Fulda im Abstiegskampf? "Es geht eher darum, dass wir Spiele gewinnen wollen"

vor 13 Stunden 1

Ist das schon Abstiegskampf? Oder ist die Saison in der Regionalliga Südwest nach 13 Spieltagen noch zu jung, um bei der SG Barockstadt dieses Zwischenfazit zu ziehen? Fakt ist, die Fuldaer hinken den eigenen Ansprüchen hinterher.

Kevin Hillmann packt gegen Stuttgarts Melkamu Frauendorf vergeblich die Grätsche aus.

Kevin Hillmann packt gegen Stuttgarts Melkamu Frauendorf vergeblich die Grätsche aus. IMAGO/Jan Huebner

"Dieses Jahr ist es extrem", sagt Kevin Hillmann deutlich. Der Linksfuß geht dabei noch nicht explizit auf den Abstiegskampf ein, sondern meint vielmehr die Tabelle im Ganzen. "Es ist eng beieinander", so Hillmann. Zur Wahrheit gehört jedoch, dass Barockstadt mit 14 Zählern auf dem 14. Platz, einem möglichen Schleudersitz, rangiert. Drei Siege glückten bislang - gegen Alzenau, Bahlingen und Schott Mainz: Teams, die das Tabellenende zieren.

Entsprechend sind Siege vonnöten, wenn die Osthessen zur Winterpause in ruhigem Fahrwasser schwimmen möchten. Was möglich ist, lautet Hillmanns Einschätzung: "Es gab schon einige Spiele, in denen unsere Leistung gepasst hat, wir diese aber nicht über die Ziellinie bekommen haben. Es gab natürlich in allen Spielen Dinge, die verbesserungswürdig waren und an denen wir arbeiten, um erfolgreicher zu sein."

Ob Barockstadt dadurch nun in einer Situation ist, die als Abstiegskampf deklariert werden müsse, vermag der 32-Jährige nicht vollends zu beurteilen: "Es geht eher darum, dass wir Spiele gewinnen wollen - mit dem nötigen Willen und mit der nötigen Gier. Das sind Eigenschaften, die die Teams in der oberen Tabellenhälfte allerdings auch auf den Rasen bringen."

Was die SG Barockstadt um Trainer Daniyel Cimen ebenfalls wurmt, sind die Spiele auf Augenhöhe mit dem Gegner, aus denen dennoch zu wenig Ertrag hervorgeht. Schon fünf Remis gab es, zudem fünf Niederlagen - jüngst eine 1:2-Niederlage bei Hessen Kassel durch ein Gegentor kurz vor Ultimo. Offensivspieler Moritz Dittmann sprach im Nachgang von einer "nervigen und ärgerlichen" Art und Weise der Pleite, auch Hillmann gibt zu: "Die Stimmung war in der Mannschaft besonders. Das Spiel hat was mit uns gemacht. Nicht nur wegen des Zeitpunkts, sondern auch wegen des Gesamtbilds. Unser Auftreten in der zweiten Halbzeit war trotz einer Führung zuvor nicht gut. Die Kehrseite der Medaille ist, dass uns aufgezeigt wurde, was für positive Erlebnisse fehlt."

Jenes Erlebnis soll bestenfalls am Sonntag (14 Uhr) beim Heimspiel gegen den FC Homburg folgen. Die bisherigen sechs Aufeinandertreffen in der Regionalliga Südwest haben gezeigt, dass das Heimteam jeweils einen schweren Stand hat, denn keines der sechs Duelle endete mit einem Heimsieg. Das will die SG Barockstadt ändern, wenngleich Hillmann den positiven Lauf der Saarländer vor deren jüngsten Niederlage in Trier kennt. Sieben Spiele in Folge verlor Homburg nicht - Barockstadt mag es aber, auf spielstarke Gegner zu treffen. "Das liegt uns und wir werden uns nicht verstecken", frohlockt der seit 2017 in Fulda kickende Hillmann.

Aktuell nur zweite Wahl

Erst ein Jahr bei Borussia Fulda, schließlich seit der Gründung 2018 bei der SG Barockstadt. Fulda ist für ihn längst Heimat geworden, sportlich hingegen ist Hillmann ins zweite Glied gerückt. Auf der Position des Linksverteidigers hat Sebastian Schmitt die Nase vorn. "Es ist keine einfache Runde, aber das gehört dazu. Basti macht es sehr gut und das muss ich anerkennen. Natürlich ist es nicht einfach, wenn man es gewohnt ist, regelmäßig zu spielen. Es heißt nun, noch mehr Gas zu geben und auf den Moment zu warten, der irgendwann kommen wird. Ich stelle mich komplett in den Dienst der Mannschaft, schließlich bin ich lange genug dabei und hänge am Verein", schildert der 32-Jährige, der bislang nur auf zwei Startelfeinsätze in dieser Spielzeit kommt.

Tobias Konrad

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