Bei der Razzia, die am Dienstag bei einer mutmaßlich rechtsextremen Gruppe durchgeführt wurde, fanden die Ermittler unter anderem Munition. Nach SPIEGEL-Informationen sind auch Bundeswehrsoldaten unter den Beschuldigten.
16.09.2025, 17.50 Uhr

Polizisten bei der Razzia
Foto: dpaBei einer Razzia gegen eine mutmaßliche bewaffnete Gruppe aus dem rechtsradikalen Milieu haben Ermittler umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Das teilt die Generalstaatsanwaltschaft in Celle mit. Unter anderem entdeckten die Fahnder den Angaben zufolge mehrere scharfe Kurz- und Langwaffen, Munition unterschiedlichen Kalibers, Bargeld sowie »Gegenstände, die als Sprengmittel geeignet sind«.
Durchsuchungen hätten an insgesamt 14 Orten in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim sowie im baden-württembergischen Enzkreis und im Kreis Lippe (NRW) stattgefunden. Die Maßnahmen richteten sich gegen insgesamt acht Beschuldigte im Alter zwischen 32 und 57 Jahren. Die Beschuldigten werden verdächtigt, aus einer mutmaßlich rechtsradikalen Gesinnung heraus eine bewaffnete Gruppe gebildet und sich darin betätigt zu haben.

Polizisten im Einsatz
Foto: dpaNach SPIEGEL-Informationen sind zwei aktive sowie zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten unter den Beschuldigten, außerdem ein Bundespolizist. Die Razzia steht nach Angaben aus Sicherheitskreisen im Zusammenhang mit früheren Ermittlungen im Umfeld der rechtsextremen Gruppe »Nordbund«.
Demnach wird unter anderem gegen den früheren Bundeswehrangehörigen Johannes K. ermittelt sowie gegen dessen Bekannten Alexander A. Beide waren für Stellungnahmen zu den Vorwürfen zunächst nicht erreichbar.
Für Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens zeigt der Einsatz einmal mehr, dass die größte Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie von rechts ausgehe. »Insbesondere bei Gruppierungen innerhalb der extremen Rechten beobachten Polizei und Verfassungsschutz immer wieder Bestrebungen, sich zu bewaffnen«, sagte die SPD-Politikerin. »Dies dürfen und werden wir unter keinen Umständen hinnehmen.« Sicherheitsbehörden und Justiz müssten genau hinsehen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Verfassungsfeinde und Rechtsradikale konsequent zu entwaffnen.
André Aden und das Team von Recherche Nord filmen Rechtsextreme bei ihren Treffen und dokumentieren ihre geheimen Netzwerke. Eine gefährliche Aufgabe. Unterwegs mit denen, die seit Jahren davor warnen, dass Deutschland immer weiter nach rechts außen rutscht. Die SPIEGEL-Reportage lesen Sie hier.