Google hat bei Onlinesuchen nach Hotels ein Experiment gestartet, das explizit deutsche Nutzerinnen und Nutzer betrifft. Als Teil des Vorstoßes fällt bei Sucheingaben wie »Hotels in London«, die das Unternehmen Deutschland zuordnet, unter anderem eine interaktive Karte weg, die Hotelstandorte visualisiert, erste Preisangaben inklusive. Nicht mehr angezeigt werden auf der ersten Ergebnisseite zudem drei Kurzinfo-Boxen zu bestimmten Hotels. Diese Boxen tauchten bisher direkt unter der Karte auf und enthielten neben Preisen auch die Google-Maps-Bewertung.
Gestartet hat Google sein Experiment bereits am Montag, es betrifft neben Deutschland auch Belgien und Estland. Das Unternehmen spricht von einem »kurzen, zeitlich begrenzten Test« , nach dessen Abschluss die Ergebnisse wieder wie zuvor angezeigt werden. Zudem betreffe der Test nur allgemeine Suchen wie »Hotels in Bangkok«, nicht aber Suchen nach einzelnen Hotels. Wer aus einem anderen EU-Land wie Österreich nach Hotels in Deutschland oder anderswo sucht, bekommt von der Maßnahme ebenfalls nichts mit.
In einem Blogbeitrag dazu schreibt Google allgemein, dass der sogenannte Digital Markets Act (DMA) seinen Diensten wesentliche Änderungen abverlange. Das Unternehmen verweist dabei auf verschiedene Anpassungen, die es mit Blick auf den DMA auch bei seiner Suchmaschine vorgenommen habe, um die Sichtbarkeit von Preisvergleichswebsites in Kategorien wie Flüge, Hotels und Shopping zu erhöhen. Zum Teil hätten sich die Veränderungen negativ auf das Nutzungserlebnis europäischer Nutzerinnen und Nutzer ausgewirkt, so Google.
Hinter all dem steckt natürlich ein Kampf um Sichtbarkeit und letztlich Provisionen: Jeder Dienst will derjenige sein, mit dem Nutzerinnen und Nutzer ein Hotel buchen.
Wie lange der Test dauert, ist unklar
Mit seinem Experiment will Google laut eigenen Angaben testen, welche praktischen Folgen es hätte, wenn das Unternehmen künftig noch stärker auf Forderungen von Preisvergleichswebsites eingehen würde. Diese stehen in Konkurrenz zum Suchmaschinenkonzern. Man wolle »verstehen, wie sich solche Änderungen sowohl auf die Nutzererfahrung, als auch auf den Traffic auf Websites auswirken würden«, heißt es. Die neue Variante der Ergebnisseite beschreibt Google in seinem Blogpost eher abschätzig: Die Rede ist von einer »Liste einzelner Links zu Websites ohne zusätzliche Funktionen«, »ähnlich wie bei unserem alten ›zehn blaue Links‹-Format von vor Jahren.«
Warum es seinen Test ausgerechnet in Deutschland durchführt, wie lange genau dieser laufen wird und in welchem Rahmen die Auswertung stattfindet, erklärt Google indes nicht.