"Ganz schön schnelle Lokomotiven": Popp erwartet Taktik-Anpassung von Wück

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Das letzte deutsche EM-Duell mit Frankreich entschied Alexandra Popp persönlich mit viel Wucht. Nun hat die Stürmerin über die Herangehensweise ans neuerliche Duell des DFB-Teams im Viertelfinale gesprochen.

Ende September trat Alexandra Popp aus der Nationalmannschaft zurück.

Ende September trat Alexandra Popp aus der Nationalmannschaft zurück. IMAGO/Eibner

Alexandra Popp erwartet ein defensiv stabileres deutsches Team im EM-Viertelfinale gegen Frankreich - und damit auch Änderungen in der Herangehensweise von Bundestrainer Christian Wück. "Ich gehe davon aus, dass sie etwas anpassen werden. Bei den Französinnen kommen ganz schön schnelle Lokomotiven auf einen zu", sagte Popp im Podcast "Copa TS".

Damit meinte sie etwa Marie-Antoinette Katoto, Delphine Cascarino oder Kadidiatou Diani, die am Sonntagabend die Niederlande mit 5:2 geschlagen und ihren Teil zu einem Spiel auf Top-Niveau beigetragen hatten.

Die Konteranfälligkeit und das hohe Verteidigen waren dem DFB-Team im letzten Gruppenspiel gegen Schweden (1:4) mehrmals zum Verhängnis geworden. Wück hatte in der Pressekonferenz im Anschluss betont, dass er nicht von seiner Idee abrücken wolle: "Es ist falsch, wenn wir sagen, wir wollen jetzt nur reagieren und nur zerstören."

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"Grundsätzlich" sprach Popp für diese Haltung ein Kompliment aus. "Man muss auch Eier haben, seine Philosophie durchzuziehen", sagte die langjährige DFB-Kapitänin. Sie finde es "cool", dass man trotzdem bei sich bleibe "und nicht von heute auf morgen alles über den Haufen wirft". Klar sei aber: "Es ist ein Turnier - und Anpassungen tun manchmal auch nicht weh." Sie kenne die Co-Trainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak gut: "Ich weiß, dass die einiges auf dem Kasten haben."

Eine defensivere Herangehensweise könnte für die DFB-Auswahl aus Popps Sicht auch einen Vorteil mit sich bringen. Frankreich wackele in der Abwehr hin und wieder: "Man hat vielleicht die Möglichkeit, das Ganze in ein nettes Konterspiel umzumünzen", sagte die Angreiferin. Tatsächlich hatten die Niederlande in der ersten Hälfte mit aggressivem Anlaufen und direktem Offensivspiel in die Spitze gezeigt, wie es gehen kann. Zwischendurch führte Oranje mit 2:1, ehe Les Bleues nach dem Seitenwechsel noch einmal einen Gang höher schalteten.

In der Vergangenheit habe es bei Frankreich viele "Individualistinnen, aber kein wirkliches Team" gegeben, stellte Popp fest: "Aber diesmal wirkt es anders." Sie muss es wissen: Das letzte EM-Aufeinandertreffen der beiden Nationen, die sich zurzeit häufig im Frauenfußball gegenüberstehen, entschied Popp persönlich mit zwei Toren.

SID, pab

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