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Wie offene Lizenzfragen KI-Musik zum unkalkulierbaren juristischen Risiko machen
- Schwierige Schöpfungshöhe
- Alles unsicher
- Anbieterhaftung, GEMA und Urheberschaft
- KI-Musik auf YouTube, Spotify und Apple Music
- Prüfprogramme für KI-Musik, Fazit
- Fazit
Eigentlich scheint alles ganz einfach: Man schließt ein Abo mit einem Anbieter von KI-Musik ab und erhält im Gegenzug die uneingeschränkten Veröffentlichungsrechte aller in diesem Zeitraum generierten Musikstücke. Blöd bloß, wenn besagter Anbieter selbst geltendes Recht missachtet.
So ist es nach europäischem Recht verboten, für das Training einer KI urheberrechtlich geschützte Werke zu nutzen, falls deren Schöpfer dieser Nutzung ausdrücklich widersprochen haben. Die GEMA hat genau dies stellvertretend für all ihre Mitglieder bereits getan. Der Nachweis eines Verstoßes lässt sich allerdings nur schwer führen. Selbst Musikwissenschaftler können bei Plagiatsvorwürfen unter Komponistenkollegen nicht immer gerichtsfest belegen, dass Song A eine direkte Kopie von Song B ist.
- Die GEMA hat der Nutzung von Songs zum KI-Training kollektiv widersprochen.
- Die Lizenz eines Anbieters von KI-Musik ist kein Schutz vor Plagiatsklagen.
- Automatisierte Dienste, die Plagiate erkennen sollen, arbeiten unzuverlässig.
Das liegt unter anderem daran, dass Harmoniefolgen, vor allem weitverbreitete Pop- oder auch Jazzkadenzen, keine ausreichende Schöpfungshöhe besitzen. Die aber ist notwendig, damit ein Werk den Schutz durch das Urheberrecht genießt. Auch sehr einfache Melodien, etwa Volksliedern entlehnt, erreichen die erforderliche Schöpfungshöhe möglicherweise nicht, ebenso manche simple Drum-Grooves. In diesem Artikel untersuchen wir die Rechtslage und das Risiko, dass Nutzer der KI-Musik-Dienste aufgrund von Urheberrechtsverstößen verklagt werden können. Zudem beleuchten wir, wie die Musik-Streaming-Plattformen wie YouTube und Spotify damit umgehen, sowie einige Tools, die Plagiate automatisch erkennen sollen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Wie offene Lizenzfragen KI-Musik zum unkalkulierbaren juristischen Risiko machen". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.