Hannover-Derby: Stendel und Tasdelen hadern unisono mit der Ausbeute

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Erstmals seit vier Jahren treffen die U 23 von Hannover 96 und der HSC Hannover in einem Pflichtspiel aufeinander. Beide Trainer sind mit den gezeigten Leistungen ihrer Teams bis dato durchaus zufrieden, mit dem daraus resultierenden Ertrag hadert aber sowohl Daniel Stendel als auch Vural Tasdelen.

96-Coach Daniel Stendel ist insgesamt zufrieden mit der Saison, dennoch hätte es der ein oder andere Punkt mehr sein dürfen.

96-Coach Daniel Stendel ist insgesamt zufrieden mit der Saison, dennoch hätte es der ein oder andere Punkt mehr sein dürfen. IMAGO/Jens Doden

Stadtderby mit klaren Vorzeichen: Am Samstag (Anpfiff 13 Uhr) treffen Hannover 96 II und der HSC Hannover in der Regionalliga Nord aufeinander. Die Zweitvertretung der 96er ist als Drittliga-Absteiger in die Saison gegangen, der HSC darf hingegen nach jeweils zwei Abstiegen und zwei Aufstiegen in Folge wieder Regionalliga spielen. "Für uns ist es eine große Ehre, in so einem Spiel gegen die U 23 einer Profimannschaft spielen zu dürfen", sagt HSC-Coach Vural Tasdelen. "Das ist ein Privileg, das sich die Mannschaft hart erarbeitet hat." Auch sein Gegenüber Daniel Stendel unterstreicht die Wichtigkeit der Partie: "So ein Derby ist immer eine tolle Geschichte für die Stadt", sagt der 51-Jährige.

Die beiden Vereine verbindet neben einer langjährigen Freundschaft seit letztem Jahr auch eine offizielle Kooperation in der Nachwuchsarbeit. "Hospitationen, Treffen auf Arbeitsebene, Trainerfortbildungen und weitere Angebote sollen zukünftig die Basis einer lebendigen Partnerschaft bilden", hieß es damals in einer Pressemitteilung von Hannover 96. U-23-Trainer Stendel betont jedoch auch: "Trotzdem ist es unter dem Strich ein normales Regionalliga-Spiel. Auch wenn der Gegner nur zehn Minuten zu uns fahren muss."

Die unterschiedlichen Vorzeichen werden auch bei einem Blick in die Form der vergangenen Spiele deutlich: Die Zweitvertretung von 96 konnte drei ihrer vergangenen fünf Partien für sich entscheiden und steht mit 21 Zählern auf dem 6. Platz. Gegen Werder Bremen II gelang am letzten Wochenende ein 3:1-Auswärtssieg, der noch zu niedrig ausgefallen ist, wenn es nach Daniel Stendel geht: "Wir haben totale Dominanz gezeigt. Sowohl mit als auch gegen den Ball. Das Ergebnis war eher noch schmeichelhaft für Bremen."

Einen 3:1-Auswärtssieg gab es auch beim letzten Spiel des HSC Hannover, allerdings für die Mannschaft der FSV Schöningen. Seine Mannschaft habe es vermissen lassen, nach dem starken Spiel gegen den VfB Lübeck (ein 2:1-Sieg) nachzulegen, ärgert sich HSC-Trainer Tasdelen. "Das hätte die Mannschaft eigentlich von sich erwartet." Seine Elf steht aktuell nach 15 Punkten aus 15 Spielen auf Platz 14 - nur knapp vor den Abstiegsrängen. "Vor der Saison hätten wir das vielleicht noch unterschrieben", sagt Tasdelen. "Aber wenn man sich die Leistung der Mannschaft in den einzelnen Spielen anschaut, wäre deutlich mehr drin gewesen. Mit der Punkteausbeute sind wir nicht zufrieden."

Tasdelen: "Partie mutig angehen"

Ähnlich urteilt auch Stendel über die bisherige Spielzeit. "Wir haben den ein oder anderen Dreier verpasst, den wir eigentlich hätten holen müssen", sagt der Coach der 96er Zweitvertretung. "Das ist aber normal, bei so einer jungen Mannschaft. Was die Entwicklung einzelner Spieler angeht, sind wir zufrieden." Seine Elf kann also mit Selbstvertrauen ins Stadtderby gehen.

Das plant auch Vural Tasdelen mit seinem HSC. "Die Favoritenrolle dürfte geklärt sein", sagt er. "Trotzdem wollen wir die Partie mutig angehen und unser Spiel durchsetzen. Auch wenn der Erfolg zuletzt eher klein gekommen ist."

Tim Klein

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