"Gibt keine Play-Zone": Kovac kritisiert Bensebaini und nimmt ihn in Schutz

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Trotz eines Punkts und einer Leistung, die Niko Kovac über weite Strecken erfreute, reist Dortmund enttäuscht aus Turin ab. Die Protagonisten bemängelten letztlich die fehlende Cleverness.

 Ramy Bensebaini

Brachte Juventus mit seinem Fehler zurück ins Spiel: Ramy Bensebaini IMAGO/DeFodi Images

Noch einige Augenblicke nach dem Schlusspfiff im Turiner Allianz Stadium stand Ramy Bensebaini regungslos auf einer Stelle und blickte enttäuscht in das Rund. Niko Kovac lief anschließend zu ihm und munterte ihn auf. Doch so unmittelbar nach dem Ende der Partie half es dem Verteidiger nicht wirklich.

Dass er sich an diesem denkwürdigen Abend - acht Tore in einem zweiten Durchgang eines Champions-League-Spiels sind geteilter Rekord mit dem 9:2 des FC Bayern gegen Dinamo Zagreb - in solch einer Gefühlslage befinden würde, hätte er wohl selbst rund eine Viertelstunde zuvor nicht erahnt. Denn vom Punkt hatte er vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit vermeintlich das vorentscheidende 4:2 für den BVB erzielt.

Doch offenbar gab ihm sein zuvor guter Auftritt gepaart mit dem Treffer zu viel Selbstvertrauen. In der vierten Minute der Nachspielzeit verpasste er es erst zunächst, den Ball kurz neben dem eigenen Strafraum nach vorne zu schlagen, ehe er unter Druck stehend einen Einwurf rausholen wollte. Allerdings spitzelte er die Kugel nicht ans Schienbein von Joao Mario, sondern genau zu Pierre Kalulu, der das 3:4 einleitete. "Auf dem Niveau darf man keine Fehler machen, man kann mit dem Finger auf Ramy zeigen, aber das machen wir nicht", erklärte Kovac zunächst am Prime-Mikrofon.

Anschließend kritisierte er aber trotzdem dessen Aktion: "Ich sage nicht umsonst, hinten gibt es keine Play-Zone. Gerade wenn es dann in die Nachspielzeit geht, da darf der Ball eigentlich gar nicht mehr im Spiel sein."

Wir müssen da einfach cooler und abgeklärter das Spiel zu Ende bringen.

Zwar holte der Fehler die Bianconeri ins Spiel zurück, doch Dortmund hatte den Sieg weiterhin in der Hand. Der BVB spielte es aber nicht clever zu Ende. Einem leichten Ballverlust in der gegnerischen Hälfte folgte noch das 4:4. "Wir müssen da einfach cooler und abgeklärter das Spiel zu Ende bringen. Da müssen wir einfach erwachsener Fußball spielen am Ende", so Gregor Kobel.

Mit den späten Gegentoren brachten sich die Borussen letztlich um den Lohn für das "geile Spiel". Trotz der Enttäuschung sprach Kovac seinem Team - mit Ausnahme der "letzten vier Minuten, 92. bis 96." - aus diesem Grund auch "ein Kompliment aus".

aka

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