Huth warnt vor Polens Pajor: "Brandgefährlich"

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Früher gehörte Svenja Huth in der Nationalmannschaft zum Stammpersonal. Die Entwicklung des Teams. beobachtet die 34-Jährige weiterhin genau.

Viel Erfahrung Svenja Huth hat 88 Länderspiele bestritten.

Viel Erfahrung Svenja Huth hat 88 Länderspiele bestritten. IMAGO/Steinsiek.ch

Wehmut? Nein, der wird nicht aufkommen. Da ist sich Svenja Huth sehr sicher. "Schließlich war ich ja im letzten Jahr bei Olympia auch nicht dabei", erzählt die 34-Jährige. "Und habe mir die Spiele im Fernsehen angeguckt." Und das ohne emotionale Probleme. Dabei liegt der Rücktritt der Wolfsburgerin aus dem DFB-Team noch gar nicht so lange zurück: Im März 2024 gab die Offensivakteurin bekannt, dass sie zukünftig nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen wird. 88 Länderspiele hatte sie bis dahin absolviert, 14 Tore geschossen.

Ihr Debüt feierte Huth am 26. Oktober 2011 gegen Schweden. 2013 wurde sie in Schweden Europameisterin, 2016 in Rio de Janeiro Olympiasiegerin und 2022 gehörte sie bei der EM in England zu den Leistungsträgerinnen im deutschen Team, das im Finale nur knapp gegen die Gastgeberinnen unterlag.

"Die Zeit war sowohl körperlich als auch mental herausfordernd sowie kräftezehrend, sodass ich zu dem Entschluss gekommen bin, meine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden", begründete Huth vor 15 Monaten ihren Rücktritt aus der Nationalelf nach der erfolgreichen Qualifikation für die Olympischen Spiele in Frankreich. Dort gewann das deutsche Team die Bronze-Medaille. "Ich bin dankbar für die Zeit, in der ich in der Nationalmannschaft spielen und viel erleben durfte. Und ich bin dankbar für die freie Zeit, die ich jetzt mit meiner Familie verbringen kann."

"Ich werde das Turnier aus der Ferne verfolgen"

Wenn die deutsche Mannschaft im Juli bei der Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) an den Start geht und in den Gruppenspielen auf Polen (4. Juli), Dänemark (8. Juli) und Schweden (12. Juli) trifft, wird Svenja Huth wieder vor dem Fernseher mitfiebern. Ein Trip in die Schweiz wird sich nur schwer realisieren lassen: Der VfL Wolfsburg beginnt schon am 1. Juli mit der Vorbereitung auf die neue Saison. "Das ist schade, aber ich werde das Turnier aus der Ferne verfolgen und die Daumen drücken." Huth steht noch bis 2026 beim VfL unter Vertrag, gehörte in der abgelaufenen Saison zu den Leistungsträgerinnen beim Vizemeister.

Die Entwicklung der Nationalmannschaft verfolgt sie natürlich auch weiterhin genau. "Das Gerüst der Mannschaft ist anders geworden. Aber es sind auch noch Spielerinnen dabei, die schon einige Turniere bestritten haben. Das Team, wird gut harmonieren", ist sie durchaus optimistisch für das bevorstehende Turnier. "Die Vorbereitungsspiele haben mich so ein wenig an die Zeit vor der EM 2022 erinnert. Da war es auch wackelig." Und im Turnier sehr stabil.

"Es wird wichtig sein", weiß Huth aus langjähriger Erfahrung, "gut in das Turnier zu starten und in den Flow zu kommen. Dann kann es weit gehen." Obwohl in der Vorrunde schwierige Gegner auf das DFB-Team warten.

Huth warnt vor allem vor den Polen mit Stürmerin Ewa Pajor vom FC Barcelona, die neun Jahre in Wolfsburg gespielt hat: "Es ist schwierig, Ewa in den Griff zu bekommen. Sie ist brandgefährlich, darf nicht viel Raum bekommen."

Gunnar Meggers

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