Hyundai testet deutschen humanoiden Roboter Neura 4NE1 im Schiffsbau

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HD Hyundai Samho und HD Hyundai Robotics haben mit dem deutschen Robotikunternehmen Neura Robotics eine strategische Partnerschaft geschlossen. Hyundai beabsichtigt, den humanoiden Roboter 4NE1 von Neura neben vierbeinigen Robotern zunächst testweise im Schiffsbau einzusetzen. Der Roboter soll dabei gefährliche Schweiß- und Montagearbeiten in Hyundai-Werften in Südkorea erledigen.

Die Vereinbarung sieht vor, den humanoiden Roboter 4NE1 von Neura in reale Werftumgebungen zu integrieren. Dadurch soll die betriebliche Effizienz, Produktivität und Sicherheit gesteigert werden. 4NE1 soll dabei vor allem gefährliche Aufgaben übernehmen und so die menschlichen Mitarbeiter entlasten und schützen. Dabei handelt es sich vor allem um Schweißarbeiten, bei denen immer wieder mal Unfälle auftreten. Hinzu kommen schwere Montagearbeiten, die ebenfalls gefährlich sein können. Zusätzlich soll der Roboter dem Fachkräftemangel vorbeugen.

Der humanoide 4NE1 soll dabei auch komplexe Aufgaben erledigen. Dazu besitzt er kognitive Fähigkeiten und ist in der Lage, adaptiv zu lernen. Die Integration des Roboters in die Arbeitsumgebung der Werft geschieht zunächst testweise. Die dafür nötigen praxisnahen Testumgebungen werde Hyundai in seinen Schiffsbauanlagen einrichten.

Die Bedingungen, unter denen der humanoide Roboter seinen Dienst erledigen muss, sind rau. Hinzu kommen strenge Vorschriften für den Schiffsbau, die strikt einzuhalten sind. Hyundai will dazu die Expertise der drei Unternehmen bündeln, um den 4NE1 tauglich für den Schiffsbau zu machen. Dazu gehört etwa, die Hardware des Roboters robuster zu gestalten. Dazu gehören aber auch KI-basierte Steuerungssysteme, die etwa ein hochpräzises, autonomes Schweißen ermöglichen.

Entsprechende Schweißgeräte, die von Robotern bedient werden können, müssen allerdings noch entworfen werden. Zudem müssen KI-Trainingsdaten für die Erstellung korrekter Schweißbahnen erstellt und die Roboter entsprechend trainiert werden. Die Partner planen, bis Ende 2026 einen ersten Prototyp erstellt zu haben. Danach sollen Feldtests stattfinden. Der kommerzielle Einsatz könnte noch 2027 erfolgen.

Neura Robotics ist nicht das einzige Unternehmen, das ihren humanoiden Roboter flott für den Einsatz im Schiffsbau machen will. Das US-amerikanische Robotikunternehmen Persona AI will ebenfalls humanoide Schweißroboter nach Südkorea liefern. Beteiligt ist dabei neben unter anderem Korea Shipbuilding & Offshore Engineering auch HD Hyundai Robotics.

Unklar ist, warum Hyundai nicht auf den humanoiden Atlas-Roboter des eigenen Tochterunternehmens Boston Dynamics setzt. Offenbar sind die Atlas-Roboter wohl noch nicht so weit, schnell genug für neue Aufgaben trainiert werden zu können.

(olb)

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