Lange galt Robin Hranac als Abgangskandidat in Hoffenheim, nun scheint der Defensivmann eine zweite Chance zu bekommen. Das hängt auch mit Ozan Kabak zusammen.

Zu großer Schritt Bundesliga? Robin Hranac soll sich im zweiten Jahr bei der TSG etablieren. IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Vielleicht tut ihm die Verstärkung aus Tschechien ja gut. Denn mit Vladimir Coufal hat Robin Hranac seit diesem Dienstag wieder einen Landsmann im Kader bei der TSG Hoffenheim, nachdem der "ewige" Pavel Kaderabek - zum Unmut vieler Fans - den Klub nach der vergangenen Saison verlassen musste. Der Aufwärtstrend für Hranac kam allerdings nicht erst mit dem Coufal-Transfer. Nach und nach hat der Innenverteidiger in dieser Vorbereitung seine denkbar schwache Debüt-Saison in der Bundesliga abgeschüttelt.
Kabak soll nach seinem Kreuzbandriss behutsam aufgebaut werden
Der Lohn: Die Chance, sich in den wirklich relevanten Tests der Vorbereitung Trainer Christian Ilzer zu zeigen. Und die nutzte der 25-Jährige bislang, auch wenn er zuletzt gegen Werder Bremen spät beinahe einen Gegentreffer verschuldete, was auch der gegen Spielende mangelnden Kraft zuzuschreiben war.
Nichtsdestotrotz hat sich Hranac bislang als gute Alternative in der Innenverteidigung präsentiert zu Arthur Chaves und Kevin Akpoguma. Angesichts der Tatsache, dass Ozan Kabak nach seinem Kreuzbandriss noch behutsam aufgebaut werden soll und wahrscheinlich erst ab September zur Mannschaft stoßen wird, riecht es bei Hranac nach einer Kehrtwende: Bleiben statt gehen.
Schweres erstes Jahr sorgt für hohe Hürden
Denn lange stand der 1,90-Meter-Mann auf einer langen Liste mit Kandidaten, für die Sportgeschäftsführer Andreas Schicker Abnehmer suchte. Noch im April wurde von Beraterseite das Interesse der Konkurrenz allzu heftig medial beworben, auch Slavia Prag soll sich nach Hranac erkundigt haben.
Das Umdenken in Hoffenheim hat auch damit zu tun, dass man intern die hohen Hürden für Hranac in dessen Premierenjahr anerkannte. Er kam im chaotischen Sommertransferfenster 2024, schon bald musste Trainer Pellegrino Matarazzo gehen, der ihn notgedrungen und mangels Alternativen ins kalte Wasser werfen musste. Was dazu führte, dass dem schüchternen Hranac teils haarsträubende Fehler unterliefen. Nun, im zweiten Jahr, soll alles besser werden, auch weil der zurückhaltende Defensivspezialist immer mehr auftaut. Die Ankunft von Landsmann Coufal im Kraichgau wird ihn dabei gewiss nicht hemmen.
Benni Hofmann