Trotz kompletter Rotation: Deutsche U 21 beendet Gruppenphase makellos

Leitete den Sieg mit seinem Treffer ein: Ansgar Knauff. IMAGO/Beautiful Sports

Mit dem bereits gebuchten Viertelfinal-Ticket in der Hinterhand gab Antonio Di Salvo seinen Stammspielern eine Verschnaufpause. So rotierte der 46-Jährige trotz des noch nicht sicheren Gruppensiegs - England konnte die DFB-Elf mit einem Erfolg überholen - einmal komplett durch. Unter anderem ersetzten im Vergleich zum 4:2 gegen Tschechien Wanner sowie Ernst Top-Scorer Woltemade und den erkälteten Torwart Atubolu.

Lange Eingewöhnungszeit brauchte die durchgewürfelte Mannschaft nicht: Schon nach drei Minuten drehte Knauff nach Ullrichs herrlichem Chipball zum Jubeln ab. Mit der Führung im Rücken zog sich die DFB-Auswahl zurück. Sie stand sehr kompakt, lief erst ab der Mittellinie an und überließ dem Gegner den Ball.

England fehlt die nötige Intensität im Offensivspiel

Aus den höheren Spielanteilen schlugen die Engländer, bei denen nach dem 0:0 gegen Slowenien Hinshelwood, Iling-Junior, Scott und Hutchinson für Gray, Livramento, Hackney sowie McAtee begannen, kein Kapital: Aufgrund eines zu langsamen Passtempos und wenig Bewegung ohne Ball drangen die Young Lions kaum gefährlich ins letzte Drittel vor.

Lediglich nach Fehlern der DFB-Auswahl im Aufbau strahlten sie daher etwas Gefahr aus. So schoss Rowe nach Sieberts Ballverlust nur ans Außennetz (21.), zudem rettete Oermann für Thielmann (43.) - dem Kölner war ein Rückpass verunglückt. Zielstrebiger zeigte sich hingegen die Elf von Di Salvo bei ihren wenigen Offensivaktionen: Weiper köpfte Knauffs Flanke zum 2:0-Halbzeitstand platziert in die linke Ecke (33.).

Lee Carsley gönnte aufgrund der durchaus entspannten Ausgangslage mit Blick aufs Weiterkommen - Slowenien brauchte einen hohen Sieg, um die Young Lions noch einzuholen - unter anderem Kapitän Elliott nach Wiederanpfiff eine Pause. Dementsprechend erhöhten die Engländer auch nicht das Risiko, sodass es fast spiegelgleich weiterging. Lediglich in der Defensive agierte die Carsley-Elf etwas aufmerksamer und ließ keinen gefährlichen deutschen Konter mehr zu.

Ernst bewahrt DFB-Auswahl vor einem Remis

Etwas aus dem Nichts kam dann in der Schlussphase nochmals Spannung auf: Nachdem Hinshelwood per Kopf noch das Anschlusstor verpasst hatte (75.), schob Scott nach feiner Vorarbeit Hutchinsons ein (76.). Der Anschlusstreffer gab England Auftrieb. Dadurch hätte die DFB-Auswahl den lange sicher geglaubten Sieg beinahe sogar noch abgegeben. Doch Ernst hielt das 2:1 mit einer starken Parade gegen Cresswell fest (83.).

Durch den dritten Sieg im dritten Spiel sicherte sich Deutschland den Gruppensieg und bestreitet am Sonntag (18 Uhr) das Viertelfinale gegen Italien, dem Zweiten der Gruppe A. Einen Tag zuvor trifft England, das sich trotz der Niederlage ebenfalls für die Runde der letzten Acht qualifizierte, auf Spanien (21 Uhr). Es ist die Wiederauflage des vergangenen Endspiels.