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Einige Libellenmännchen tragen dunkle Flecken auf ihren Flügeln. Die Ornamente helfen, Partnerinnen anzulocken. Gleichzeitig absorbieren die Flecken zusätzliche Wärme, was die Körpertemperatur der Libellen erhöht. Führt das zu zusätzlichem Hitzestress in einer sich erwärmenden Welt? Nicht unbedingt, wie eine aktuelle Studie im Fachmagazin »Frontiers in Ethology« zeigt.
Die Biologen Noah Leith und Michael Moore aber zeigen nun, dass auch Libellenmännchen mit dunkler Flügelfärbung gute Chancen haben – weil sie sich entscheidend weiterentwickelt haben.
Das Forscherduo hat für seine Studie insgesamt 19 Libellenarten untersucht. 14 davon leben in tropischem Klima, fünf in gemäßigten Zonen. Laut der Berechnungen von Leith und Moore erwärmen dunkle Flügelverzierungen die Libellen um ein bis zwei Grad Celsius zusätzlich. Doch die Tiere gehen daran nicht zugrunde, sondern kommen erstaunlich gut damit klar.
Von den untersuchten Arten trotzte Tauriphila argo, eine tropische Art mit vergleichsweise besonders dunklen Flügelfarbflecken in der Nähe des Körperkerns, den höchsten Temperaturen.
Attraktiv und wärmetolerant
»Wir haben festgestellt, dass Libellenarten, die eine dunkle, hitzeabsorbierende Flügelfärbung aufweisen, auch größeren Hitzestress vertragen«, schreiben Leith und Moore. Möglicherweise sei das ein entscheidender Vorteil in einer sich erwärmenden Welt, heißt es in der Studie. Denn nicht nur hielten es die Tiere in heißeren Gefilden aus – sie müssten dafür auch nicht auf ihren attraktiven Flügelschmuck verzichten.
Doch auch für die verblassten Libellen haben Leith und Moore gute Nachrichten. Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass diese Arten, selbst wenn sie ihre Färbung verlieren, immer noch einen Vorteil bei der Klimaanpassung haben, schreiben die Forscher in ihrer aktuellen Studie. Eben weil sie sich bereits so entwickelt haben, dass sie mit höheren Temperaturen klarkommen.
Die Studie ist damit eine der ersten, für die Forscher untersucht haben, ob sich die Wärmetoleranz mit Fortpflanzungsmerkmalen entwickelt. »Unser Ergebnis ist besonders aufregend, weil sich die dunkle Färbung im Stammbaum des Lebens immer wieder entwickelt hat und eine Vielzahl anderer Tiere dazu veranlasst, ebenfalls zusätzliche Wärme zu absorbieren – von Reptilien über Löwen bis hin zu Fruchtfliegen«, sagte Leith.
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