Görner über die Wankelmütigkeit des FSV Frankfurt: "Aktuell fehlt uns die Leichtigkeit"

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Nach starken Auftritten und unnötigen Niederlagen hinkt der FSV Frankfurt seinen Ansprüchen hinterher. Trotz zehn Punkten Rückstand auf den Tabellenführer bleibt Trainer Tim Görner ruhig und fordert mehr Konstanz von seiner Mannschaft.

Tim Görner fordert mehr Konstanz von seiner Mannschaft.

Tim Görner fordert mehr Konstanz von seiner Mannschaft. IMAGO/Jan Huebner

Einen Tag nach der vermeidbaren 1:2-Niederlage gegen Kickers Offenbach stand fest, dass der FSV Frankfurt den Rivalen von der anderen Mainseite in dieser Saison noch einmal zu Hause empfangen wird.

Wegen eines formalen Fehlers seitens des Landesverbands musste das Viertelfinale um den Hessen-Pokal neu gelost werden - am 14./15. Februar, das ist zumindest der offizielle Termin, kommt es im Stadion am Bornheimer Hang zu einem Wiedersehen. "Wir freuen uns natürlich darauf", sagt Frankfurts Trainer Tim Görner zu der veränderten und auch brisanteren Konstellation.

Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag

In knapp vier Monaten wird noch einiges passieren, immerhin stehen bis dahin sieben Meisterschaftsspiele auf dem Programm. Ungeachtet dessen ist gewiss, dass derzeit bei den Frankfurtern Aufwand und Ertrag in einem Missverhältnis sind. Gegen die Kickers war der FSV in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft, ging fast schon folgerichtig in Führung, kassierte aber absolut unnötig den Ausgleich - begünstigt durch einen kapitalen Torwartfehler. "Nach der ersten Halbzeit hätten wir in Führung liegen müssen", sagt Görner dazu.

Auch bei den Niederlagen gegen den SC Freiberg II (1:2) und beim FC Homburg (1:3) hatte der FSV es nicht geschafft, trotz guter Leistung zu punkten, wenngleich die Saarpfälzer insgesamt einen noch stärkeren Eindruck hinterließen.

Angriff auf die Tabellenspitze unrealistisch

"Aktuell fehlt uns die Leichtigkeit", räumt Görner ein. Teils schlägt das Pendel auch mächtig aus, denn auf die schwache Leistung von Walldorf (0:1) folgte fünf Tage danach der Gala-Auftritt gegen die Stuttgarter Kickers (3:0). Die Tendenz ist aber negativ: Seit dem ersten Heimsieg in dieser Saison, gelungen Mitte September gegen die Trierer Eintracht (2:0), haben die Schwarz-Blauen aus sechs Punktspielen nur vier Zähler geholt - das entspricht nicht dem Leistungsvermögen und auch nicht der eigenen sowie allgemeinen Erwartungshaltung. Befindet sich die Mannschaft - bei zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SGV Freiberg - jetzt in einer Drucksituation?

"Nein, auf keinen Fall", entgegnet Görner. Es sei schön, dass man sich in den vergangenen Jahren einen gewissen Status erarbeitet hat und so auch wahrgenommen wird. Aber den Angriff auf die Tabellenspitze erachtet der Pro-Lizenz-Trainer nicht als realistisch. Und verweist sofort auf höhere Etats der Konkurrenz wie etwa bei den vorigen Gegnern Offenbach und Homburg. Und auch die Zweitmannschaften von Profiklubs hätten ganz andere Möglichkeiten.

Auch der TSV Steinbach Haiger gehört zu diesen Kandidaten mit mehr finanziellen Möglichkeiten. Die Mittelhessen leisten in dieser Saison zudem überzeugende Arbeit und verdienten sich den Tabellenrang zwei. "Auswärts gegen die Steinbacher", sagt Görner, sei immer eine große Herausforderung. Aber seine Spieler hätten schon gezeigt, solchen Aufgaben gewachsen zu sein. "Wir haben eine hohe Intensität", ist Tim Görner etwas erleichtert darüber, dass nach zwei Englischen Wochen seit Ende September das Pensum abgenommen hat und eine gezieltere Vorbereitung aufs Steinbach-Spiel möglich ist.

Stefan Fritschi

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