Der Wuppertaler SV ist mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. Beim 0:2 gegen Fortuna Köln, in dem der WSV lange Zeit in Unterzahl spielte, sah Trainer Sebastian Tyrala dennoch gute Ansätze in seiner runderneuerten Mannschaft.

Sebastian Tyrala und der Wuppertaler SV unterlagen zum Auftakt dem SC Fortuna Köln mit 0:2. IMAGO/Fotografie73
Es war alles angerichtet: Fast 4.500 Fans strömten in das Stadion am Zoo und sorgten beim offiziellen Eröffnungsspiel der neuen Saison in der Regionalliga West zwischen dem Wuppertaler SV und Fortuna Köln (0:2) für einen würdigen Rahmen. Am Ende hatten nur die Gäste aus der Kölner Südstadt Grund zur Freude. Sie beendeten mit dem erhofften Dreier eine 13 Jahre lang andauernde Durststrecke seit dem letzten Sieg im Bergischen Land.
Für WSV-Trainer Sebastian Tyrala, der gleich acht Neuzugänge in die runderneuerte Startelf beorderte und insgesamt sogar zwölf neue Spieler einsetzte, war der Matchplan nach der frühen Roten Karte gegen Alessio Arambasic (Notbremse/19.) schnell über den Haufen geworfen. Hinzu kam nur wenig später der Rückstand durch einen zumindest strittigen Handelfmeter, den der Ex-Wuppertaler Enzo Wirtz verwandelte.
Trotz der langen Unterzahl gaben sich die Gastgeber jedoch nicht auf, sondern stemmten sich tapfer gegen die drohende Auftaktniederlage. "Fortuna hat uns nicht an die Wand gespielt. Unsere Fans haben unser Engagement honoriert", schöpft Ex-Profi Tyrala Mut für die kommenden Aufgaben. "Niederlagen tun immer weh. Es war ärgerlich, dass es nicht zumindest für einen Punkt gereicht hat", sagt der 37-Jährige.
Bereits am kommenden Freitag, 19.30 Uhr, steht für den WSV das Derby beim benachbarten Aufsteiger SSVg Velbert auf dem Programm. Neben Abwehrspieler Subaru Nishimura (22), der nach einem Mittelfußbruch voraussichtlich erst in sechs Wochen zurückkehren wird, stehen auch Angreifer Muhammed Bejdic (20/Kreuzbandriss), der rotgesperrte Arambasic (23) sowie Dildar "Kadi" Atmaca (22/Muskelfaserriss) nicht zur Verfügung. "Viele WSV-Fans werden nach Velbert reisen und die Partie zu einem Heimspiel machen", hofft Tyrala auf den ersten Dreier.
Das Auftreten und die Mentalität innerhalb der Mannschaft haben gestimmt.
Auch der Sportliche Leiter Gaetano Manno, der mit Tyrala den kommenden Gegner in seinem Auftaktspiel bei den Sportfreunden Lotte (2:2) unter die Lupe nahm, blickt dem Derby trotz der Auftaktniederlage optimistisch entgegen. "Ich nehme das Positive mit. Wir haben gegen ein Spitzenteam gespielt. Das Auftreten und die Mentalität innerhalb der Mannschaft haben gestimmt", so der 43-Jährige. "Diese Einstellung müssen wir nun auch in Velbert abrufen. Dann bin ich überzeugt, dass wir dafür belohnt werden."
Neuer Innenverteidiger im Anflug
Manno wartet aktuell noch auf die Spielberechtigungen für die beiden neuverpflichteten Japaner Toshiaki Miyamoto (26/zuletzt Bremer SV) und Daiki Kamo (22/SC St. Tönis). Beide gehörten deshalb noch nicht zum Aufgebot. "Der Ausfall von Daiki, der in der letzten Oberliga-Saison 19 Tore erzielt und weitere sieben Treffer vorgelegt hatte, tut besonders weh. Er hat in der Vorbereitung bereits einen sehr guten Eindruck hinterlassen." Noch einmal nachlegen wird der WSV in der Abwehr. Mit der bevorstehenden Verpflichtung eines regionalliga-erfahrenen Innenverteidigers sind die Kaderplanungen beim WSV dann aber abgeschlossen.
Einen recht großen Umbruch gab es auch bei den Gästen. In der Anfangsformation von Fortuna Kölns Cheftrainer Matthias Mink standen immerhin auch sieben Neuzugänge. Darunter waren neben Wirtz auch Timo Bornemann und Kevin Brechmann, die ebenfalls eine Wuppertaler Vergangenheit haben. "Für uns ist das ein sehr gutes Ergebnis. Unter dem Strich war der Sieg auch verdient", meinte Mink, auch wenn sich sein Team gegen zehn Wuppertaler recht schwertat. "Wir waren aber auch schon vor dem Platzverweis die Mannschaft mit der besseren Spielanlage." Am kommenden Samstag, 14 Uhr, soll vor heimischer Kulisse im Kölner Südstadion gegen Aufsteiger VfL Bochum II möglichst der nächste Dreier folgen.
Peter Haidinger