Hamas bestätigt neue Gespräche mit Israel über Waffenruhe im Gazastreifen

vor 5 Stunden 1

Nach Angaben der Hamas soll am Samstag in Doha, Katar, eine neue Gesprächsrunde mit Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen stattfinden. Beide Seiten hätten keine Vorbedingungen für eine Erörterung diesbezüglicher Fragen gestellt, erklärte der Hamas-Vertreter Taher al-Nono gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ein konkretes Angebot liege jedoch nicht vor.

Die israelische Regierung bestätigte die Ankündigung bislang nur indirekt. Die Hamas habe in Aussicht gestellt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen mit Israel teilzunehmen, teilte Verteidigungsminister Israel Katz mit. »Mit dem Beginn der Operation ›Gideon's Chariots‹ im Gazastreifen, die die Armee mit großer Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an«, hieß es in der Mitteilung.

In der vorangegangenen Nacht hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine neue Großoffensive im Gazastreifen eingeleitet. Im Laufe des Tages habe man damit begonnen, »umfangreiche Angriffe durchzuführen und Truppen zu mobilisieren, um die operative Kontrolle in Gebieten des Gazastreifens zu erlangen«, hieß es. Dies sei der Auftakt zur »Erreichung der Kriegsziele«, einschließlich der Freilassung von Geiseln und der Zerschlagung der islamistischen Terrororganisation Hamas. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erklärte zudem, die Hamas vollends zerschlagen zu wollen.

UN-Menschenrechtskommissar spricht von »ethnischer Säuberung«

Wie die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde mitteilte, gab es im Gazastreifen am Samstag mindestens zehn Tote, unter anderem bei Angriffen auf Chan Junis im Süden und Dschabalia im Norden. Am Freitag waren bei israelischen Angriffen nach Zivilschutz-Angaben mindestens hundert Menschen getötet worden. Die israelische Armee erklärte, sie habe innerhalb von 24 Stunden »mehr als 150 Terrorziele« im Gazastreifen getroffen.

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk warf Israel angesichts der verstärkten Angriffe im Gazastreifen »ethnische Säuberung« vor. Die jüngste »Bombenwelle« und die Blockade humanitärer Hilfe für die Bevölkerung deuteten darauf hin, dass dort »eine permanente demografische Verschiebung« vorangetrieben werden solle. Dies verstoße gegen das Völkerrecht, erklärte Türk. Der »Wahnsinn« müsse beendet werden.

Gesamten Artikel lesen