Intel schließt Sparte für Auto-Chips

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Der seit März amtierende Intel-Chef Lip-Bu Tan setzt seinen Plan für ein deutlich schlankeres Unternehmen weiter um. Intel schließt seine Sparte für Auto-Chips (Automotive). Die hatte erst im Januar auf der CES in Las Vegas die neue "Adaptive Control Unit" Intel ACU U310 angekündigt.

Die US-Zeitung The Oregonian veröffentlichte eine Stellungnahme von Intel, laut der das Unternehmen seine Verpflichtungen gegenüber bisherigen Kunden einhalten will. Nach Schätzungen von Intel stecken Chips der Firma in rund 50 Millionen Fahrzeugen.

Ausdrücklich nicht gemeint ist die israelische Firma Mobileye, die Intel 2017 für rund 15 Milliarden US-Dollar kaufte und 2022 an die Börse brachte. Daran hält Intel bisher weiterhin die Mehrzahl der Aktien.

Schon Pat Gelsinger, Vorgänger von Lip-Bu Tan als Intel-CEO, hatte mehrere Sparten geschlossen und neben Mobileye beispielsweise auch Altera sowie Realsense abgespalten. 2024 verloren bereits rund 15 Prozent der Intel-Belegschaft ihre Arbeitsplätze. Projekte wie die Chipfabriken in Ohio, Israel und Magdeburg wurden verzögert oder gestoppt.

Im April kündigte Lip-Bu Tan an, dass mehrere Tausend weitere Mitarbeiter gehen sollen, vor allem aus dem Management. Mitte Juni folgten Entlassungen in der Auftragsfertigungssparte, dort sollen bis zu 20 Prozent der Belegschaft betroffen sein. Außerdem prüft Intel wohl den Verkauf seiner Sparte für Netzwerk- und Edge-Chips.

Wegen hoher Abschreibungen und Abfindungen fuhr Intel 2024 ein Minus von 18,8 Milliarden US-Dollar einem Jahresumsatz von 53 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal 2025 lag das Nettominus bei 821 Millionen US-Dollar, für das zweite Quartal erwartet Intel fast 1,4 Milliarden US-Dollar Minus.

Die Entwicklung neuer Chips will das Intel-Management nur noch fortführen, wenn diese potenziell über 50 Prozent Bruttomarge erreichen können.

(ciw)

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