Für viele Flugreisende in den USA war es ein lästiges Prozedere aus Gründen der Sicherheit. Passagiere an US-Flughäfen mussten ihre Schuhe ausziehen, um durch die Sicherheitskontrolle zu gelangen. Damit ist es nun vorbei.
Heimatschutzministerin Kristi Noem gab die Abschaffung der seit 20 Jahren geltenden Regelung der Verkehrssicherheitsbehörde TSA am Dienstag (Ortszeit) am Ronald Reagan National Airport in Washington vor Journalisten bekannt.
Die Vorschrift war 2006 in Kraft getreten – fünf Jahre nach der Festnahme des »Schuhbombers« Richard Reid, der Sprengstoff in seinen Schuhsohlen versteckt hatte.
»In den 20 Jahren seit der Einführung dieser Regelung hat sich unsere Sicherheitstechnologie dramatisch verändert. Sie hat sich weiterentwickelt. Die TSA hat sich verändert. Wir verfolgen nun einen mehrschichtigen, behördenübergreifenden Ansatz für die Sicherheit«, sagte Noem. Mit dem Hinweis auf die Technologie dürfte sie auf hochauflösende Scanner anspielen, die inzwischen auch Schuhwerk zuverlässig durchleuchten können.
Passagiere überwältigten den versuchten Attentäter
Reid, ein Mitglied des Terrornetzwerks Al-Qaida, war im Dezember 2001 auf einem Flug mit American Airlines von Paris nach Miami von anderen Passagieren überwältigt worden, nachdem er versucht hatte, eine Zündschnur an seinen mit Sprengstoff versehenen Schuhen anzuzünden.
Die Maschine der American Airlines wurde umgeleitet und landete, eskortiert von zwei alarmierten F-15-Kampfjets der US-Luftwaffe, sicher in Boston (Massachusetts). An Bord der Boeing befanden sich 185 Passagiere, die ihre Reise nach Miami später fortsetzen konnten, und zwölf Besatzungsmitglieder.
Die Flughafenbehörden in Boston teilten mit, in den Schuhen des Mannes seien eine Zündschnur und »improvisierter« Sprengstoff gefunden worden. Nach Angaben des Flughafendirektors hätte die Menge des Sprengstoffs ausgereicht, um ernsten Schaden anzurichten. Er sei dem Sprengstoff C-4 sehr ähnlich gewesen.
Reid verbüßt nun eine lebenslange Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado.