Der ehemalige Abgeordnete Ted Hui war maßgeblich an den Protesten für mehr Demokratie in Hongkong beteiligt. Die dortige Polizei setzte ein Kopfgeld auf ihn aus.
17. August 2025, 6:58 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters, eca
Der aus Hongkong stammende Demokratieaktivist und ehemalige Parlamentsabgeordnete Ted Hui hat in Australien politisches Asyl erhalten. Wie Hui auf Facebook mitteilte, umfasst der Schutzstatus auch seine Frau, seine Kinder sowie seine Eltern. "Ich danke der australischen Regierung – sowohl der aktuellen als auch der vorherigen – dafür, dass sie die Notwendigkeit unseres Asyls anerkannt und uns diesen Schutz gewährt hat", schrieb Hui.
Zugleich forderte er die australische Regierung auf, sich stärker für in Hongkong inhaftierte Demokratieaktivisten einzusetzen: "Australien muss mehr tun, um sie zu retten." Hui war 2019 maßgeblich an den Massenprotesten für mehr Demokratie in Hongkong beteiligt. Er lebt mittlerweile in der Stadt Adelaide.
Im Juli 2023 hatte die Polizei in Hongkong ein Kopfgeld in Höhe von einer Million Hongkong-Dollar (rund 110.000 Euro) auf mehrere im Ausland lebende Aktivisten ausgesetzt – darunter auch Hui. Westliche Regierungen kritisierten dieses Vorgehen scharf.
Hongkong ist eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik
China. Sie galt lange Zeit als ein Ort relativer Meinungsfreiheit innerhalb des
Landes. Seit die chinesische Regierung das sogenannte Sicherheitsgesetz im
Jahr 2020 erlassen hat, gehen die Behörden der Sonderverwaltungszone jedoch
rigoros gegen oppositionelle Stimmen vor. Viele Aktivistinnen und Aktivisten
flohen ins Ausland. Andere wurden festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt.