Heizen im Herbst: Ab wann Sie die Heizung aufdrehen sollten und wie Sie Geld sparen

vor 2 Tage 1

Heizen im Herbst Ab wann Sie die Heizung aufdrehen sollten und wie Sie Geld sparen

Im Oktober beginnt die offizielle Heizperiode. Lohnt es sich finanziell, die Heizung möglichst lange auszulassen – oder kann die Heizung eingeschaltet werden?

Sobald das Thermometer an den ersten Herbsttagen unter die 15-Grad-Grenze fällt, spielen viele mit dem Gedanken, die Heizung einzuschalten während andere diesen Moment möglichst weit nach hinten schieben, um Kosten zu sparen.

Aber lohnt sich das Frieren in der Wohnung wirklich finanziell? Und wie teuer wird Heizen dieses Jahr überhaupt? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Bringt es etwas, das Einschalten der Heizung möglichst weit hinauszuzögern?

Ja, wenn Sie die Heizkosten senken möchten. Dennoch sollten Sie nicht zu lange mit dem Anschalten der Heizungsanlage warten. „Wird nicht geheizt, können in der Wohnung Schäden wie Schimmel entstehen, der nicht nur gesundheitlich schädlich ist, sondern auch die Bausubstanz angreifen kann“, sagt Energieberater Holger Hofmann. Auch wenn man im Winter mehrere Wochen nicht in der Wohnung ist, weil man zum Beispiel verreist, sollte man die Heizung wegen des Frostschutzes nicht komplett ausschalten.

Ab wann sollte ich im Herbst heizen?

Die offizielle Heizperiode beginnt am 1. Oktober und endet am 30. April jedes Jahres. In dieser Zeit müssen Mieterinnen und Mieter ihre Wohnung oder ihr Haus heizen können. Letztendlich hängt es jedoch auch davon ab, wie kalt es draußen ist und welchen Standard das Gebäude hat.

Worauf sollten Verbraucher beim Heizen achten?

„Das oberste Gebot ist das Stoßlüften“, sagt Hoffmann. Das bedeutet, dass man die Fenster drei bis vier Mal am Tag für fünf bis zehn Minuten weit öffnet, um die feuchte Luft auszutauschen. Feuchtigkeit entsteht vor allem, wenn man in der Wohnung ist, viele Pflanzen hat, duscht, kocht oder die Wäsche in der Wohnung trocknet. Hoffmann empfiehlt, Thermometer und Hygrometer in den Raum zu stellen, um das Raumklima zu kontrollieren. Diese Geräte zeigen, ob die Luftfeuchtigkeit zu hoch oder die Temperatur zu niedrig ist, und helfen dabei zu entscheiden, wann man die Heizung einschalten oder lüften sollte.

Zusätzlich sollten Mieterinnen und Mieter darauf achten, dass die Heizkörper entlüftet und die Fenster abgedichtet sind. Die Heizkörper sollten nicht durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden.

Wie kann ich beim Heizen aktiv Geld sparen?

Jede Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius spart sechs Prozent der Heizkosten. Um zusätzlich zu sparen, kann man zum Beispiel die Hände mit kaltem Wasser waschen, erklärt Hoffmann. In einigen Wohnungen gibt es Warmwasserboiler, bei denen man die Temperatur manuell einstellen kann. „40 Grad reichen da vollkommen aus“, sagt der Experte. Auch Spararmaturen für Duschköpfe und Wasserhähne können helfen.

Am Ende des Jahres sollte man die Heizkostenabrechnung auf Ungereimtheiten überprüfen. Wenn die Rechnung besonders hoch ist und Zweifel bestehen, können der Mieterverein oder andere Beratungsstellen Unterstützung bieten.

Gibt es Richtlinien, wie warm es in der Wohnung sein sollte?

Als Faustregel gilt: 20 Grad in Wohnräumen, 18 Grad im Schlafzimmer und 21 Grad in Bädern und Toiletten. Nachts kann die Raumtemperatur abgesenkt werden.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Heizen?

„Heizen sollte man am besten, wenn man sich in dem Raum aufhält oder vorhat, sich in dem Raum aufzuhalten“, sagt Hoffman. Es hängt aber auch vom Heizsystem ab: Alte Gussheizkörper brauchen länger, um warm zu werden, halten die Wärme aber länger. Dasselbe gilt für Fußbodenheizungen. Bei Plattenheizkörpern dagegen geht die Wärmeabgabe deutlich schneller.

Ist Heizen 2024 teurer als in den letzten Jahren?

Heizen mit Öl und Gas könnte nach aktuellen Daten im bevorstehenden Winter günstiger sein als in der vergangenen Heizperiode. Erdgas sei im bundesweiten Durchschnitt sechs Prozent billiger als vor einem Jahr, Heizöl sogar 23 Prozent, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt.

Mit Blick auf den starken Preisanstieg vor zwei Jahren sagte Verivox-Experte Thorsten Storck: „Aktuell sind die Gaspreise rund 47 Prozent niedriger als während der Energiekrise.“ Derzeit würden 11,41 Cent pro Kilowattstunde fällig. Leichtes Heizöl koste 92 Euro pro 100 Liter. Neben dem Brennstoffpreis hängt die Heizkostenrechnung unter anderem davon ab, wie kalt der Winter wird.

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