Er war einer der Milliardäre, die Trump in sein Kabinett berufen hat: Jetzt hat US-Handelsminister Howard Lutnick angekündigt, sein Eigentum an der Wall-Street-Firma Cantor an seine Kinder weiterzugeben und Aktien für rund 361 Millionen Dollar zu verkaufen, um die Ethikregeln der Regierung einzuhalten. Das berichten die »Financial Times« und das »Wall Street Journal« übereinstimmend.
Demnach wird der Wall-Street-Investor und Megaspender der Trump-Wahlkampfteams seine Anteile am Finanzdienstleister BGC und Immobilienberater Newmark für 234 und 127 Millionen US-Dollar verkaufen.
Lutnick befolgt damit die Regeln: Führungskräfte, die von der Wall Street in die Regierung eintreten, müssen häufig Beteiligungen veräußern, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Steuern auf die Gewinne durch seine Aktienverkäufe muss Lutnick nicht sofort zahlen. Die Vorschriften erlauben, dass die Gewinne aus solchen Verkäufen nicht sofort besteuert werden, um Spitzenkräfte anzuziehen.
Sein Vater geht derweil als Handelsminister in der Rolle als Vollstrecker von Trumps Strafzöllen auf.
Howard Lutnick ist ein langjähriger Freund von Trump und spendete laut »Financial Times« während des Wahlkampfes für die vergangene Wahl mehr als 10 Millionen US-Dollar an das Trump-Lager. Er wurde zunächst als möglicher Kandidat für das Finanzministerium gehandelt und hatte dafür die Unterstützung von zwei engen Trump-Vertrauten: Tesla-Chef und DOGE-Leiter Elon Musk sowie dem Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr.
Vor seiner Berufung zum Handelsminister leitete Lutnick jahrzehntelang hauptberuflich den Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald. Bei den Anschlägen des 11. September 2001 starben mehr als 650 der Mitarbeiter. Lutnick überlebte damals nur, weil er am Morgen seinen Sohn zum Kindergarten gebracht hatte und das World Trade Center erst erreichte, nachdem die Flugzeuge eingeschlagen waren.