Seit mehreren Tagen hatten Kontrolleure der Internationalen Atomenergieorganisation keinen Zugang mehr zu iranischen Atomanlagen. Nun sind sie aus dem Land ausgereist.
4. Juli 2025, 15:12 Uhr Quelle: DIE ZEIT, mks
Nach der Aussetzung der iranischen Kooperation mit den UN-Atomwächtern haben Inspektoren der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) das Land verlassen. Das teilte die IAEA auf X mit. Das Inspektorenteam sei während des jüngsten Krieges im Land geblieben und habe sich nun sicher auf den Weg nach Wien gemacht, hieß es.
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen waren zuletzt nur noch einige wenige IAEA-Fachleute in der Islamischen Republik gewesen. Wie viele es waren und ob alle Inspektoren ausgereist sind, beantwortete ein IAEA-Sprecher nicht.
IAEA drängt auf Wiederaufnahme der Kontrolleinsätze
Seit Mittwoch hatten die Inspektoren keinen Zugang mehr zu iranischen Atomanlagen. Diese waren im Verlauf des Krieges mit Israel und den USA bombardiert und beschädigt worden. IAEA-Chef Rafael Grossi betonte laut Mitteilung, es sei dringend nötig, die Kontrolltätigkeit in der Islamischen Republik rasch wieder aufzunehmen.
Es sei außerordentlich wichtig, dass die IAEA mit dem Iran über eine möglichst baldige Wiederaufnahme ihrer unverzichtbaren Kontrolleinsätze im Iran spreche, zitierte die IAEA ihren Chef Rafael Grossi auf der Plattform X.
Israel hatte am 13. Juni den Iran angegriffen und landesweit Ziele bombardiert. Als Begründung führte die Regierung die Bedrohung durch Irans umstrittenes Atomprogramm an. Israel befürchtet, die Islamische Republik könnte eine Atombombe bauen. Der Iran bestreitet dies und reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen. Dann traten die USA in den Krieg mit ein und bombardierten die wichtigsten Atomanlagen im Iran. Nach gegenseitigen Angriffen war zuletzt eine Waffenruhe in Kraft getreten. Das Ausmaß der Schäden an den Nuklearanlagen bleibt bislang unklar.