Hosenbänder und Hosenklammern von Zefal, Vaude, Deuter, Brooks und Decathlon im Test

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 Damit bleiben die Hosenbeine beim Radfahren sauber

Hosenband: Damit bleiben die Hosenbeine beim Radfahren sauber

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Kennen Sie Hosenklammern? Früher waren das meist Metallklammern, die man beim Radfahren unten um die Hosenbeine klemmte, um den Stoff von der Fahrradkette fernzuhalten. Nachdem die praktischen Schmutzschützer lange aus der Mode gewesen sind, sorgen jetzt zwei aktuelle Trends für ihre Rückkehr: Hosenbeine werden wieder weiter und der Kettenschutz spartanischer. Sportliche Fahrräder haben oft gar keinen Kettenschutz. Und wenn doch, dann meist nur in Form eines simplen Plastikrings, der verhindern soll, dass ein flatterndes Hosenbein zwischen Kette und Kettenblatt gerät. Ein richtiger Schutz gegen Kettenschmutz sind sie nicht.

Wohl deshalb kehrt die Hosenklammer jetzt zurück. Meist allerdings nicht wirklich als Klammer aus Metall, sondern als Band zum Fixieren flatternder Hosenbeine. Befestigt werden diese Bänder entweder per Klettverschluss, mit einem Selbstspanner samt integriertem Metallband oder auch, wie die gute alte Hosenklammer, durch ihr elastisches Material.

Sicherheit oder Stil?

Oft sind solche Bänder neongelb. Das ist selten schön, erhöht aber bei Tage die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit, gibt den Hosenbändern über den Schutz der Hosen hinaus eine weitere Funktion. Um im Dunklen sichtbar zu werden, reichen die meist grauen Reflexionsstreifen auf einigen Produkten aus. Es gibt aber auch Hosenbänder, die zugunsten der Ästhetik ganz auf eine Verbesserung der Sichtbarkeit bei Nacht verzichten.

Die getesteten Hosenschützer

Die getesteten Hosenschützer

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Bequem und universell passend, aber ohne nennenswerte Reflexionsschicht, sind die Pants Protector von Deuter. Bei Nacht sind daher die kleinen Doowah von Zéfal besser sichtbar. Stilvoll ist man mit den Trouser Straps von Brooks unterwegs, die leider ebenfalls nicht zur Sichtbarkeit beitragen.

Diese Hosenschützer haben wir getestet

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Zéfal verkauft die kleinen Klettbänder im Doppelpack. Sie sind nur 2,5 Zentimeter breit und werden etwas umständlich geschlossen: Die Enden werden durch eine Lasche gezogen, umgeschlagen und sitzen dann per Klett sicher. So sicher, dass mir nach wenigen Einsätzen das unhandliche System mit der Lasche als Vorteil erschien. Denn nicht nur Stoffhosen, sondern auch widerspenstiger Jeansstoff sitzt damit dauerhaft sicher am Bein.

Die 38 Zentimeter langen Bänder sind fast durchgängig mit Klett versehen, lassen sich an dünne Unterschenkel mit wenig Stoff ebenso binden wie an kräftige mit dickem Stoff. Unterbrochen wird das Klettband von einem etwa zwölf Zentimeter langen Reflexionsstreifen. Wer auch im Hellen mehr Sichtbarkeit wünscht, kann die Bänder in Neongelb bestellen.

Fazit: Sitzt sicher und bietet ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ästhetik und Sicherheit. Das gleicht das etwas mühsame Schließen aus.

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Deuter setzt auf Komfort: Ganze acht Zentimeter breit sind die Pants Protector, die innen mit einer weichen Stoffschicht versehen sind. An den sich verjüngenden Enden sitzen Elemente aus Klett. Um das Bein legen und schließen genügt. Das passt bei den meisten Beinen gut, bei Kindern aber nicht mehr, denn für sehr schlanke Fesseln und dünnen Stoff sind die Klettstreifen zu kurz. Bei längeren Strecken können Hosenbeine je nach Stoffart herausrutschen, da der innere Stoff der Pants Protector sehr glatt ist. Mit Jeans gab es keine Probleme. Der aufgedruckte Schriftzug und das kleine Logo können Scheinwerferlicht reflektieren, sind aber zu klein, um wirklich ein Plus an Sicherheit zu bieten. Deuter verkauft die Pants Protectors einzeln.

Fazit: Bequemer Sitz, einfaches Schließen. Innen sind sie etwas zu glatt.

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Hierzulande ist Brooks vor allem für Ledersättel bekannt. Entsprechend werden auch die Hosenbänder der Firma aus Leder hergestellt. Die Bänder sind selbstspannend und müssen einfach nur um das Hosenbein gezogen werden. Ein eingenähtes Metallband sorgt für die nötige Spannung.

An Stoffhosen sitzen die Trouser Straps gut, an Jeans müssten sie mehr Spannung aufbringen, damit das Hosenbein eng anliegt. Der Mechanismus passt sich aber gut an unterschiedliche Beinstärken an. Bei der Fahrt sitzen sie sicher und rutschen nicht. Brooks bietet die Lederbänder in drei Farben an und verkauft sie einzeln.

Fazit: Stilvoller geht es kaum, und bequem sind die Brooks-Bänder auch. Aber hier gilt: Wer schön sein will, kann sterben. Denn sie erhöhen die Sichtbarkeit weder im Hellen noch im Dunklen.

Decathlon BTWIN Reflektorband

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Schon der Name sagt es: Decathlon stellt die Sicherheit in den Vordergrund und preist sein Band mit dem Argument verbesserter Sichtbarkeit bei Tag und Nacht an. Das ist korrekt: Das 4,5 Zentimeter breite neongelbe Band leuchtet am Tag, der integrierte Reflektorstreifen in der Nacht, wenn er angestrahlt wird.

Auch als Hosenschutz funktionieren die Decathlon-Bänder. Ähnlich wie die Bänder von Brooks sind sie selbstspannend und legen sich sicher um die Hosenbeine. Wie auch bei den Trouser Straps sitzen Stoffhosen enger als Jeans, weil auch hier die Spannkraft nicht besonders stark ist. Das BTWIN Reflektorband passt sich gut an unterschiedliche Schenkel an und wird von Decathlon einzeln verkauft.

Fazit: Wer auf Sichtbarkeit und Sicherheit Wert legt, ist mit dem Reflektorband am besten bedient.

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Der Hosenschutz von Vaude besteht aus einem fünf Zentimeter breiten und 43 Zentimeter langen Streifen, der an beiden Enden mit Klett versehen ist. Außen gibt es einen breiten, komplett umlaufenden Reflexionsstreifen. Man bleibt so im Dunklen sichtbar und muss auch nicht darüber nachdenken, wohin der reflektierende Streifen zeigen soll. Allerdings: Da der Klettverschluss nur elf Zentimeter lang ist, lässt sich dieser Hosenschutz nicht besonders eng binden. Selbst beim männlichen Tester mit nicht kräftigen Fesseln stand bei Jeansstoff immer noch ein Stück des Streifens ab, weil er keinen Halt mehr im Klettverschluss fand.

Fazit: Leuchtet gut im Dunklen, ist aber nur für Menschen mit kräftigen Unterschenkeln geeignet.

Decathlon BTWIN Hosenklammern 100

Foto: Markus Linden / DER SPIEGEL

Die Hosenklammern von Decathlon folgen demselben Prinzip wie die Metallklammern der Achtzigerjahre: Sie werden um das Hosenbein gelegt und halten den Stoff mit ihrer Eigenspannung fest. Die Decathlon-Klammern sind aus neongelbem Kunststoff und zusätzlich mit einem feinen reflektierenden Streifen versehen. So tragen sie tags und nachts zur Sichtbarkeit bei. Die Spannung der Klammer erweist sich als ausreichend für dünne und weiche Stoffe. Bei Jeans sitzt das Hosenbein nicht perfekt.

Die Klammern erfüllen dennoch ihren Zweck. Da die Spannung nicht regulierbar ist, kann der Druck der Klammern nach einiger Zeit stören. Decathlon verkauft die Hosenklammer 100 paarweise.

Fazit: Kein anderes Produkt im Testfeld lässt sich so leicht anlegen. Aber der Druck kann auf Dauer stören.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests

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