Führender Hamas-Vertreter zeigt sich erstmals nach Angriff im Fernsehen

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Ein ranghoher Anführer der islamistischen Terrororganisation Hamas hat sich erstmals seit dem Angriff Israels auf die Hamas-Spitze in der katarischen Hauptstadt Doha öffentlich geäußert.

In einem Interview mit dem katarischen Fernsehsender Al Jazeera trat er vor einer Palästinenser- und einer Hamas-Fahne auf und schilderte Details des Angriffs. Hamad erklärte, er habe sich am 9. September mit weiteren Hamas-Vertretern zu Gesprächen über einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe getroffen, als der Angriff begann.

»Eine Stunde nach Beginn des Treffens haben wir den Lärm eines heftigen Bombardements gehört«, sagte Hamad. Die Gruppe habe sich »schnell entfernt«, da sie gewusst habe, dass es sich »zweifellos um einen gezielten israelischen Angriff handelt«. Binnen weniger als einer Minute seien »rund zwölf Raketen« eingeschlagen. Sein Überleben kommentierte Hamad mit den Worten: »Gott hat uns dazu bestimmt, diesen heimtückischen Angriff gegen uns und Katar zu überleben.«

Fünf weitere Mitglieder im Gebäude

Nach Angaben aus Hamas-nahen Kreisen befanden sich neben Hamad fünf weitere führende Mitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation in dem angegriffenen Gebäude, darunter der Chef-Verhandler Khalil al-Hayya, der frühere Hamas-Auslandsrepräsentant Khaled Meshaal und der Hamas-Chef im Westjordanland, Saher Dschabarin.

Die Hamas erklärte, al-Hayya habe den Angriff überlebt, bestätigte jedoch den Tod seines Sohnes. Eine unabhängige Bestätigung liegt bislang nicht vor.

Die israelische Armee hatte den Luftangriff auf Doha als gezielte Operation gegen die Hamas-Führung bezeichnet. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte: »Ihr könnt euch verstecken, ihr könnt weglaufen, aber wir werden euch schnappen.« Hamad hatte nach dem Massaker vom 7. Oktober, bei dem rund 1200 Menschen in Israel getötet wurden, ähnliche Angriffe angekündigt. Das Vorgehen Israels stieß international auf Kritik, Vertreter von 60 islamischen Staaten forderten bei einem Sondergipfel in Katar ein Waffenembargo gegen Israel.

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