Gefährliche Tage für ten Hag - Wird Tuchel wieder Thema?

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Hat Erik ten Hag eine Zukunft bei Manchester United? Schon am Dienstag könnte die Tendenz der Klubspitze durchsickern. Nachfolge-Kandidaten werden bereits gehandelt.

 Erik ten Hag und Thomas Tuchel (re.).

Zwei Trainer mit Bayern-Vergangenheit: Erik ten Hag und Thomas Tuchel (re.). imago images (2)

Hätte Manchester United am Sonntag bei Aston Villa so krachend verloren wie eine Woche zuvor gegen die Tottenham Hotspur, wäre Erik ten Hag wohl nicht mehr zu halten gewesen. Durch das durchwachsene 0:0 beim Bayern-Bezwinger, das auf das durchwachsene 3:3 beim FC Porto in der Europa League folgte, bleibt dessen Zukunft vorerst ungewiss - zumindest mal bis Dienstag.

Dann nämlich, so berichten englische Medien, kommt die Spitze des englischen Rekordmeisters zusammen und wird dabei mit Sicherheit auch intensiv über den Trainer sprechen, an dem sie nach wochenlangen Beratungen im Sommer doch festgehalten hatte. Ob es dann zumindest eine Tendenz geben wird? Die Red Devils wären nicht der erste Klub, der eine Länderspielpause für einen Trainerwechsel nutzt.

Neben Miteigentümer und INEOS-Boss Sir Jim Ratcliffe sprechen auch Executive Co-Chairman Joel Glazer, INEOS-Sportchef Sir Dave Brailsford, ManUnited-CEO Omar Berrada, Sportdirektor Dan Ashworth und der Technische Direktor Jason Wilcox mit. Es kam nicht von ungefähr, dass Ratcliffe vor dem Villa-Spiel gesagt hatte, ten Hags Entscheidung sei nicht seine, sondern die des Managementteams.

Als der Klub letztmals so schlecht startete, wurde er 13.

Ten Hag ist sich dessen Rückendeckung weiterhin sicher. "Wir sind alle gemeinsam an Bord, auf einer Seite", versicherte er am Sonntag einmal mehr. "Wir wissen, worauf wir hinarbeiten: Es ist ein langfristiges Projekt und wir müssen den Prozess ständig verbessern." Auch er werde in der Länderspielpause mit den Entscheidern bei United sprechen, das tue er "ständig", gar "jeden Tag".

Der "Prozess" ist dabei das eine, die Fakten das andere: Nur acht Punkte nach sieben Spieltagen hatte der einstige Abo-Meister in der Premier-League-Ära noch nie, und als er letztmals schlechter startete (1989/90), wurde er am Ende Tabellen-13. - ein Platz besser immerhin, als United derzeit dasteht. Dazu kommt, dass ten Hags Elf ungeachtet der großen Investitionen im Sommer erst fünf Tore zustandegebracht hat. "Das ist der Bereich, in dem wirklich hapert", weiß der Niederländer, findet aber: "In allen anderen Bereichen sind wir wirklich gut."

Nicht nur Tuchel wird gehandelt

Ob das die Bosse auch so sehen? Mögliche Ten-Hag-Nachfolger werden jedenfalls bereits gehandelt. Darunter ist allen voran Thomas Tuchel, der seit seinem Bayern-Aus ohne Job ist und bereits im Sommer Gespräche mit United geführt hatte. Gareth Southgate, Englands langjähriger Nationaltrainer, wäre den Fans wohl schwer zu vermitteln, ten Hags Co-Trainer Ruud van Nistelrooy zumindest eine denkbare Übergangslösung. Mit Graham Potter (Ex-Chelsea) und Massimiliano Allegri (Ex-Juventus) wären weitere Trainer frei, die nicht zum ersten Mal mit dem Klub in Verbindung gebracht werden.

Die nächsten Tage versprechen also spannend zu werden - und gefährlich für ten Hag, dessen Mannschaft die Trainerdiskussion nicht kalt lässt. "Es beeinflusst die Spieler", räumte Jonny Evans nach dem Villa-Spiel ein. "Es beschäftigt auch uns."

jpe

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