Fünf Kaderplätze unbesetzt: FSV Frankfurt sucht noch nach Verstärkungen

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Am Mittwoch startete der FSV Frankfurt in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit - noch nicht vollzählig. Fünf Kaderplätze sind am Bornheimer Hang noch zu vergeben.

Tim Görner bat sein stark verändertes Team am Mittwoch zum ersten Training.

Tim Görner bat sein stark verändertes Team am Mittwoch zum ersten Training. IMAGO/Rene Schulz

Wenige Tage vor Beginn der Vorbereitung sind beim FSV Frankfurt noch fünf Plätze im 27er-Kader unbesetzt. Nach 24+3 lautet in dieser Saison 23+4 die Gleichung von Trainer Tim Görner. "Wir sind in guten Gesprächen", hält der Pro-Lizenz-Inhaber es für realistisch, dass in dieser Woche zumindest noch ein neuer Spieler unter Vertrag genommen wird. Bislang stehen 22 im Aufgebot. Am Montag und Dienstag wurden laut Görner Untersuchungen und Diagnostik durchgeführt, ehe am Mittwoch um 12 Uhr das erste Mannschaftstraining auf dem Programm stand.

"In der Offensive sind wir schon gut besetzt", will Görner nur noch einen Stürmer holen. Im defensiven Mittelfeld und in der Abwehr sieht er Nachholbedarf, da sollen noch drei Neue her. Die letzte Planstelle wird womöglich zunächst nicht besetzt.

Besonders bei den Keepern gab es reichlich Fluktuation. Nur Henry Bremer steht weiter im Aufgebot; Justin Ospelt und Niklas Linke gehören ab dem 1. Juli dem Verein nicht mehr an. Neu im Tor sind Lucas Becker (Kickers Offenbach), Louis Held (Eintracht Frankfurt U 19) und Jonas Iwan aus der eigenen U-19-Mannschaft.

Auch bei den Feldspielern verzeichnet der FSV relativ viele Abgänge, nämlich zwölf. Im letzten Heimspiel hatte der Traditionsverein bereits Tim Latteier (nun 1. FC Schweinfurt 05), Lucas Hermes (SSV Jahn Regensburg), den langjährigen Kapitän Ahmed Azaouagh (Profi-Laufbahnende), Nicolas Löbus, Maxim Emmerling, Leon Park (alle Studium USA), Leonhard von Schroetter, Sho Sannomiya, Gwang-in Lee und Seok-min Park verabschiedet. Keinen neuen Vertrag erhielt in der Folgezeit Malik Memisevic, der in zwei Jahren in Frankfurt vom Verletzungspech verfolgt war.

Peters stürmt weiter am Bornheimer Hang

Und Tobias Peitz verließ, obwohl er noch für ein Jahr unter Vertrag stand, den Klub. "Wir hatten eine große Erwartungshaltung, er konnte diese Rolle leider nicht erfüllen", sagt Görner über den defensiven Mittelfeldakteur. Nach starkem Start hatten Peitz auch immer wieder kleinere Verletzungen geplagt - nun zogen beide Seiten einen Schlussstrich. Peitz, der im Rheinland beheimatet ist und vom Wuppertaler SV gekommen war, ist ein heißer Kandidat für West-Regionalligisten.

Ein großer Erfolg für den Fußball-Sport-Verein ist auf jeden Fall die feste Rückholaktion mit Cas Peters, dem treffsichersten Schützen aller Regionalligen. Auch Giorgio Del Vecchio, der sich in drei Jahren beim FSV zu einem guten Regionalliga-Spieler entwickelte, bleibt. Ebenso Stoßstürmer Filip Pandza; er kam über die Reservistenrolle bisher nicht hinaus, hat indes schon Fortschritte nach schwieriger Anfangsphase gemacht.

Für Schwung im zentralen offensiven Mittelfeld soll Amin Farouk vom SV Wehen Wiesbaden sorgen. Bei seinem ersten Engagement im Frankfurter Osten konnte er sein Potenzial allerdings nur bedingt ausschöpfen. Auch Ismail Harnafi von Alemannia Aachen, der zuletzt in der Regionalliga West für Borussia Mönchengladbach II antrat, ist für die Kreativzone eingeplant. Auf Farouks und Harnafis Zuspiele setzt künftig Emmanuel McDonald. Der Mittelstürmer spielte zuletzt für den Absteiger Göppinger SV und erzielte immerhin neun Treffer. Für die Abwehr ist indes Corvin Bock vom Nord-Regionalligisten Phönix Lübeck vorgesehen. Die Mittelfeldspieler Leandro Simunic und Junis Romdhane aus der eigenen U 19 ergänzen das Aufgebot.

Trotz 14 Abgängen, nur 13 Spieler sind übriggeblieben, betont Görner: "Wir hatten nicht den Riesenumbruch." Dies begründet er damit, dass in Ospelt, Latteier und Hermes nur drei absolute Stammkräfte gegangen sind. Qua seiner Führungsqualitäten und Erfahrung zählt eigentlich auch von Schroetter dazu, doch verletzungsbedingt konnte er in der abgelaufenen Saison nur 20 Partien absolvieren.

Mit einer Prognose hält sich Trainer Görner (noch) zurück. Die Erfahrungen der vergangenen Saison sensibilisieren, denn nach Ablauf der Hinrunde war der FSV mit dem späteren Meister und Drittliga-Aufsteiger TSG Hoffenheim II punktgleich und belegte in der Rückrundentabelle einen Abstiegsplatz. Keine andere Mannschaft aus der Südwest-Staffel erlebte 2024/25 derartige Schwankungen.

Stefan Fritschi

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