgebung zudem auf der Uhr in Echtzeit transkribieren soll. Die Live-Untertitel funktionieren demnach künftig auch auf Deutsch. Die Vision Pro bietet mit ihrem Kamerasystem zudem neue Accessibility-Modi, um Dinge in der physischen Umgebung zu vergrößern oder sich Informationen über Gegenstände und Objekte in der eigenen Umgebung vortragen zu lassen.
Support für Brain-Computer-Interfaces
Zudem verspricht Apple viele Detailverbesserungen rund um bestehende Bedienungshilfen. Dazu gehört die Option, Hintergrundgeräusche nach einer bestimmten Zeit automatisch zu beenden. Apple verspricht auch Neuerungen bei den Bewegungshinweisen, die Übelkeit in Fahrzeugen minimieren sollen. Die Funktion werde dann erstmals auch auf Macs verfügbar sein.
Neben Erweiterungen bei der Gerätesteuerung mit Augen- und Kopftracking hat Apple obendrein Support für ein neues Protokoll für alternative Steuerungssysteme mit einem Brain-Computer-Interface (BCI) angekündigt. Der Konzern arbeitet dafür offenbar mit der US-Firma Synchron zusammen. Diese entwickelt ein stentartiges Gehirnimplantat, das über eine Vene nahe dem motorischen Kortex des Gehirns implantiert wird, wie das Wall Street Journal berichtet.
Zusätzliche Neuerungen sind auch rund um die Musikhaptik, Geräuscherkennung, persönliche Stimme zu erwarten sowie erweiterte Bedienungshilfen für CarPlay bei Textdarstellung und Erkennung von Umgebungsgeräuschen. Zudem soll es möglich werden, die eigenen Accessibility-Einstellungen temporär mit einem anderen Gerät zu teilen. iOS 19 und macOS 16 erscheinen voraussichtlich im Herbst, Apple zeigt die neuen Betriebssysteme Anfang Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC.
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(lbe)