Man muss sich selbst erst einmal zwicken. Und genau das, dieses Zwicken, das weiß man selbst, ist das Versprechen, wegen dem Leute 200, 400, 1.000 US-Dollar und manchmal sogar mehr zahlen, für einen einzigen Theaterabend am Broadway in New York City. Das Zwicken kann aber auch wahnsinnig stören, merkt man dann im Theater. Falls es den ganzen Abend lang nicht weggeht.
Es rührt von einer einzigen, aber halt auch verstörenden Sache: Da vorne auf der Bühne steht George Clooney. Oder: Da vorne auf der Bühne steht nicht nur Denzel Washington, neben ihm steht auch noch Jake Gyllenhaal. Das sind Leute, die man eigentlich nur von der Leinwand und aus Berichten über sie kennt, als Hollywoodstars. Nun verbringt man zwei, drei Stunden mit ihnen in einem Raum, wenn auch einem sehr großen Saal und gemeinsam mit sehr vielen anderen Menschen, die ähnlich viel Geld für dieses Erlebnis bezahlt haben. Ob daraus ein Kunstgenuss wird, merkt man erst später. Aber auch das ist gar nicht so einfach: Kann man sich dazu durchringen, etwas, wofür man sehr viel Geld bezahlt hat, auch schlecht zu finden?