Foxconn baut weltgrößte Fabrik für Nvidias KI-Beschleuniger GB200 in Mexiko

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Foxconn hat die größte Produktionsanlage der Welt für Nvidias GB200-Chips angekündigt. In der Fabrik in Mexiko werden die von TSMC in Taiwan gefertigten Siliziumchips der Beschleunigerarchitektur "Blackwell" für Künstliche Intelligenz offenbar weiter verarbeitet und nutzbar gemacht. Damit will der weltgrößte Hersteller elektronischer Produkte, wie etwa dem iPhone, weiter vom KI-Boom profitieren. Schon im vergangenen Quartal hat der Konzern einen Umsatzrekord erzielt aufgrund der hohen Nachfrage nach KI-Servern.

Nvidias nächste KI-Beschleuniger-Generation wurde im März dieses Jahres unter dem Namen Blackwell enthüllt, wobei eine Blackwell-"GPU" aus zwei einzelnen Chips besteht. Letztere werden in einem "4NP" genannten Prozess bei TSMC produziert, aber das Silizium muss dann noch verpackt werden, um es auf Mainboards und in Systemen einsetzen zu können. Diese Verarbeitungsschritte dürfte Foxconn mit dem GB200 in Mexiko durchführen, wobei der in Taiwan "Hon Hai" genannte Hersteller dazu bislang keine Einzelheiten genannt hat.

Während des gestrigen "Hon Hai Tech Day" in Taiwan sagte Benjamin Ting, Vizepräsident für Foxconns Cloud-Enterprise-Lösungen, laut Reuters lediglich: "Wir bauen die größte GB200-Produktionsanlage der Welt." Sein Chef, Foxconns Vorsitzender Young Liu, ergänzte, dass die Kapazität "sehr, sehr groß" wird, führte dies aber auch nicht weiter aus. Die Partnerschaft mit Nvidia sei essenziell für Foxconn, und jeder würde nach der Blackwell-Plattform fragen. "Die Nachfrage ist enorm", so Ting.

Ting sagte laut taiwanischer Medien auch, dass Foxconn Nvidias Omniverse nutzen werde, um KI-Module zu schaffen und zu simulieren. Bei der seit Ende 2021 verfügbaren Cloud-Kollaborationssoftware Omniverse handelt es sich um eine Plattform, in der Kreative, Entwickler und Forscher nahtlos an und mit verschiedenen Softwarepaketen zusammenarbeiten können. Die Nvidia-Cloud stellt auch die Grafik inklusive Raytracing-Effekten dar.

Foxconn unterhält bereits eine Fabrik im mexikanischen Chihuahua und hat dort bislang über 500 Millionen US-Dollar investiert. Die neue Anlage bietet "fortgeschrittene Flüssigkeitskühlungs- und Wärmeableitungstechnologien, die notwendig sind, um die Infrastruktur der GB200-Server zu ergänzen", sagte Foxconn-Boss Liu.

Schon in den Monaten Juli bis September 2024 hat sich die erhöhte Nachfrage nach KI-Produkten positiv auf den Umsatz Foxconns ausgewirkt. Im dritten Quartal erzielte der taiwanische Konzern umgerechnet 52,4 Milliarden Euro, das sind 20,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Neben neuen Smart-Home-Produkten sei laut Foxconn auch die starke Nachfrage nach KI-Cloud-Lösungen für den Anstieg verantwortlich, schreiben taiwanische Medien.

Neben Elektronikprodukten diversifiziert sich Foxconn auch weiter bei Elektroautos und kündigte neue Modelle an. 2024 will Foxconn mehr als 10.000 E-SUV ausliefern. Angesprochen auf die starke Konkurrenz und die sinkende Nachfrage nach E-Autos betonte Liu, dass der Konzern an dieser Strategie festhält. "Das ist die richtige Richtung, und wir werden weiterhin hart daran arbeiten", sagte der Foxconn-Chef.

(fds)

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