Karl Banghard räumt mit den Blut-und-Boden-Mythen auf, die sich um die Germanen ranken.
Barbarische Zustände zwischen Wolga und Wupper: Die Germanen ernteten beschämende Kritiken. So heißt es beim griechischen Geschichtsschreiber Poseidonios, sie seien faul und so verfressen, dass schon zum Frühstück gebratene Fleischstücke hermussten, wozu reichlich Milch und Wein gebechert worden seien. Doch Vorsicht vor den Schriften der Antike. Julius Cäsar, der die Germanen (er nannte sie noch Cherusker) auf dem Schlachtfeld erlebt hatte, ein denkbar naher Zeitzeuge also, dozierte in seinen Kriegsmemoiren auch über deren Kunst der Elchjagd. Elche seien Tiere, die nur stehen, aber nicht liegen könnten und sich zum Schlafen an Bäume lehnten: Leichte Beute für die trägen Nordmänner, die die Bäume nur ansägen müssten, sodass sie unter dem Gewicht der anschmiegsamen Elche zusammenkrachten; hilflos am Boden liegend würden die Tiere dann zur leichten Beute.